Standiges Nuckeln an Brust beim Schlafen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Standiges Nuckeln an Brust beim Schlafen

Hallo, ich habe das Problem, dass meine kleine Maus (fast 4 Monate) tagsüber nur mit meiner Brustwarze im Mund schläft. Nach dem Stillen will sie immer weiter nuckeln und lässt meine Brustwarze nicht richtig los. Sie trinkt dabei sogar immer mal wieder ein Schluck Milch. Schaffe ich es die Brust doch heraus zu ziehen, merkt sie dieses entweder sofort oder nach ein paar Minuten, wahrscheinlich dann wenn sie in den leichteren Schlafrhythmus fällt. Einen Schnuller nimmt sie partout nicht, sie schreit und wehrt sich so dermaßen dagegen, dass es weh tut es immer wieder zu probieren. Eine Flasche nimmt sie momentan auch nicht (sie hat jeden Tag Blähungen und Bauchschmerzen, daher wollten wir es mal mit Fenchel-Tee probieren). Mir bleibt tagsüber seit ca 9 Wochen nichts anderes übrig, als ihr meine Brustwarze zu geben, damit sie überhaupt schläft, sonst schläft sie gar nicht. Am Anfang hatte das gut im Laufgitter geklappt, da schläft sie seit der Zeit gar nicht mehr drin. Nur noch auf meinem Arm oder neben mir in meinem Bett. Ich habe versucht sie in ihr Beistellbett zu legen. Das merkt sie aber sofort. Wenn ich sie in meinem Bett lasse und das Zimmer verlasse merkt sie das ebenfalls. Neben ihr liegen bleiben geht auch nicht, sie sucht dann immer und wird wieder wach. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, damit sie tagsüber ohne meine Brustwarze schläft. Mir tut inzwischen schon alles weh (inkl. meiner Brustwarzen), weil sie so einen leichten Schlaf hat und ich mich nicht bewegen darf, sonst wacht sie auf. Ich habe von dem Kinn trick gelesen, das funktioniert mal mehr mal weniger. Wenn sie sucht, das Kinn leicht hoch drücken funktioniert nicht. Sie sucht weiter und fängt dann an zu schreien. Mit Mühe und Not schaffe ich wenigstens abends und nachts, dass ich sie zum Einschlafen stille und dann wieder nach unten gehe bzw. mich ganz leise in mein Bett kuschel. Es gibt aber auch Tage, da funktioniert das auch nachts nicht, da kann ich das 5mal probieren ohne Erfolg. Ich habe bei ihr nur die Möglichkeit sie zu stillen, damit sie bei mir schläft, sie kommt auf meinem Arm nicht zur Ruhe wenn ich sie trage, geschweige denn zum Schlafen. Das schafft nur mein Mann, da der aber nur am Wochenende und nachts da ist, ist das keine Lösung für tagsüber. Und er geht auch schon am Stock, weil wir kaum noch schlafen. Das Stillen nachts kann schon mal 1 Stunde oder länger gehen, bis sie wieder schläft. Tragetuch mag sie nicht. Meine Hebamme sagt, dass ist ihr wohl zu viel Nähe. Sie wehrt sich ud will raus, vielleicht auch, weil sie immer andersherum getragen werden will ud sehr viel schaut. Nebenbei ist sie wg einseitiger Schlafposition und verschobenen Schädeplatten bereits in Behandlung beim Osteopathen und beim Physiotherapeuten. Es soll ja dadurch mit der Verdauung und dem Saugbedürfniss besser werden, ich habe nur das Gefühl sie ist eher aufgewühlt, als irgend etwas anderes. Was kann ich noch machen, damit meine kleine auch mal tagsüber schläft ohne meine Brustwarze ständig im Mund zu haben? Zum Einschlafen stillen hab ich kein Problem mit. Vielen Dank!

von Lea2018 am 15.05.2018, 20:24



Antwort auf: Standiges Nuckeln an Brust beim Schlafen

Liebe Lea2018, du schilderst sehr detailliert, wie deine Maus sich verhält und was ihr alles schon ausprobiert habt. Meine Gedanken wären in der gleichen Reihenfolge gewesen: Kinn-Trick (vielleicht mal nicht das Kinn hochdrücken sondern den ausgestreckten Zeigefinger längs unter ihre Unterlippe drücken), Tragen (scheint ja gar nicht zu gehen - andersherum tragen aber bitte bitte nicht, das tut den Kleinen überhaupt nicht gut, nicht ihrem Rücken und nicht ihrem Nervensystem), Osteopathie (bringt hoffentlich irgendwann doch eine Veränderung). Vielleicht gab es Unruhen/Störungen in der Schwangerschaft, unter denen sie jetzt noch etwas leidet? Mehr fällt mir leider auch nicht ein - was nicht bedeutet, dass es keine Hoffnung für euch gibt. Manchmal lässt sich eine Situation nicht ändern, nur hinnehmen in dem Wissen, dass es auch anders wird. JETZT braucht ihr Unterstützung, und die kann z.B. so aussehen, dass du (und vielleicht auch gleich dein Mann?) dich vom Hausarzt krank schreiben lässt und ihr euch eine Haushaltshilfe auf Rezept verschreiben lasst (geht bei Mitgliedern gesetzlicher Kassen). Dann kommt jemand ins Haus, der sich zumindest um den Haushalt kümmern und auch mal mit dem Baby eine Stunde spazieren gehen kann am Vormittag und am Nachmittag, damit ihr schlafen könnt. Dann hilft euch hoffentlich auch das Wissen weiter, dass ein unzufriedenes Baby kein "für immer geschädigtes" Baby sein muss. Will heißen: Vielleicht ist sie eines der Babys, das mehr schreit als andere. Und zwar nicht, weil du eine "schlechtere" Mutter als andere wärst (bist du nämlich ganz und gar nicht!!!), sondern weil euer Baby eben so ist. Und für dich selbst kann es gut tun zu wissen, dass du perfekt bist als Mutter. Du bist liebevoll und sorgst dich um sie und für sie, aber du kannst nicht alles für sie "gut" machen, denn das kann keiner für niemanden. Du kannst nur gut für dich selbst sorgen, in dem du für Entlastung sorgst und Dinge machst, die DICH entspannen können. Denn wenn du zuversichtlich und gelassen sein kannst, überträgt sich dieses Gefühl auch auf dein Baby und kann ihm helfen, zur Ruhe zu kommen. Ich hoffe, diese Antwort hilft dir weiter und möchte dir zum Abschluss noch ans Herz legen, mal nach einer Stillgruppe in deiner Nähe zu suchen. Dort findest du wertvolle Unterstützung und Ermutigung! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 15.05.2018



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