Mein Sohn ist 12Wochen alt und macht derzeit (auch tagsüber) clusterfeeding. Ich denke er macht das, um in den Schlaf zu finden und um sein Geschäft zu machen, weil er sich dabei noch etwas schwer tut. Das "problem" ist nur, dass er so viel spuckt (er nimmt aber gut zu) Ich mache mir deshalb, abgesehen vom clusterfeeding, sorgen über seine Speiseröhre (in Bezug auf Entzündungen) denn er spuckt auch die "ältere" Milch aus (breiig) Mache ich mir umsonst sorgen?
von
Zouzou
am 26.11.2018, 14:38
Antwort auf:
Speikind macht clusterfeeding
Liebe Zouzou,
Stillkinder haben normalerweise einen sehr guten Würgereflex, so dass das Risiko, dass tatsächlich etwas „in den falschen Hals" bekommt. Sollte das Kind tatsächlich etwas Muttermilch in die Lunge bekommen, dann ist Muttermilch eine nicht reizende Flüssigkeit und eine geringe Menge richtet keinen Schaden an.
Das Spucken ist in der Regel ein ganz normales Symptom dafür, dass der Magenpförtner-Muskel noch nicht richtig schließt, was bei kleinen Kindern völlig normal ist.
Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Ein klinisch bedeutsamer, behandlungsbedürftiger Reflux kommt bei einem von 500 Babys vor (NMAA Talkabout Nov. 1996, Lesley Taylor). Die bei Babys mit Verdacht auf Reflux immer wieder vorgeschlagene Umstellung von Muttermilch auf künstliche Säuglingsnahrung kann die Situation eher verschlimmern als verbessern. Studien ergaben, dass gestillte Babys weniger zu Reflux neigen als Babys, die künstliche Säuglingsnahrung erhalten (Heacock 1992). Es wird angenommen, dass ein Grund für Reflux eine verzögerte Entleerung des Magens ist und da Muttermilch den Magen doppelt so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung ist das Stillen gerade günstig, da der Magen schneller geleert wird.
Fast alle Babys spucken, manche mehr, andere weniger. Solange dein Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem ("bitte ein T Shirt im Spuckdesign, dann fallen die echten Flecken weniger auf"). Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden.
Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen.
Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind.
Manchmal ist es auch hilfreich, das Baby mit erhöhtem
Oberkörper zu lagern.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.11.2018