Frage: Soor in den Milchgängen?

Hallo! ich weiß ja nicht, ob es das wirklich ist... Von Anfang an habe ich Probleme mit dem Stillen. Das Stillen an sich klappt gut - Anlegen, Saugen, Satt werden und Gedeihen... Beim Milcheinschuss wars schwierig, in Folge dessen hatte ich wunde, z.t. blutige Brustwarzen. Auch nach Abheilen der Brustwarzen, wurde es nicht besser, im Gegenteil... NUn stille ich 6 Wochen und ich schilder mal, WANN es mir WIE weh tut...vlt. weiß jemand einen Rat? Also es schmerzt beim Ansaugen - nach einer Weile geht es meistens auszuhalten, doch nach 5 Minuten oder so brennt es ziemlich in der Brust, an der gesaugt wird. Ich werd da manchmal fast irre, schau dann nach, ob er noch korrekt anliegt, leg ihn erneut an (ohne Verbesserung, aber immerhin ein kurzer Moment ohne das schlimme Brennen). Die andere Brust schmerzt wie unter Spannung/Krampf sofort, wenn ich an der einen anlege. Bin ich fertig mit dem Stillen, brennt die Brust, mit der ich gestillt habe, noch eine ganze Weile nach. In den Stillpausen schmerzen mir beide Brüste immer mal wieder. (wie Krampf???) Meine Brustwarzen sind total empfindlich, meistens auch hart, ganz ganz selten mal weich. Meine Hebamme tippte auf Raynaud-Syndrom, aber ich habe eigentlich keine PRobleme mit Kälte und richtig weiß sind die Brustwarzen auch nicht nach dem STillen. Könnte es Soor in den Milchgängen sein? Leider hab ich erst nächste Woche meinen Nachsorgetermin beim Frauenarzt. Hab dort gestern und heute angerufen, aber man hat mir nur gesagt, ich solle Stillhütchen benutzen und eine Pilzsalbe auftragen. (Arzthelferinnen sagten das, Ärztin konnte ich nicht sprechen). Es ist leider so, dass ich mich nun von Tag zu Tag hangel. Ich habe schon PRe-Nahrung hier, aber ich will doch so gern stillen... allerdings hab ich Horror vor jeder Stillmahlzeit... Magnesium hab ich schon hochdosiert genommen, B6 über 4 Tage eingenommen.... Ich hoffe, mir kann jemand helfen hier. LG Zora

von zora2203 am 31.05.2011, 10:47



Antwort auf: Soor in den Milchgängen?

Liebe Zora, es gibt drei Möglichkeiten für dieses Phänomen. Das eine ist eine ungute Trinktechnik des Kindes und das andere ein Gefäßkrampf (letzteres sieht man häufiger bei Frauen, die in der Schwangerschaft Magnesium genommen haben und es dann plötzlich abgesetzt haben). Aus der Ferne kann ich jedoch nicht sagen, was es ist und deshalb ist es am sinnvollsten, wenn Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden und sich beim Stillen zuschauen und die Brustwarzen unmittelbar nach dem Stillen anschauen lassen. Eine kompetente Beraterin kann Ihnen verschiedene Anlegetechniken zeigen, die den Schmerz lindern können. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Dann kann es sich auch tatsächlich um einen Soor handeln. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle Ihres Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken Sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Sie müssen auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere Ihnen nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: \plain"Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: \plaino häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, \plaino an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), \plaino den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 31.05.2011



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