Liebe Biggi, meine Tochter ist 16 Monate alt und wird zum Einschlafen und nachts gestillt. Tagsüber isst sie am Familientisch mit und verlangt mittlerweile die Brust nicht mehr zusätzlich. Nachts hängt sie mir aber immernoch, manchmal dauernuckelnd, an der Brust. Nun ist es die 3. Nacht in Folge,dass sie plötzlich aus dem Schlaf hoch schreckt und sich übergibt. Erst dachte ich, es sei wohl ein Magen-Darm-Infekt,doch sie wirkt überhaupt nicht krank. Tagsüber isst sie normal,spielt,lacht und entdeckt ihre Welt. Kann es sein,dass sie sich durch das häufige nächtliche Stillen/Nuckeln "überfrisst", weil sie vom Tag eigentlich satt ist und deshalb brechen muss? Oder gibt es gar plötzliche Unverträglichkeiten gegen Muttermilch?
Vielen Dank
von
emjo14
am 25.03.2016, 17:09
Antwort auf:
Plötzliche Unverträglichkeit Muttermilch Langzeitstillen
Liebe emjo14,
leider können wir kaum wissen, was genau deine Maus dazu bringt, nachts zu spucken. Es könnte schon an ZU VIEL Milch liegen. Eine plötzliche Unverträglichkeit gibt es nicht. Die hat ein Baby oder hat sie nicht, und man weiß das schon direkt nach der Geburt, wo ja darauf getestet wird.
Mit 16 Monaten kannst du aber schon auch daran arbeiten, die Nächte etwas stillfreier zu bekommen. Dazu bieten sich die Methoden von Elizabeth Pantley gut an (z.B. im Buch "Schlafen statt Schreien"). Von ihr stammt auch dieser Vorschlag:
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die stillfreie Zeit allmählich länger, und du findest Schritt für Schritt mehr Ruhe in der Nacht.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihm während der stillfreien Zeit einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 26.03.2016