Frage: Plötzlich ist alles anders

Hallo! Ich weiß, dass es verschiedene Wachstumsphasen bei Babys gibt und das auch die schlimmste schlaflose Zeit mal vorbeigeht, aber ich brauche dennoch einen Rat, wie ich die Situation für meine Tochter und mich verbessern kann, da ich einfach nicht weiß, was momentan bei ihr Sache ist. Also: Meine Mathilda ist jetzt 17 Wochen alt und hat bis zur 5fach Impfung (da war sie 14 Wochen alt) super geschlafen, teilweise 10 Stunden am Stück aber immer mindestens 6. Direkt nach der Impfung wurde es schlimmer, da kam sie schon vor 12 und dann im 3 Stunden Takt. Vorige Woche hatte sie ein/zwei Nächte wo sie fast stündlich kam, das habe ich als Schub abgetan und dann war für eine Woche wieder der normale Rhythmus drin (00:00, 2:00, 5:00). Jetzt ist sie seit drei Tagen wieder völlig daneben (und ich mittlerweile auch). Sie scheint unersättlich, übergibt sich sogar während des Stillens, will aber unbedingt weitersaugen und lässt sich nur schwer hinlegen (es gibt zwar kein Gebrüll aber doch Gejammer). Ich hole sie dann manchmal nachts stundenweise zu mir ins Bett, weil es das Stillen einfacher macht. Aber ruhiger ist sie trotzdem nicht und für mich ebenso total unbefriedigend. Das sie zahnt kann ich mir nicht vorstellen. Sie sabbert seit 2 Monaten immer sehr stark und kaut am Finger, aber ich sehe nicht dass sie Schmerzen hat, sonst wäre mir das in diesen 2 Monaten schon aufgefallen. Ich bin fix und fertig und heule nachts mir ihr um die Wette (teilweise biegt sie sich im Arm nach hinten unt ächtzt und stöhnt und weint, selbst wenn ich sie dann anlege reißt sie den Kopf immer wieder nach hinten) Ich weiß nicht wie ich die Situation erträglicher machen oder ihr helfen kann. Am Tag ist alles total normal, sie schläft alleine ein, hat nicht übermäßig Hunger und ist größtenteils sehr zufrieden (ab 17 uhr beginnt sie müde zu werden und wird gnatschig). Zum Derzeitgen Ablauf nachts: Mit Hängen und würgen ist sie bis um 18 Uhr gnädig, danach ist sie furchtbar müde , teilweise schläft sie auch schon bei der Stillmahlzeit um 17 uhr ein. Dann mache ich sie immer auf die selbe Art Schlaffertig: Stille, Schlafsack an, neue Windel, Fußmassage, Gute Nacht Kuss vom Papa und Stillen bis sie eindöst. Da trinkt sie auch immer gut. Das dauert etw eine halbe Stunde Um 19 Uhr meldet sie sich und hat Hunger. Egal wie viel sie vorher getrunken hat. Um 20 uhr Hunger, egal wieviel sie vorher hatte das geht dann soe im Stundentakt weiter bis etwa 3 Uhr, dann schläft sie mal 2 stunden wenn ich ich glück habe. um6 schläft sie meistens noch 2-3 stunden. dann wieder um 10 eine halbe bis stunde. gibt es etwas das ich besser machen kann? ich weiß nicht mehr weiter. lieben dank für die antwort!!

von MrsMisses am 14.11.2012, 10:10



Antwort auf: Plötzlich ist alles anders

Liebe MrsMisses, immer wieder kommt von Müttern der Satz „was mache ich falsch" und jedes Mal denke ich „Warum haben wir Mütter eigentlich dieses offensichtlich angeborene „ich bin an allem Schuld" Gefühl?". Es gibt in der Kindererziehung nie ein absolutes richtig oder falsch. Wir können uns als Eltern immer nur an den Weg herantasten, der für unser Kind gut ist (und beim nächsten Kind wird ein anderer Weg erforderlich). Deiner Beschreibung nach stelle ich mir vor, dass es bei euch die folgende Situation gibt: Das Baby weint, die Mutter versucht es zu beruhigen, es gibt einen kurzfristigen Erfolg, dann weint das Baby wieder. Die Mutter versucht erneut, das Kind zu beruhigen, ist aber selbst bereits recht angespannt. Nach einer erneuten kurzfristigen Pause ist das Kind wieder unruhig und weint. Nun ist auch die Mutter überaus angespannt und diese Anspannung überträgt sich auf das Kind und beide schaukeln sich gegenseitig immer weiter hoch, bis keiner mehr Ruhe finden kann. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, umso aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer : ) oder aber es gibt eine Großmutter oder liebe Freundin mit ausgeruhten Nerven und viel liebevoller Geduld, die das Baby in den Arm nehmen kann während die Mutter einen Spaziergang für sich alleine machen kann, in Ruhe ein Entspannungsbad nimmt oder einmal für zwei Stunden ungestört schläft. Dieser Vorschlag mag für die Nacht recht schwierig umzusetzen erscheinen, doch vielleicht kann dein Partner dir in der Nacht beistehen und euer Baby trösten und beruhigen und am Tag hilft dir unter Umständen doch ein anderer lieber Mensch, damit Du die Chance bekommst, neue Kraft zu tanken. Sobald Du erst mal wieder eine Verschnaufpause hattest, wird der Alltag oft sehr rasch wieder einfacher und die Baby Tage und Nächte können wieder ruhiger werden. Falls Du bei all diesen Anforderungen, die dein Kind zur Zeit an dich stellt, noch zum Lesen kommst, möchte ich dir „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears empfehlen. Die Lektüre dieses Buches wird aus deinem Kind nicht automatisch ein ruhigeres Baby machen, doch Du findest Erklärungen und sicher den einen oder anderen Hinweis, wie euer Alltag wieder leichter werden kann. Entwicklungsbedingt wachen allerdings sehr viele Baby in diesem Alter nachts häufig auf und suchen dann nicht nur die Nahrung aus der Mutterbrust, sondern auch die Sicherheit und Geborgenheit, die das Stillen automatisch mit sich bringt. Das ist anstrengend für die Mutter, doch es gibt kein Patentrezept, wie ein Kind in dieser Situation zu längeren Schlafphasen „gebracht" werden kann. Auch die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung oder Brei am Abend ist keine Garantie für ruhigere Nächte, im Gegenteil: Nicht wenige Eltern erleben, dass sich dadurch am Schlafverhalten Ihres Kindes gar nichts zum Positiven wandelt und manche Kinder wachen sogar noch häufiger auf. Gäbe es die „Wundernahrung", die ruhige Nächte garantiert, wäre sie außerdem längst (mit großem Werbeaufwand bekannt gemacht) im Supermarkt oder der Apotheke zu kaufen und es würde sich jemand eine goldene Nase damit verdienen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und noch ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.11.2012



Antwort auf: Plötzlich ist alles anders

Hallo MrsMisses, habe zuvällig Dein Eintrag gesehen. Ich bin ebenfalls Mutter von einem Kind welches sehr oft aufwacht (alle 1-2 Stunden) in der Nacht und möchte Dir meine Erfahrung mitteilen. Mein Sohn ist schon 23 Monate alt! Ich vermute, dass es an der Impfung lag, dass meinem Sohn sein Nervensystem geschädigt hat. Ich will für Dich hoffen, dass es bei Deinem Kind nur eine Enwicklungsphase ist und bald wieder vorbei ist. Ich würde erstmal einfach wie Biggi weiter das Kind stillen und beruhigen und abwarten was die Zeit bringt. Babybay ist die beste alternative damit Du nicht aufstehen musst. Aber Du musst sehr viel Geduld haben. Ich kann Dir nur ans Herz legen wie Biggi vorgeschlagen hat, Kraft zu tanken und sich soviel wie möglich von anderen Leuten helfen lassen. Denn wenn Du anfängst die Geduld zu verlieren wird es alles nur noch schlimmer, Du wirst sowieso sehr übermüdet sein, Du kannst das "Geschreihe" und das ständige aufwachen nicht mehr aushalten. Irgendwann schreist Du Dein Kind an, das Kind leidet psychisch sehr darunter, Du ebenfalls denn Du hast fürchterliche Schuldgefühle und es kommt zu einem Teufelskreis aus dem Du nicht mehr alleine rauskommst. Über Impfrisiken und Folgen kannst gerne hier ein Vortrag-Video anschauen, ca. 1 Stunde (es lohnt sich!!!) http://www.youtube.com/watch?v=ySr1ESmFlrU oder Infos nachlesen auf der Internetseite http://www.impfkritik.de/6fach/

von babka am 14.11.2012, 15:31



Antwort auf: Plötzlich ist alles anders

Hallo! Ich danke dir sehr für diese wirklich ausführliche tolle Antwort( und dir babka für deinen zusätzlichen Tipp) das klingt natürlich absolut logisch, man muss sich manchmal wirklich ins gedächtnis rufen, wie sehr man doch mit den kleinen emotional verbandelt ist. ich werde einen Gang zurückschalten und das ganze etwas lässiger angehen. versuche es zumindest. habe heute mit einer vorzüglichen aurum manus massage damit begonnen während meine mutter auf die kleine aufgepasst hat :-) in ein paar tagen werde ich wieder berichten liebe grüße mrsmisses

von MrsMisses am 14.11.2012, 22:04