Liebe Biggi,
mein kleiner Sohnemann wird in den kommenden Tagen 11 Monate alt. Ich bin dabei ihn abzustillen. Am Tag bekommt er die Brust 1 Mal, manchmal mag er auch gar nicht, und in der Nacht 2 Mal. Er ist sehr interessiert mit seinen Haendchen selbst zu essen.
Nun meine Frage ist, wenn ich meinen Sohn vollkommen abgestillt habe, muss ichdann Folgemilch einfuehren oder kann ich ihn vollkommen auf Kuhmilch umstellen. Er bekommt seinen Brei oder BabyMuesli bereits mit Vollmilch und vertraegt sie sehr gut. Jetzt habe ich gehoert/gelesen das Kuhmilch zu viel Protein hat und man erst ab 2 Jahren diese einfuehren sollte? Ich dachte es ist ok schon vor dem 1ten Lebensjahr Kuhmilch einzufuehren und nun auf einmal wird gesagt erst ab 2 Jahren. Was ist denn nun das Beste?
LG,
Christin
von
MikkiNK
am 24.02.2011, 12:49
Antwort auf:
Noch Folgemilch einfuehren?
Liebe Christin,
generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei oder die Flasche mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss.
Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben.
Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht.
Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.02.2011