Frage: Milchproduktion

Hallo, leider muss ich ein wenig ausführlicher schreiben, um mein Problem darzustellen. Meine Tochter kam am 19.05.zur Welt, ist somit knapp 10 Wochen alt. Schwangerschaft: Viele Vorwehen, Leichte Kindliche Retadierung. Geburtsgewicht 2935, auf 48 cm. Habe ganz normal angefangen zu stillen. Alles klappte super, wie bei meinem großen Sohn auch. Nach etwa zwei Wochen merkte ich , dass die Brust auch nach dem Stillen pralle war, und die Kleine gar nicht alles schaffte. Habe dann zusätzlich gepumpt (ca 100 ml) und Kohlwickel gemacht, um die Milchprod. ein klein wenig zu drosseln. Nach etwa drei Wochen bemerkten wir alle, dass die kleine viel zu schmal aussah, immer zierlicher wirkte. Gewichtskontrolle ergab, dass sie unzureichend zunahm. In den ersten 4 Wochen, 300 Gramm. Bei einem Besuch in einem Stillcafé , wo auch Stillproben gemacht wurden, bemerkten wir, dass Luna nur 30 Gramm trank. Und trotzdem immer nach hinterher Spuckte. darüber hatte ich mir nie einen Kopf gemacht, Speihkinder-Gedeihkinder.... Dann Zufallsdiagnostik: Evtl: Pylorusstenose , Duodenalstenose , beides wurde ausgeschlossen. Dann im Röntgen ein Verschluss im Darm, V. a. Morb. Hirschsprung, Krankenhausaufenthalt. Da begann unser persönliches Stilldrama. Luna war aufgrund der Infusionen fixiert, ich musste abpumpen. Dadurch das Luna nur noch 30 Gramm getrunken hatte, hat sie die Milch arg selber runterreguliert. Ich konnte aufgrund der ganzen Arzttermine nicht mehr regelmäßig nachpumpen, um Bedarf zu simulieren. Durch das viele Pumpen und somit Flasche geben, bekam Luna , so vermute ich zumindest, eine Saugverwirrung. Denn fortan zog sie sich hundertemale beim Stillen selbständig von der Brust weg, und das Stillen machte keinen Spass mehr. :( Ich pumpte aber weiter, in der Hoffnung, dass sie, wenn alles ausgestanden ist, und sie bei Kräften ist, wieder genug Kraft hat, um an der Brust zu trinken. Seit vier Woche mache ich das nun. Morb. Hirschprung konnte ausgeschlossen werden, man vermutet nun eine Reifestörung, da so langsam das Gewicht hochgeht, und der Darmverschluss rückläufig ist. Leider musste ich jedoch weiterpumpen, da ich die Nahrung mit FM 85 anreichern sollte. Dies mochte Luna nicht, auch hörte das Spucken nicht auf. Dann sollte ich AR Nahrung geben. Dies funktioniert zwar, aber ich bin unglücklich und möchte lieber stillen. Da das Gewicht langsam aber stetig mehr wird, habe ich nun gestern angefangen, sie so oft wie es geht anzulegen. Momentan klappt es fast nur mit Stillhütchen, ohne reißt sie ständig den kopf zurück. Beim Pumpen hatte ich,wenn ich "gut" war, 50 ml alle 5 Stunden zusammen. Öfter konnte ich nicht pumpen , da ich noch ein größeres Kind habe. Lange Rede kurzer Sinn (wollte es nur zur Verständlichket schildern) , wie groß ist meine Chance meine Luna wieder voll zu stillen? Gebe ihr nun seit heut Nacht keine Flaschennahrung hinterher, damit sie mit genügend Hunger/ Saugkraft an die Brust geht. Aber sie wirkt sehr unzufrieden, bzw, sie kommt überhaupt nicht richtig in den Schlaf zwischendurch. Ist immer halb wach, und quengelig. Ich lege weiter so oft wie möglich an, versuche aber wenigsten 1 - 1 1/2 Sunden vergehen zu lassen, da meine BW vom Pumpen ganz schön gelitten haben. Wieviel Tage mag es dauern, bis die Milch wieder mehr wird, bzw, kommt man von so wenig ml überhaupt wieder so hoch?? Ich möchte sie so gerne stillen.... Leider steht mir meine Hebi nur noch halbwegs zur Verfügung, da sie selber krank ist, und momentan uns eine Straßenvollsperrung das treffen sehr erschwert. Sie versucht mir per Telefon Rat zu geben, aber so recht komme ich nicht weiter. Vielleicht haben sie noch ein paar Tpps für mich auf Lager... Entschuldigung das es so lang geworden ist. viele Grüße, Sarah

Mitglied inaktiv - 26.07.2010, 14:11



Antwort auf: Milchproduktion

Liebe Sarah, es tut mir sehr leid, dass Sie solche Sorgen haben, möchte Ihnen aber davon abraten, sofort auf die zusätzliche Nahrung zu verzichten! Ihr Baby braucht Nahrung und Sie sollten nur ganz langsam die zusätzliche Milch reduzieren. Sie brauchen unbedingt direkte Unterstützung vor Ort, denn eine Relaktation lässt sich aus der Ferne nicht betreuen. Deshalb ist es am besten, wenn Sie eine Kollegin vor Ort anrufen. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus mit der Sie dann in aller Ruhe besprechen können, wie Sie vorgehen können, um die Milchmenge zu steigern und Ihr Kind an die Brust zu führen. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 26.07.2010



Antwort auf: Milchproduktion

Ohje, so schwierig hatte ich mir das gar nicht vorgestellt. Jeder meinte, solange die Milch noch da ist, lässt sich die Menge auch wieder steigern. Puh, aber nützt nichts. Ich möchte es einfach auf den Versuch ankommen lassen. Ich wohne in 23996 Bad Kleinen. Unterstützt einen in dieser Angelegenheit die Krankenkasse?? Vielen Dank für Ihre zügige Antwort. Und dachte schon, ich wäre gar nicht so unwissend beim stillen, da es bei dem Großen klappte. Aber man lernt nie aus. Dann werde ich mir noch professionelle Unterstützung holen. Lg Sarah

Mitglied inaktiv - 26.07.2010, 19:42



Antwort auf: Milchproduktion

Liebe Sarah, Sie können sich an Frau Kerstin Tepelmann, Tel.: 03881 – 710463 wenden. LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Ihnen fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 26.07.2010



Antwort auf: Milchproduktion

Gut, ich danke Ihnen herzlichst, und werde mich mal mit dieser Stillberaterin in Verbindung setzen. Vielleicht habe ich ja Glück, und ich kriege die Milch wieder auf Trab. Es wäre wirklich schade wenn es nicht klappen würde. Denn ich weiß ja, wie schön es sein kann. Viele Grüße, Sarah

Mitglied inaktiv - 26.07.2010, 23:09



Antwort auf: Milchproduktion

Muss noch was fragen... habe das eben in einem anderem Beitrag gelesen, dass wenn die Kleinen sich von den Brustwarzen weg"reißen" /ziehen, man daran erkennen kann, dass sie sich zur Flasche hingezogen fühlen, bzw sich bereits selber abgestillt haben. Dies macht meine Kleine ja auch. Ich habe deshalb die Stillhütchen eingeführt, und den Eindruck das es klappt. Ich hoffe er täuscht mich nicht, ich dachte nämlich , das ihr damit den Flaschensauger simulieren kann... Oder denke ich da falsch?? Entschuldige dass ich diese Frage nochmal so hinter"werfe". Lg Sarah

Mitglied inaktiv - 26.07.2010, 23:25



Antwort auf: Milchproduktion

Liebe Sarah, es muss nicht sein, dass es so ist, aber es kann ein Anzeichen sein. Stillhütchen sind ein Hilfsmittel, das in bestimmten Situationen seine Berechtigung hat. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wann dieses Hilfsmittel wirklich hilft und wann nicht. Wichtig ist außerdem, dass die Frau, die mit Stillhütchen stillt gut begleitet wird und da hapert es leider sehr oft. Außerdem gibt es Probleme, die sich nur scheinbar durch die Verwendung eines Stillhütchens lösen lassen und hier gilt es gut zu unterscheiden, ob die Frau dann aufgibt, weil das Problem nicht gelöst wurde oder weil sie mit Stillhütchen stillt. Die Studien, die zeigen, dass Stillhütchen zu einer Verkürzung der Stilldauer führen, sind in der Regel relativ alt und berücksichtigen deshalb nicht, dass die Stillhütchen heute aus anderem Material sind und deshalb auch andere Eigenschaften haben. Doch selbst wenn die Stilldauer verkürzt ist, ist es immer noch besser, die Frau stillt eine kürzere Zeit mit Stillhütchen als gar nicht. Ich kenne übrigens eine Frau, die über zwei Jahre mit Stillhütchen gestillt hat und nicht jede Frau wird automatisch bald abstillen, nur weil sie Stillhütchen verwendet, da spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle. Pauschal lässt sich nicht sagen, dass die Verwendung von Stillhütchen immer zum vorzeitigen Abstillen führen wird. Wenn dein Kind so jetzt besser zurecht kommt, dann ist das in Ordnung. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.07.2010



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