Hallo,
ich ´war jetzt lange nicht mehr hier, weil bei uns eigentlich alles super klappt. Aber langsam möchte ich anfangen, nachts abzustillen. Meine Tochter ist jetzt knapp 2 Jahre alt und ich stille sie mittags und nachts in den Schlaf (anders hat es noch nie funktioniert, sie schläft höchstens mal kurz beim Autofahren ein!!)
Das Einschlafstillen ist für mich ja noch ok, aber sie kommt stündlich, auch beim Mittagsschlaf und will wieder in den Schlaf nuckeln.
Sie schläft deshalb auch bei uns im Bett, damit ich auch etwas Schlaf bekomme. Meinen Mann stört es im Moment nicht sooo sehr, aber er macht schon Andeutungen, wann wir es wohl schaffen, dass sie in ihrem Bettchen schläft, welches bei uns im Schlafzimmer steht.
Schnuller, Flasche, Kuscheltier wird schon immer verweigert. Mama muss immer neben ihr im Bett liegen (aber auch dann will sie stündlich gestillt werden!)
Ihr Bettchen haben wir so umgebaut, dass ich mich auch dort zu ihr legen kann, aber sie steht spätestens nach dem ersten Aufwachen auf und geht in unser Bett und ist nicht dazu zu bewegen, dass sie alleine schläft!
Wir lassen sie nicht weinen, vor allem nicht alleine! Aber wenn mal der Papa oder die Oma nach ihr sieht wenn sie wach ist, dann weint sie so fürchterlich, bis sie munter ist und bespaßt werden will. Für Spaß sind Papa und Oma voll akzeptiert ;-)
Habt ihr irgendeine liebevolle Idee, wie ich es langsam umstellen kann?
Liebe Grüße
Bianca
von
bellamami
am 20.04.2011, 15:39
Antwort auf:
Langsam und liebevoll nachts abstillen
Liebe Bianca,
allmählich und mit viel Liebe ist die Antwort auf deine Frage.
Ich würde das Kind auch nicht schreien lassen. Vielleicht versuchst Du es damit, die Stillzeiten beim Einschlafen immer weiter zu verkürzen. Damit meine ich, Du stillst dein Kind eine bestimmte Zeit und dann nimmst Du es sanft von der Brust und streichelst es, kuschelst mit ihm, bietest ihm zusätzlich ein Kuscheltier oder eine Schmusedecke an usw. Im Laufe der Zeit verkürzt Du die Zeit an der Brust immer mehr.
Ich möchte dir nun noch ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht findest Du etwas, was dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt.
Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten,
um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern.
Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug.
Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen.
Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst deinen Sohn eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten.
Außerdem möchte ich dir das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. umgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga Stillberaterin (auch hier im Still Shop) und im Buchhandel erhältlich ist.
Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.04.2011