hallo,
meine kleine ist jetzt vier monate alt und wiegt ca. 6kg (geburt 3.600g).
von anfang an füttern wir zu (gelbsucht, trinkschwäche, gewichtsverlust). der letzte stand sind 2 fläschchen á 100ml pro tag. zuvor waren es 3 fläschchen, bei der U4 vor vier wochen sagte der kia aber dass wir reduzieren sollen da sie die letzten wochen um die 220g pro woche zugelegt hätte.
nun bin ich also jeher schon darauf eingestellt "nicht genug" zu haben.
an tagen wie heute (schwüles wetter) will sie viel trinken, ich hab sie quasi jede std an der brust. ist auch kein problem. doch eben kam einfach nix mehr und sie schrie wütend die brust an, brüllte sich richtig in rage! das ist so ein sch*** gefühl, denn ich habe angst plötzlich gar keine milch mehr zu haben, doch kann das denn überhaupt sein? kann die milch auch einfach weggehen wenn man ohnehin nie genug für sein baby hatte? die flasche wär erst heut abend fällig, irgendwie will ich sie ihr jetzt nicht geben denn das bringt doch alles durcheinander oder nicht?? wenn ich die brüste ausstreichen will kommt auch gar nichts mehr!??
ich bin sehr frustriert deswegen.
hast du einen rat für mich?
vielen dank im voraus,
susanne
von
dohnlohd
am 05.07.2012, 17:56
Antwort auf:
geht die milchproduktion von alleine zurück?
Liebe Susanne,
die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Deine Milch ist nicht plötzlich vollständig weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt.
Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deiner Tochter ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt).
Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer.
Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen.
Es kann auch sein, dass dein Baby saugverwirrt ist und deshalb an der Brust weint.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Wende dich auch einmal an eine Stillberaterin vor Ort und überlege dir, ob Du nicht ein Stillgruppentreffen besuchen magst. Der direkte Kontakt mit anderen stillenden Müttern und einer Stillberaterin ist ungeheuer hilfreich.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.07.2012