Hallo liebes Stillberaterteam,
Ich habe kurz eine Frage zur Ernährung meiner 7 Monate alten Tochter. Ist der Plan so ok?:
morgens: stillen
mittags: Gemüse/Kartoffel/Fleischbrei
nachmittags: im Moment noch stillen
abends: Milchbrei
nachts: einmal stillen
Kann ich das Nachmittagsstillen nun gegen den Getreide-Obstbrei tauschen? Reichen 2 Stillmahlzeiten und ein Milchbrei?
Viele Grüße yvi
von
yvi2311
am 08.03.2012, 12:51
Antwort auf:
Ernährungsplan / Still- und Breimahlzeiten
Liebe yvi,
wenn ein Baby noch mehrmals täglich gestillt wird, braucht es eigentlich noch keinen Milchbrei.
Sicher ist es richtig und gut, einem sieben Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen.
Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung.
Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.03.2012
Antwort auf:
Ernährungsplan / Still- und Breimahlzeiten
Danke für die Antwort.
Ihre Empfehlungen weichen aber schon sehr von den Empfehlungen des FKE ab.
Mein Baby möchte nach den Breimahlzeiten nicht mehr gestillt werden, auch wenn sie nur eine halbe Portion isst. Den Abendmilchbrei (mit Vollmilch zubereitet) isst sie eine ganze Portion.
Ist der Plan trotzdem so ok für ihr Alter, auch wenn sie eine dritte Breimahlzeit erhält und dann in der Regel noch 2 mal gestillt wird.( Sie ist im 8.LM)
An den 3 Breimahlzeiten hätte ich dann abgestillt und das mit der Kuhmilch im Abendbrei ist laut Dr. Claßen hier aus dem Forum und meiner Kinderärztin auch ok.
von
yvi2311
am 08.03.2012, 14:32
Antwort auf:
Ernährungsplan / Still- und Breimahlzeiten
Liebe yvi,
es stimmt schon, dass im Moment vieles über den Haufen geschmissen wird, was die Beikost angeht, wir halten uns an die WHO Empfehlungen, sechs Monate voll zu stillen und dann mit der Beikost zu beginnen.
Wird nicht mehr gestillt, sollte Säuglingsmilch und keine Kuhmilch verwendet werden.
Achten Sie bitte unbedingt darauf, dass Ihr Baby sein Saugbedürfnis stillen kann!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.03.2012