Hallo,
im Moment habe ich das Gefühl, mein Akku läuft leer! Deshalb bin ich auch so frei und stelle die gleiche Anfrage in zwei Foren......
Meine beiden (15 Monate) haben sich in den letzten Wochen von aufgeweckten aber unkomplizierten Kindern in echt anstrengende, unausgeglichene Wesen verwandelt!
Es fing damit an, dass die beiden von 2mal Schlafen auf 1mal umgestiegen sind. Dann haben sie eine Woche die Nacht freiwillig im Kinderzimmer begonnen und wirklich gut geschlafen!
Aber dann fing das Chaos an.
Im Moment habe ich wieder Nächte, in denen ich von meinen ursprünglichen 3 Stunden Stilltakt nur träumen kann-eigentlich habe ich das Gefühl, ich stille rechts und links und gleichzeitig die ganze Nacht durch.
Tagsüber habe ich oft sehr viel Geschrei, weil beide nicht wissen, was sie wollen: Schreien-auf den Arm….schreien-den Kuli in die Hand…..schreien- doch wieder runter…. schreien- wieder hoch….Das geht gar nicht mit zweien!!!!!
Natürlich lassen sie sich mal beschäftigen….aber zur Zeit fehlt mir zur Dauerbespaßung einfach die Energie.
Dazu kommt noch das Tagschlafproblem. Nach der Veränderung des Rhythmus und der Uhrumstellung schlafen sie mal einmal, mal zweimal. Leider kann ich oft nicht erkennen, ob die Müdigkeit zum Schlafen reicht oder nicht. Allerdings schlafen sie wiedermal nicht mehr alleine ein – und auf meinem Arm auch kaum. Ich muss sagen, dass es bei meinem Mann nicht problematisch ist- da schlafen sie fast sofort ein (ohne stundenlanges Auf- und Abgehen etc.). Ich dagegen habe jetzt oft wieder am Tag in den Schlaf gestillt. Eigentlich nicht schlimm, aber so habe ich, wenn mein Mann arbeitet, keine einzige Minute ohne Belagerung, da sie dann nur im Hängesessel auf mir schlafen und nachts liege ich als lebende Barriere neben ihnen im Familienbett.
So sehen in etwa im Moment meine Tage und Nächt aus. Eigentlich wäre es gar nicht so schlimm, wenn die beiden sich nicht in ihrer Unzufriedenheit abwechseln und übertrumpfen würden.
Klar hatte mein Sohn erst einen Infekt und bei meiner Tochter sind zwei neue Zähne da….aber ist das nur eine Phase –es geht schon seit ein paar Wochen so- oder mache ich was falsch????
Ich bin wirklich für jeden Hinweis dankbar, um das Chaos etwas zu verringern.
Grüße
Zwillingsmama
von
2010Zwillingsmama
am 01.11.2011, 16:18
Antwort auf:
Chaos beim Schlafen und Stillen
Liebe Zwillingsmama,
nein, Du machst nichts falsch und ein Kind in diesem Alter kann die Mutter schon in den Wahnsinn treiben – Du bist doppelt belastet ;-).
Sicherlich ist das jetzt eine Phase, die vorbei gehen wird, allerdings brauchst Du Hilfe, bevor Du wirklich zusammen klappst.
Muttersein ist einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet. Und an dieser Tatsache ändert sich nichts, ob frau nun stillt oder nicht.
Du musst dir bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, kannst Du eine herbe Enttäuschung erleben. Deine Kinder werden weiterhin aufwachen und Du musst sie dann auf andere Art und Weise beruhigen, was oft noch viel stressiger ist.
Statt nun das Stillen einzuschränken oder gar abzustillen, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen:
• nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Frage doch einfach mal nach bei der Krankenkasse, oft hilft einem etwas Hilfe wirklich enorm!
Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ...
• Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinen Kindern zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun.
• Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss.
• Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar.
• Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen.
Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann.
Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen.
Ich hoffe, Du bist nicht enttäuscht von meiner Antwort, aber ich habe keinen Tipp, wie deine Kinder auf einmal besser schlafen.
Am liebsten würde ich dich zu mir einladen und dich ein paar Tage verwöhnen und deine Kinder bespaßen ;-))).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.11.2011