Frage: Blähungen

Hallo, unsere kleine Tochter ist jetzt 7 Wochen alt und hat wie viele Kinder in diesem Alter mit Blähungen zu kämpfen. Ich stille von anfang an voll, sie bekommt auch keinen Tee. Sie pupst eigentlich den ganzen Tag, Stuhlgang hat sie jedoch regelmäßig nach nach längerem drücken. Sie ist besonders Abennds sehr aktiv und schreit auch sehr viel. Ich achte wirklich sehr auf meine Ernährung, aber eine wirkliche Besserung hat es nicht gebracht. Mein Mann hat nun den Apfelsaft in verdacht, den ich regelmäßig trinke, da ich auch kein Mineralwasser mit Kohlensäure mehr trinke (stilles Wasser mag ich nicht). Wirkt Apfelsaft blähend (bei mir selbst nicht)? Mein Mann meint außerdem wir sollten sie mal Testweise einen Tag nur mit fertignahrung füttern, (was ich persönlich für keine gute Idee halte) um zu sehen wie sie darauf reagiert. Was meinst Du dazu? Vielen Dank für Deine Antwort Grit PS: kannst du mir bitte noch die Telefonnummer der nächsten Stillberaterin nennen, Danke schön Wir Wohnen in Weißenfels PLZ: 06667 Vorwahl: 03445

Mitglied inaktiv - 05.10.2001, 23:22



Antwort auf: Blähungen

? Liebe Grit, Blähungen werden viel, viel seltener durch das verursacht, was die Mutter gegessen oder getrunken hat, als allgemein angenommen wird. Ich habe schon mehr als eine Mutter erlebt, die sich nur noch von Wasser und Reis ernährt hat und das Baby hatte weiterhin genau solche Blähungen wie zuvor. Es gibt daher keine allgemeingültige „Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muß weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können - auch Schokolade und stark gewürzte Speisen - ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH-Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei dir Blähungen hervorrufen auch bei deinem Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst. Ein ganz wichtiger Punkt bei der Vermeidung von Blähungen (und vielen anderen Stillproblemen) ist das absolut korrekte Anlegen und das Achten auf richtiges Saugen des Kindes. Ein gut angelegtes und korrekt saugendes Kind schluckt deutlich weniger Luft und je weniger Luft ein Baby schluckt, um so weniger Luft muss wieder hinaus. Es kommt vor, dass sich keine ersichtliche Ursache für die Blähungen finden lässt. Am ehesten trifft wahrscheinlich in diesen Fällen wohl die Vermutung zu, dass manche Babys ein empfindlicheres Verdauungssystem haben als andere, und dieser Faktor, im Zusammenwirken mit Spannungen und Stress von außen, der wahrscheinlichste Grund für die Blähungen sind. Ein ruhiger, sanfter Umgang mit Deinem Baby ist sehr wichtig. Viele Ärzte sind der Ansicht, dass öfter verabreichte kleine Mahlzeiten, die auf das kleine Verdauungssystem des Babys besser abgestimmt sind, ihm besser bekommen. Im Alter von zehn Tagen sind häufige Mahlzeiten (10 bis 12 Stillmahlzeiten innerhalb von 24 Stunden) ohnehin die Regel, so dass dies kaum Probleme bereiten dürfte. Gerade Kolikkinder profitieren vom Getragenwerden und dem dabei zwangsläufig entstehenden Körperkontakt. Hast Du ein Tragetuch? Ein Tragetuch erleichtert nicht nur das Tragen des Kindes, es gibt dir auch die Möglichkeit zumindest eine Hand frei zuhaben. Und keine Sorge: das Getragenwerden führt nicht dazu, dass Du dein Baby verziehst. Im Gegenteil, Studien belegen, dass Kinder, die als kleines Baby viel getragen wurden, später ausgeglichener und zufriedener sind und weniger Weinen. Du kannst auch versuchen deinem Baby durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend), durch massieren des Bauches und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot-Cold-Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Fencheltee wirkt auch, wenn er von der Mutter getrunken wird und auf diese Weise lässt sich auch die Gefahr einer Saugverwirrung umgehen. Allerdings sollten nicht mehr als zwei Tassen pro Tag getrunken werden, weil er sonst zu Blähungen führen kann. Fast immer wachsen die Babys mit etwa drei Monaten aus dem „Kolikalter" heraus. Ich wünsche euch bald wieder „blähfreie" Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.10.2001



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