Hallo,
ich habe einige Fragen zur Beikost:
Meine Tochter ist 7,5 Monate alt und isst mittags und abends Brei.
Sie ist schon immer ein schlankes Kind gewesen und schafft auch nie die angegebenen Portionen. Da sie aber gut zunimmt und fit ist, macht unser Kinderarzt sich keine Sorgen.
Neben der Beikost stille ich noch morgens, vormittags und nachmittags (nicht nach Uhr, aber ihr Hunger ist fast immer zur gleichen Zeit).
Nachts schläft sie durch.
Wie viele Milchmahlzeiten braucht sie denn noch? (den Abendbrei machen wir mit PRE-Milch)
Und wann fängt man mit dem Nachmittagsbrei an?
Dann habe ich noch eine Frage wegen der Sensibilisierung, die nun bald beginnen soll.
Der Allergologe besteht darauf, dass ich abgestillt habe.
Nun habe ich von euch erfahren, dass es garnicht nötig ist.
Wie komme ich denn an einen Arzt, der mich behandelt obwohl ich noch stille? Habt ihr da ev. einen Tip für mich?
Denke nämlich noch garnicht daran in den nächsten 2-3 Monaten abzustillen...
Vielen Dank für eure Hilfe!
Mitglied inaktiv - 16.08.2010, 14:08
Antwort auf:
Beikost und Allergiebehandlung
Liebe bibi242,
deine Kleine ist gerade erst sieben Monate alt und damit noch am Beginn der "Beikostarriere" und in
dieser Zeit sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was
die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt.
Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei.
Wende dich doch einfach mal an einen Hautarzt und sage ihm, dass Du noch stillst und auch nicht aufhören möchtest.
Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("mbryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 16.08.2010