Schönen guten Abend,
bei mir findet nächste Woche leider eine stationäre OP unter Vollnarkose statt.
Meine Tochter ist 3 Monate alt und wird von mir vollgestillt.
Wegen der Narkose, soll ich laut Arzt, 24 Stunden abpumpen und die Milch verwerfen.
Meine Frage ist, ob ich den Stillrhythmus ( soweit vorhanden ;) ) meiner Tochter 1 zu 1 beim pumpen übernehmen muss, oder kann ich auch mal eine Stilleinheit/Pumpeinheit z.B. nachs ausfallen lassen, ohne, dass das Auswirkung auf das Stillen, Milchbildung usw. hat?
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage!
Viele Grüße!
von
HildeDieWilde
am 08.02.2013, 20:22
Antwort auf:
Baldige OP, wie oft abpumen, bzw. Stillrhythmus unbedingt beibehalten?
Liebe HildeDieWilde,
uns liegen folgende Informationen vor: Eine Vollnarkose erfordert nur für die Zeit eine Stillpause, in der die Frau in der Narkose liegt und noch nicht wieder wach ist zuzüglich der Zeit, die die Frau braucht, bis sie das Kind wieder selbst halten kann.
Es kommt ganz sicher darauf an, welches Medikament für die Narkose verwendet wird. Eines der üblichen ist Propofol, und die Embryotox schreibt dazu:
"Pharmakokinetik: HWZ: 34-64 min; Proteinbindung: 99%; molare Masse: 178; relative Dosis: 1%; M/P-Quotient: 1.
Klinik: Bisher wurden keine Symptome bei gestillten Kindern nach mütterlicher Narkose mit Propofol berichtet. In der Regel handelt es sich auch nur um eine kurzzeitige Exposition der Mutter im Rahmen eines operativen Eingriffs.
Empfehlung: Wenn die Mutter nach einer Narkose oder einem Kurzeingriff mit Propofol wieder in der Lage ist, ihr Kind alleine anzulegen, darf sie stillen. Auch nach einer Kaiserschnittentbindung mit einer Vollnarkose mit Propofol darf die Mutter ihr Kind sofort anlegen, wenn sie dazu selbst in der Lage ist. Die pharmakokinetischen Daten von Propofol und die klinische Erfahrung begründen keine zusätzliche Stillpause. Eine eventuelle Verminderung der Milchmenge nach einem operativen Eingriff ist wahrscheinlich eher auf die Flüssigkeitsrestriktion prä- und intraoperativ zurückzuführen und keine direkte Nebenwirkung des Medikaments."
Sprich noch einmal mit dem Anästhesisten und bitte ihn, das Narkosemittel so zu wählen, dass KEINE längere Pause notwendig ist. Wenn er sich unsicher ist, kann und sollte er sich bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030-30686-734 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet.
Wenn Du abpumpen möchtest, solltest Du auf alle Fälle zu den üblichen Stillzeiten abpumpen um einen heftigen Milchstau zu vermeiden und um die Milchmenge aufrecht zu erhalten.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.02.2013