Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

baby verweigert die brust

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: baby verweigert die brust

Mitglied inaktiv

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hallo, meine tochter paulina wurde jetzt schon seit 3 1/2 monaten gestillt - meist mit stillhütchen, da es anders nicht so gut geklappt hat. in der letzten zeit hatten wir es aber immer wieder ohne hütchen probiert und es hat gut geklappt - nur manchmal brauchte sie das hütchen noch. außerdem hat die kleine ganz arg blähungen seit ca. 10 wochen - haben hier auch schon einiges probiert, aber hat nicht wirklich was geholfen - is eher schlimmer geworden nun mein problem: paulina verweigert mir seit ein paar tagen die brust - sobald sie eine minute trinkt - schreit sie und biegt sich wie wenn sie blähungen hätte - jedoch sind wir jetzt draufgekommen, dass sie zwar die brust verweigert, aber eine abgepumpte milch trinkt (ohne probleme). hab auch kein anderes parfum oder duschgel hat wer ne ahnung was das sein kann? HILFE möchte unbedingt weiterstillen und wäre über tipps sehr froh DANKE martina


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? Liebe Martina, es gibt viele Gründe, warum ein Baby die Brust verweigert. Das kann von einer Erkältung über Zahnen bis hin zur Saugverwirrung reichen. Es ist für mich aus der Ferne sehr schwierig nun zu sagen, was genau bei Ihrer Tochter die Ursache sein könnte. In jedem Fall sollte ein Kind, das plötzlich die Brust verweigert, vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden. Für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, ao dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Guten morgen frookie, das gleiche Problem hatte ich am 31.03.04.Blättere mal Rückwärts und lese Dir die Seiten von Sonnenschein, 31.03.04 "Verweigert Brust, selbst abgestillt????" und die Antwort von Biggi dazu, nach. Vielleicht hilft es Dir. Mein Tip und Rat, versuche es mit Geduld immer wieder neu. Setzt dich und dein Kind nicht unter Druck. Schalte selbst ab, nimm Dir Zeit und die Ruhe wenn dein Kind schäft: Es kann auch sein, daß die innerlich unruhig unzufrieden bist, und das merken die Kinder. Höre Musik, lege dich hin oder tue einfach das wozu du Lust hast, wenn Dein Kind schläft und es dir auch sonst möglich ist. Lass einfach alles liegen und denk an dich und dein Kind. Mir hilft es, so meine innere Unruhe wieder zu finden. Ich wünsch Dir viel Erfolg. Bei mir hat es schnell wieder mit dem Stillen geklappt. Gruß Sonnenschein


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