Hallo, vor einigen Monaten hab ich schonmal nach tipps gefragt, wie ich meinen Sohn nun langsam abstillen könnte, aber damals waren wir noch nicht bereit dazu und nun stille ich meinen 2 jähren Sohn immernoch, Abends, nachts und morgens. Nun geht er schon in eine Krippe und ich arbeite seit kurzem wieder und irgendwie möchte/muss ich langsam mal durchschlafen. Unser Sohn schläft meist bei uns im Bett bzw. neben unserem Bett in seinem Bett und das stillen stört meist gar nicht groß. Ich fand auch immer, dass es ihm noch gut tut, er durchs stillen gut zur Ruhe kommt (da er keinen Schnuller nimmt) und ich hab diese 2 Jahre durch und durch genossen. Ich kann es jeder Mutter nur empfehlen !!!! Einerseits möchte ich gerne abstillen, andererseits fürchte ich mich vor der Auseinandersetzung mit ihm, wenn ich ehrlich bin, ich bin nachts viel zu müde um abzustillen :-), aber vielleicht versteht er es ja besser, als ich denke. Erstmal würde ich schon abends weiterstillen, aber nachts würde ich ihn gerne "abstillen". Gibt es nicht vielleicht ein paar sanfte Tipps? Und ist es sehr abnormal ihn während des Abendrituals noch ab und an zu stillen? Viele Grüße
Mitglied inaktiv - 21.01.2010, 18:06
Antwort auf:
Abstillen nach 2 Jahren.
Liebe mini321,
wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe.
Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten.
Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen.
Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will?
Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 21.01.2010