Meine Tochter ist jetzt ein Jahr alt. Bis vor zwei Wochen habe ich noch Tag und Nacht gestillt. Jetzt nur noch nachts.
Ich würde gerne mit dem Stillen aufhören, aber meine Tochter nicht.
Sie bekommt die Brust zum Einschlafen und dann noch 2-5mal nachts. Gebe ich ihr keine Brust schreit sie alles zusammen und beruhigt sich nicht. Sie will keinen Schnuller und Wasser nimmt sie manchmal, will aber danach trotzdem die Brust.
Was kann ich machen?
Liebe Grüße
von
hippo75
am 06.07.2012, 19:47
Antwort auf:
Abstillen Kleinkind
Liebe hippo75,
es hilft nicht: Nur deine Konsequenz wird etwas ändern. Klar schreit deine Maus, wenn sie nicht bekommt, was sie will, aber glaub mir: Sie wird sich schon irgendwann auch wieder beruhigen. Fakt ist allerdings, dass es extrem ansterngend ist, die Wut und Verzweiflung der Kleinen zu ertragen, ohne nachzugeben oder die Nerven zu verlieren.
Vielleicht kannst du damit beginnen, die Stillpausen in der Nacht Schritt für Schritt zu erweitern, in dem du "stillfreie Zeiten" einführst. Das kann z.B. so gehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. (Im übelsten Fall jedoch, wenn dein Kind durch dieses Vorgehen allzu sehr verunsichert wurde, wird es eine Weile lang noch anhänglicher sein. Je mehr du das zulassen kannst, desto eher wird es sich wieder "beruhigen"...)
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 06.07.2012