Ab wann ist der Übergang zur Familienkost

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ab wann ist der Übergang zur Familienkost

HAllo liebes Stillberatungsteam, vertraunsvoll wende ich mich wieder einmal an sie. Seit ein paar Wochen läuft es mit dem Essen/Stillen wunderbar. Meine Tochter (12 Monate) und ich sind ein eingespieltes Team. Morgens stillen, mittags Brei, nachmittags stillen, abends Brei, nachts 2x stillen. Dennoch denke ich schon an die nächsten Schritte. Ich hatte vor ein paar Wochen auch schon versucht nachmittags einen Brei einzuführen. Da isst meine Tochter so gut wie nichts davon und wollte auch anschließend die BRust nicht, hatte dann aber sehr schnell wieder Hunger. Da uns dann auch noch ein Magen-Darm-Infekt dazwischen kam, bin ich wieder zum nachmittägliche Stillen zurück gegangen und es läuft perfekt. Nun bin ich unsicher, wann ich wieder einen nächsten Schritt machen soll und wie dieser aussieht? Fange ich mit dem Nachmittagsbrei noch mal an? Führe ich morgens auch einen Brei ein? Dann würde ich nur noch in der NAcht stillen? ICh bin froh und stolz, dass meine Tochter und ich bis zu ihrem ersten Geburtstag viel gestillt haben. Ungern möchte ich meine Tochter zu etwas drängen, wozu sie noch nicht bereit ist. Ich muss aber an die nächsten Schritte denken, da ich bald wieder aber gehen muss. Und da wäre es schön, wenn meine Tochter mit dem Essen nicht abhängig von mir ist. Ich wollte eigentlich mit ihr einen sanften Übergang vom Stillen in die Familienkost ohne Flaschennahrung als Zwischenlösung. Es ist doch möglich, oder? Auf welche Signale muss ich bei meiner Tochter achten?

von Bage77 am 12.04.2012, 23:59



Antwort auf: Ab wann ist der Übergang zur Familienkost

Liebe Bage77, ja, klar ist das möglich. Ich würde in diesem Alter gar nicht mehr unbedingt Brei anbieten, sondern normale Familienkost. Was essen Sie denn zum Frühstück? Ein zehn Monate altes Kind kann in der Regel schon fast alles vom Familientisch mitessen und kann genau so wie ein Erwachsener auch Brot zum Frühstück essen. Sie können dann trotzdem noch stillen, mit der Zeit wird Ihr Baby immer weniger Muttermilch brauchen, wenn doch, ist es trotzdem okay. Sie können dann irgendwann zum Frühstück noch zusätzlich eine Tasse Milch anbieten, wenn Sie nicht mehr stillen können. Auch am Nachmittag muss es nicht mehr unbedingt ein Brei sein, Ihr Kind kann Obst, Getreide oder einen anderen Snack bekommen, auch da können Sie anfangs ohne Probleme zusätzlich stillen. Die Empfehlung lautet, dass während der gesamten Stillzeit, die mindestens bis zum zweiten Geburtstag des Kindes dauern sollte, weiterhin nach Bedarf gestillt wird (vorausgesetzt Sie möchten das). Wenn Sie dann irgendwann arbeiten, verschieben sich die Zeiten natürlich und es wird so sein, dass Ihr Kind tagsüber Familienkost bekommt und sich dann auf Sie stürzen wird, sobald Sie kommen ;-). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 13.04.2012



Antwort auf: Ab wann ist der Übergang zur Familienkost

Liebe Biggi, vielen Dank für Deine Antwort. Ich weiß nicht, ob ich es komplizierter mache, als es ist. ICh habe das Gefühl vor einem Berg zu stehen und weiß nicht wie ich hinüber komme. Also, meine Tochter kann ich gut nach ihrem wach werden stillen, dann wenn sie noch nicht richtig wach ist. Sobald sie wach ist, ist das Stillen richtig anstrengend. Sie hat den keine Zeit zum Essen, obwohl sie Hunger hat. Es gibt ja so viel zu sehen. Auch im abgedunkelten Zimmer. Dann geht sie an die Brust saugt kurz, jammert lässt ab und versucht sich aufzu setzten. Kaum sitzt sie, jammert sie wieder und will wieder an die Brust, usw. Da meine Tochter noch nicht eigenständig sitzen kann, sitzt sie auch nicht mit uns am Familientisch und ist mit uns gemeinsam. Auch nimmt sie Abstand von Brei mit Stücken. Obst will sie garnicht essen, weder als Brei noch als Fingerfood. Manchmal mümmelt sie an einem Stück Brot, wobei sie große Stücke wieder ausspuckt. Ich weiß auch, dass vieles mit meiner Einstellung und meinen Signaken zu tun hat. Wenn ich unsicher bin, merkt das meine Tochter. Sie gehe ich mit einem unsicherem Gefühl an das Stillen, wenn sie richtig wach ist und meine Vorahnung erfüllt sich... Ich möchte gerne an Sicherheit gewinnen und meine Einstellung verändern. Ich glaube, dass dann meine Tochter eher eine Chance hat den nächsten Schritt zu tun. Hast Du nach mal einen Rat für mich?

von Bage77 am 13.04.2012, 10:14



Antwort auf: Ab wann ist der Übergang zur Familienkost

LIebe Bage, darf ich diese Frage beantworten? Ich denke, dass es dir gut täte, eine Stillgruppe zu besuchen. Dort findest du viele Gleichgesinnte und die unendlich hilfreichen Erfahrungen anderer Mütter, sowie Trost und Rat für diese sicher sehr schwere Zeit, wenn man unsicher ist, ob man das "richtige" macht. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.04.2012



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