2,5 monate vor geschwisterchengeburt noch abstilen?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: 2,5 monate vor geschwisterchengeburt noch abstilen?

Hallo, ich habe im Laufe meiner SS meinen Sohn (jetzt 22 Monate) soweit abgestillt, dass ich ihn nur noch morgens vor dem Aufstehen stille, da ich Angst hatte (nach wie vor habe), dass es für ihn traumatisch wird, falls ich nachts in die Klinik muss zur Entbindung und er dann das erste mal ohne mich schlafen muss. Kann nah wie vor ohne mich nicht einschlafen, jetzt saugt er zwar nicht mehr aber anfassen muss er die Brüste unbedingt.. (können Sie zu dem Thema evtl. auch etwas schreiben, wenn es auch nicht die eigentliche Frage ist?) Dazu kommt, dass er morgens immer früher (bzw. so früh, dass er sehr früh wieder müde ist, vormittags sind aber die Krabbelgruppen, die dann regelmäßig ausfallen...) wach wird, "auf" und "mam" sagt (wir hatten es so geregelt, dass wir gucken, ob die Sonne "auf"gegangen ist und er dann trinken darf. Mittlerweile sieht man aber die Sonne nicht mehr richtig und es wird so schleichend hell, dass es irgendwie Definitionssache ist und er um 6 uhr sicher ist, dass es hell werden würde. Oft aber für ihn viel zu früh, für mich sowieso..) und dann regelrechte Trotzanfälle bekommt, bis es irgendwann dann auch für mich hell genug ist und er trinken darf. Oder er sich halt nochmal beruhigt vorher, aus dem Trotzanfall heraus geht das eh nicht, dann lehnt er es auch ab. Ich hatte es mir so schön vorgestellt, tandem zu stillen, ich würde ihn auch theoretisch wieder etwas mehr anlegen aber mittlerweile ufert das alles immer mehr zu Stress aus. Mein Partner und ich denken immer mehr, dass es vielleicht entspannter werden würde, wenn ich ganz abstille. Woher weiß ich, ob er es noch braucht, ob es nur Gewohnheit ist...? Und kann es passieren, dass er dann stark auf das Neugeborene eifersüchtig wird, wenn das Abstillen nur 2,5 Monate her ist? Oder wäre es nach "so langer" Enthaltsamkeit evtl. auch wieder möglich, dass ich ihn wieder anlege, gesetzt den Fall, dass er es dann noch will? Oder ist dieses Enzym dann schon weg, bzw. verlernen die Kinder das Saugen so schnell? Haben Sie ansonsten noch andere Ratschläge, wie wir das Weiterstillen besser regeln könnten? Hier wurde mal ein Buch zum sanften Abstillen empfohlen, ich finde dieses nicht mehr, können Sie mir da evtl. auch weiter helfen? Vielen lieben Dank schonmal und liebe Grüße!

von Vivien Si am 04.12.2012, 11:54



Antwort auf: 2,5 monate vor geschwisterchengeburt noch abstilen?

Liebe Vivien Si, zunächst einmal vielleicht so viel zur Beruhigung: Es ist absolut normal, und tut ihm sicher gut, wenn dein Sohn deine Brüste wenigstens berühren darf, auch wenn er nicht stillt. Das schenkt ihm weiterhin das gewohnte Gefühl der Geborgenheit. Statt der aufgehenden Sonne kannst du einen programmierbaren (Radio)-Wecker verwenden, da kannst du ganz genau einstellen, wann die Stillzeit gekommen ist. Was das komplette Abstillen betrifft: Im Grunde wird er es schon noch brauchen, ich denke, das sieht man ganz klar. Aber das bedeutet nicht, dass ihr das nicht durch eine andere schöne, körperliche, Gewohnheit ersetzen könnt, bei der er Nähe tankt. Hast du mit ihm "Babymassage" gemacht? Eine "Streichelzeit", in der du den nackten Sohn zu dir nimmst, und du bist auch weitestgehend nackt, so dass ihr also richtig schönen Hautkontakt haben könnt, wäre eine Möglichkeit. Die kann dann auch nach der Geburt beibehalten werden, wenn ihr gleich von Anfang an einführt, dass z.B. Abends der Papa nach dem Stillen das Baby für eine Stunde spazieren trägt (im Tragetuch, ganz wunderbar, stärkt auch die Bindung zwischen Papa und Baby ungemein!!), während du ganz und gar für den großen Bruder da sein kannst. Wenn er isst, während Baby stillt, seit ihr gleichzeitig fertig fürs "Große Kuscheln". Gleiches geht auch morgens, wenn der Papa mit dem Baby im Bett bleibt (oder es ins Tragetuch packt während er dir den ersten Kaffee kocht :-)) und du ins Bett/auf die Matraze des Großen kletterst, fürs "Guten Morgen Kuscheln" (Geht auch auf dem Sofa, mit einer kuscheligen Decke...). Das Buch, das dir nicht mehr einfällt, ist vielleicht "Schlafen statt schreien" von Elizabeth Pantley? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 04.12.2012



Antwort auf: 2,5 monate vor geschwisterchengeburt noch abstilen?

Hallo, danke für die schnelle und ausführliche Antwort! :-) Da mein Mann leider beruflich viel und unregelmäßig unterwegs ist, sind solche täglichen Routinen mit ihm nicht wirklich machbar :-/ Wahrscheinlich hängt mein Sohn daher auch noch so an mir, manchmal muss der Papa eine ganze Woche lang weg. Und wenn er dann wieder kommt, wird er erstmal total abgelehnt. Babymassage haben wir nicht gemacht, er war mir zu unruhig für solche Gruppen - die Babyzeit war körperlich insgesamt leider recht distanziert (auch von ihm aus gehend). Heute kuscheln wir generell sehr viel, er schläft jetzt bei uns und wenn er nachts wach wird, darf er sich gerne auf mich rauf legen, bis er wieder schläft. Ich werde unseren Alltag noch einmal genauer beobachten und schauen, wann man eine Kuschel-Regelmäßigkeit reinbekommen könnte, die dann auch mit Baby und ohne Papa durchzuführen ist. (Wäre ja schön, ob ich nun weiter stille oder nicht..) Zur Not müssen wir uns wirklich so eine doofe Babywiege kaufen, die von alleine schaukelt, damit der Große nicht immer zurückstehen muss und seine festen Zeiten möglichst bekommt. Mit dem Wecker werden wir das wirklich mal versuchen, ist zwar doof, wenn er mal länger schlafen würde aber einen Tod muss man wohl sterben ;-) Eine Frage habe ich noch, falls das mit dem Wecker nicht gut funktionieren sollte: Gibt es Erfahrungswerte, wie viel Abstand zwischen Abstillen und Nachwuchs liegen sollte, damit dadurch Eifersüchteleien nicht verstärkt werden? Und: Wie lange kann ein Kind eine "Stillpause" einlegen und hinterher evtl. noch einmal anfangen?

von Vivien Si am 05.12.2012, 20:02