Guten Tag Dr. Blumi,
ich bin in der 14. SSW und Zytomegalie negativ sowie auch Parovirus negativ.
Da ich als Kinderkrankenschwester in der Notfallambulanz eines Kinderkrankenhauses arbeite habe ich ein wenig angst mich zu infizieren.
Seit meiner Schwangerschaft hat man mir schon die meiste Zeit den Arbeitsplatz am Empfang gegeben, wo alle Patienten sich melden und ich nicht die Kinder vermessen oder Wunden versorgen muß, dort trage ich meistens jetzt einen Mundschutz und wenn ich die kleinen Kinder berühre Handschuhe. Reicht der Schutz?
Mitglied inaktiv - 04.04.2011, 12:05
Antwort auf:
Zytomegalie negativ in der Schwangerschaft
Hallo,
1. es gelten für seronegative Schwangere, die in Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Kindergärten, Grundschulen oder im Gesundheitswesen (z.B. Kinderarztpraxis, Kinderstation, etc.) überwiegend mit Kleinkindern/ Säuglingen unter drei Jahren beschäftigt sind, besondere gesetzliche Vorgaben, die auch eine eventuelle Freistellung für die gesamte Schwangerschaftsdauer beinhalten kann, da bei diesen Frauen die Infektionsinzidenz relativ hoch ist.
2. es gibt für die Mitarbeiterinnen des Krankenhauses. Beim Gewerbeaufsichtsamt des Landes Baden-Württemberg können Sie die Vorgaben für schwangere Frauen im Krankenhaus sehr ausführlich nachlesen:
3. Orientiert an den Empfehlungen von Frau Professor Gisela Enders aus dem Labor Enders in Stuttgart ist danach ist danach das Waschen der Hände mit Seife für etwa eine halbe Minute mit warmem Wasser die wichtigste Maßnahme.
Vor allem nach dem Wechsel von Windeln oder der Hilfe beim Toilettengang der Kinder.
Dieses ist auch empfehlenswert beim oder nach dem Umgang mit Gegenständen, die speichelbesetzt sein könnten, dem Putzen der Nase, der Tränen oder Speichel, Verabreichung von Nahrung oder Baden des Kindes.
So können aber alternativ, z.B. beim Windelwechseln oder der Hilfe zum Toilettengang, auch Einmalhandschuhe getragen werden.
In engem Kontakt zu den Kleinkindern sollten schwangere Mütter das Berühren des eigenen Mundes, der Nase oder der Augen mit ungewaschenen Händen vermeiden. Meiden sollten sie direkte Küsse auf den Mund, die gemeinsame Benutzung von Besteck/Trinkgefäßen und keine Essensreste der Kinder zu sich nehmen.
Verzichtet werden sollten ebenfalls auf die gemeinsame Benutzung von Zahnbürsten, Waschlappen und Handtücher.
VB
Quellen:
Enders G., Metke G., Heizmann W.R. et al., Persönliche Mitteilungen, 1995
Info-Nr.: 11d Dez. 2010: „Zum Infektionsrisiko mit Cytomegalovirus (CMV) für seronegative Frauen kurz vor bzw. in Schwangerschaft und Möglichkeiten der Prophylaxe“, LABOR ENDERS:Prof. Gisela Enders & Partner, Partnerschaftsgesellschaft, Rosenbergstraße 85, 70193 Stuttgart, www.labor-enders.de
Vauloup-Fellous C, Picone O, Cordier AG, Parent-du-Chätelet l, Senat MV, Frydman R, Grangeot-Keros L.: Does hygiene counseling have an impact on the rate of CMV primary infection during pregnancy? Results of a 3-year prospective study in a French hospital. J Clin Virol. 2009; Oct 5.
http://www.gaa.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/16416/Werdende_Muetter_im_Krankenhaus.pdf?command=downloadContent&filename=Werdende_Muetter_im_Krankenhaus.pdf
3. ansonsten wird schwangeren Frauen mit fehlender Immunität gegenüber Zytomegalie folgendes empfohlen:
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 04.04.2011