Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Ansteckungsgefahr Zytomegalie

Dr. med. Christian Karle

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Ansteckungsgefahr Zytomegalie

Meike787

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Hallo Herr Dr. Karle,  ich bin 36 Jahre alt, habe zwei Kinder (5 und 3,5 Jahre alt) und bin ganz frisch schwanger mit dem dritten Kind. Mein letzter Stand aus der letzten Schwangerschaft ist, dass ich nicht immun gegen CMV bin. Ich achte natürlich darauf, keine Essensreste der Kinder aufzuessen, die Hände nach Toilettengängen und Windelwechseln der Kinder ausgiebig zu waschen etc., aber ich mache mir doch meine Gedanken wegen des Virus. Wie oft kommt so eine Primäransteckung in der Schwangerschaft, insbesondere bei Mehrgebärenden denn vor? Ist das Risiko bei Einhaltung der Hygieneregeln einigermaßen "überschaubar"?   Viele Grüße! Deine Schwangerschaftswoche: 5


Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, Statistisch gesehen besteht eine Risikowahrscheinlichkeit von ca 1-4%, dass Sie sich während der SS mit dem CMV Virus infizieren, was bei Ihrem ungeborenen Kind bleibende Schäden verursachen kann, nicht muss! Das Virus ist sehr häufig und wird in aller Regel über Speichel, Urin, Genitalsekret oder Blut von infizierten Personen übertragen. Nach einer Infektion bleibt das Virus lebenslang im Körper. Im Blut werden aber Antikörper gebildet, sodass eine erneute Erkrankung nicht stattfinden kann bzw keine Symptome verursacht. Meistens verläuft eine Infektion mit dem CMV völlig unbemerkt. Mögliche Symptome können sein: Lymphknotenschwellung, Fieber, grippeähnliche Symptome. Hauptansteckungsort für Schwangere ist übrigens der Geschlechtsverkehr mit einem CMV positiven Partner (meist ohne es zu wissen). Daher sollte auch der Partner einen entsprechenden Labortest durchführen lassen. Eine weitere Infektionsquelle ist Urin und Speichel von Säuglingen und Kleinkindern. Bei einer Infektion mit CMV in der SS bis zu 20. SSW können schwerwiegende Schäden beim Kind auftreten. Nach der 20. SSW ist das deutlich seltener. Daher sollten Sie sich bis dahin besonders schützen, indem Sie Kondome verwende und intensives Küssen mit ihrem Partner vermeiden (wenn dieser seropositiv ist). Nach Berührung mit Urin oder Speichel beim Kleinkind (z. B Windelwechsel) vermeiden Sie Mund und Augenkontakt und waschen sich gründlich die Hände. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es im Alltag zu einer Infektion kommen. Daher wird die Laboruntersuchung auf CMV in der SS alle 2 Monate empfohlen. Alles gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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