Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
heute sah mein FA in der Urinprobe schwimmende Einzeller und sagte, das seien Trichomonaden. Das ist erstaunlich, denn Geschlechtsverkehr hatte ich seit Ewigkeiten nicht (bzw. liegen seit dem letzten Geschlechtsverkehr und heute mindestens 5 Urinprobenuntersuchungen der Art wie heute) und alle anderen Befunde waren auch OK -- gar keine weiteren Symptome. Ich bin jetzt in SSW 34, morgen 35. Einzige Infektionsquelle, die ich mir vorstellen kann, ist, dass ich mal in der Badewanne gemeinsam mit meinem großen Kind gebadet habe. Aber woher soll das Kind sowas haben? Halten Sie das für möglich? Gibt es alternative Erklärungsansätze für die schwimmenden Einzeller?
In jedem Falle finde ich die verordnete Metronidazol-Keule ziemlich hart, zumal in der oral einzunehmenden Version (soll 1g/d nehmen, d.h. 500mg à 1-0-1). Ist das wirklich nötig? Ich habe mir die anderen Metronidazol-Threads durchgelesen und auch was Embryotox dazu schreibt und finde, dass mir schon allein die experimentellen Ergebnisse (mutagen & karzinogen) ausreichen, um dieses Risiko für mich und das Ungeborene als zu hoch einzustufen. Außerdem: Selbst wenn jetzt verfrüht Blasensprung und oder Wehen eintreten sollten, dann ist das womöglich eigentlich gar nicht so schlimm? (Jedenfalls gefühlt nicht so schlimm, wie das Risiko?) Können Sie mir bei der Risikobewertung helfen?
Vielen Dank & beste Grüße
von
mamatanne
am 03.08.2016, 15:36
Antwort auf:
Wie nötig ist Behandlung mit Vagimid 500 FTA?
Hallo,
Diese Keime können theoretisch natürlich schon länger da gewesen sein und die Infektionsquelle ist in aller Regel der Verkehr.
Diese medizinische Maßnahme ist zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft nach bisheriger Datenlage völlig unbedenklich und wir werden solche Erreger dann auch behandeln.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 03.08.2016
Antwort auf:
Wie nötig ist Behandlung mit Vagimid 500 FTA?
Ja, aber ist es dann (-- wenn die Keime ohnehin schon die ganze Schwangerschaft über und ggf. noch länger da waren und sich nie bemerkbar gemacht haben und auch nicht entdeckt wurden und sich auch jetzt durch keinerlei Symptome bemerkbar machen--) ist es dann nicht erst recht Quatsch, das Ungeborene jetzt noch mit Antibiotika zu belasten? Ok, die bisherige Datenlage spricht sich nicht eindeutig für negative Auswirkungen des Medikaments aus -- das heißt aber nicht, dass man nicht grundsätzlich vorsichtig mit der Einnahme von Antibiotika sein sollte, oder? -- auch oder gerade in so zartem Alter? Ausschließen kann die Datenlage ein Risiko für das Ungeborene durch das Medikament schließlich auch nicht? Ich fühl mich wirklich nicht wohl bei der Sache -- und sehe zu viele Ungereimtheiten in der Diagnostik. Vielleicht sollte ich eine zweite Meinung einholen? Oder erstmal den Herrn Partner testen lassen, der somit als einziger Überträger in Frage kommt?
von
mamatanne
am 03.08.2016, 22:12
Antwort auf:
Wie nötig ist Behandlung mit Vagimid 500 FTA?
PS: Scheiden-PH war in der Schwangerschaft durchgängig bis heute 4,0. Also akut bedrohlich kann da nix sein?
von
mamatanne
am 04.08.2016, 08:36