Hallo !
Am 12. Juni habe ich meine Tochter zur Todgeburt im 32. SSW durch vorzeitige Plazentaablösung geboren.
Am 1. August war ich bei meiner Frauenärztin gewesen, um die Nachuntersuchung zu lassen. Es war alles in Ordnung mit Nachuntersuchung, Urin und Hb Wert 11,9.
Meine 1. Periode war am 16.Juli.
Meine Frauenärztin meint, dass ich 3 Monate warten soll, bis ich wieder schwanger zu werden. Das heisst, dass ich noch erst 1 1/2 Monate (von der Geburt bis heute berechnen) oder erst nach 3 Monate warten (das heisst erst im November, damit üben wir am Anfang) oder ???
Kann ich schon anfangs üben ? Ist die Riskioschwangerschaft nochmal passiert mit Plazentaablösung ? Wenn ich wieder schwanger werde, muss ich so öfter regelmäßige Untersuchung und Doppleruntersuchung , alle 4 Wochen nicht sondern alle 2 Wochen oder ? Ich habe schon etwas Angst, wenn es nochmal passiert ist ?
Wenn wir jetzt am Üben wollen, ist die Gefahr bei der Schwangerschaft oder ?
Mein Mann und ich wünschen gerne noch ein Kind.
Ich freue mich, wenn Sie mich schreiben.
Liebe Grüße
Pimboli
Mitglied inaktiv - 03.08.2008, 23:41
Antwort auf:
Wie lange sollte ich nach Todgeburt warten, um erneut schwanger zu werden ?
Hallo,
1.sicherlich sind 4-6 Monaten mindestens als Wartezeit nach der Totgeburt zu empfehlen.
2.die Häufigkeit der vorzeitigen Lösung der normal angelegten Plazenta(=Abruptio placentae) wird in der Literatur zwischen 0,3 bis 1% angegeben. In der bayerischen Perinatalerhebung von 1996 betrug sie 0,5%. Sie ist eine gefährliche Komplikation sowohl für die Mutter als
auch für das Kind.
Ihre Ursache besteht am häufigsten in Gefäßveränderungen im Bereich der Insertionsstelle der Plazenta (Mutterkuchen), die im Rahmen einer EPH-Gestose auftreten. Im Bereich der Spiralarterien kommt es zur Gefäßruptur mit Bildung eines retroplazentaren Hämatoms (Bluterguss hinter dem Mutterkuchen).
Wichtig in dem Zusammenhang ist der schon in den 80iger Jahren beschriebene Zusammenhang, dass Raucherinnen ein höheres Risiko für eine nicht reguläre Anlage der Plazenta (Plazenta praevia) haben und wenn Frauen mit dem Rauchen aufhören, haben sie ein um 23% niedrigeres Risiko für eine vorzeitige Plazentalösung und ein um über 30% niedrigeres Risiko für eine Plazenta praevia.
Das Wiederholungsrisiko wird in der Literatur mit Werten zwischen 4,4 % und 12 % angegeben. Als assoziierte Risikofaktoren werden ein vorzeitiger Blasensprung, intrauerine Wachstumsretardierung (Wachstumsminderung) und ein schwangerschaftsbedingter hoher Blutdruck gesehen.
Für eine erneute Schwangerschaft ist es wichtig, dass die Betreuung bei einem Frauenarzt und eine Mitbetreuung und ENTBINDUNG in einer Frauenklinik geschieht. Die individuelle Betreuung und weitere Einzelheiten sollen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Frauenarzt/ärztin besprechen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 04.08.2008
Antwort auf:
Wie lange sollte ich nach Todgeburt warten, um erneut schwanger zu werden ?
Hallo, Dr.Bluni !
Bei meiner Todgeburt war meine Blutabnahme genommen. Es war alles in Ordnung mit Hb Wert, Urin, Bluthochdruck. Und ich rauche nicht.
Nur trinke ich am Morgens nur 1 Tasse Kaffee und auch am Nachmittags nur 1 Tasse Kaffee. Ist es normal ? Oder ist besser Kaffee weglassen ?
Ich habe meine Schwangerschaft den Wasserlassen am Fuss (Ödeme), da hat meine Frauenärztin gesagt, dass es nicht so schlimm ist. Aber mein Füße waren ja weh, wenn ich meine Füße drücke, tut es weh. ist es normal ?
Ich habe 3 gesunden Kinder. Bei viertes Kind ist es passiert. Ich weiss auch nicht warum.
Ich möchte auf jeden Fall noch ein Kind haben.
LG Pimboli
Mitglied inaktiv - 04.08.2008, 13:12
Antwort auf:
Wie lange sollte ich nach Todgeburt warten, um erneut schwanger zu werden ?
Hallo,
in der Schwangerschaft dürfen Sie bis zu drei Tassen Kaffee am Tag ohne Bedenken trinken und den alleinigen Wassereinlagerungen in den Füßen kommt keine klinische Bedeutung zu.
Das Ereignis einer solch späten Fehlgeburt ist ein sehr trauriges Ereignis für die Betroffenen, aber nicht immer lassen sich hier Ursachen finden. Dieses auch trotz einer eventuellen Obduktion des Kindes.
Neben einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes infolge einer Plazentainsuffizienz, können Herzfehler, eine kurze Nabelschnur, ein Nabelschnurknoten oder eine Nabelschnurumschlingung, andere gröbere Missbildungen oder genetische Störungen in Frage kommen.
Sofern der Verlauf einer kommenden Schwangerschaft unauffällig ist - nach einer entsprechenden Vorgeschichte, bei der man keine konkrete Ursache fand, würde man um so aufmerksamer nach Warnhinweisen schauen - sollte die Frau sich bestimmt erst mal nicht sorgen.
Weitere Gründe für eine späte Fehlgeburt können u.a. sein:
anatomische
infektiöse
Gebärmutterhalsschwäche, vorz. Blasensprung
hormonell bedingte
Allgemeinerkrankungen der Mutter
Wachstumsminderungen
Sicher wäre in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und eventuell auch der Entbindungsklinik über die notwendigen und sinnvollen Kontrollen zu sprechen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 04.08.2008