Frage: Wäre es eine Risikoschwangerschaft?

Hallo Mein Mann und ich wollen ein zweites Kind. Die Schwangerschaft mit meiner Tochter war schon nicht so gut,sie kam zwar erst in der 39SSw war aber nur 1940gramm und 45cm gross,wiso konnte uns nie jemand sagen.Jetzt wurde festgestellt das ich Morbus Crohn habe und es damals wohl auch schon hatte,kann es sein das sie dadurch nicht so viel Nährstoffe bekommen hat?Zudem muss ich Cortison nehmen (prednisolon 20mg momentan).Mein Gastroarzt sagt das Cortison dem ungeborenen nichts machen dürfte wegen körpereigenem hormon usw,macht es dem Kind auch in der hohen dosis nichts?weil ich nicht weiss wie schnell ich runter komme noch mit der mg zahl.Und was da noch ein problem wäre,ich litt an einer Angststörung die schon viel besser ist,aber wenn ich in neune situationen bin die ich nicht einschätzen kann merke ich innerliche unruhe,mein puls wir schneller,ich schwitze und bin halt total aufgeregt,würden diese "attacken"dem kind schaden?oder dann eher eine Fehlgeburt auslösen?da ich im Januar 2009 auch eine Fehlgeburt hatte.

Mitglied inaktiv - 07.08.2010, 11:43



Antwort auf: Wäre es eine Risikoschwangerschaft?

Hallo Jasmin, 1. werdende Mütter zählen dann zu den so genannten Risikoschwangeren, wenn es während der Schwangerschaft oder Geburt auf Grund der aktuellen Situation oder der Vorgeschichte eher zu Komplikationen kommen kann oder wenn das Risiko für eine kindliche Störung erhöht ist. Die jeweiligen Risiken ergeben sich aus einer längeren Liste, die Sie im Mutterpass nachlesen können und in der etwa 50 Kriterien aufgeführt sind. Dazu zählen zum Beispiel eine sehr junge Schwangere mit weniger als 18 Jahren genauso wie eine Schwangere mit über 35 Jahren, eine Vorgeschichte mit einem Kaiserschnitt oder mit einer Fehlgeburt ebenso wie z.B. Wirbesäulenfehlstellungen oder Übelkeit in der Schwangerschaft. Der ursprüngliche Gedanke bei der Implementierung dieser Risikofaktoren war, dass die Schwangere dann ggf. besonders aufmerksam überwacht wird, was in manchen Situationen in jedem Fall sinnvoll ist, in anderen aber weniger. Hier kann dann schon das offene und klärende Gespräch mit der betreuenden Frauenärztin/Frauenarzt helfen, die persönliche Situation genauer einzuschätzen und das jeweils beste Vorgehen abzustimmen. Damit lassen sich dann aber auch schnelle unnötige Ängste nehmen bzw. wir können in sehr vielen Fällen auch beruhigen und Entwarnung geben. Wenn wir den Katalog streng auslegen, so ist praktisch jede zweite Schwangere eine Risikoschwangere. Dieses erscheint dann manchmal doch etwas realitätsfern. Die jeweiligen Risiken sind auf den Seiten 5& 6 des Mutterpasses aufgelistet. Sie können dieses bei Rund-ums-Baby.de nachlesen unter http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaft/mutterpass/mutterpass-05.htm http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaft/mutterpass/mutterpass-06.htm 2. .bei entzündlichen Darmerkrankungen kann es in vielen Fällen während der Schwangerschaft zum Stillstand kommen; bei Bedarf kann aber auch, ähnlich bei einer Colitis ulcerosa oder eines Morbus Crohn die Medikation mit 5-Aminosalicylsäurepräparaten, eine antibiotische Therapie bei akuten Schüben sowie eine antiphlogistische bzw. immunsuppresive Therapie mit Kortikosteroiden und Immunsuppressiva fortgesetzt werden. Dieses sollte im Einzelfall vor Ort mit einem Gastroenterologen besprochen werden. Auf das Kind selbst hat die Darmerkrankung keine negative Auswirkung. 3. unter strenger Indikationsstellung ist eine kurzzeitige, lokale und auch systemische Behandlung von allergischen Erkrankungen mit Glucocortikoiden erlaubt. Prednison und Prednisolon sind dann die Mittel der Wahl. Bei einer selten erforderlichen, hoch dosierten Behandlung über viele Wochen sollte das kindliche Wachstum sonographisch beobachtet werden. Bei bis zur Geburt anhaltender Therapie sollte an die Nebennierenrindenfunktion des Kindes gedacht werden, wenn bestimmte Dosen überschritten werden. Bei Unsicherheit bezüglich Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft sollte die Schwangere in jeden Fall mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin Rücksprache nehmen. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ 4. in jedem Fall ist es für Sie empfehlenswert, wenn Sie sich mit Ihrem behandelnden Therapeuten/Neurologen absprechen, denn bei behandlungsbedürftiger Depression oder Panikattacken sollte eine eventuelle durchgeführte Therapie während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Eine Verlaufskontrolle in der laufenden Schwangerschaft ist darüber hinaus sicher anzuraten. Zur medikamentösen Behandlung der Depression in der Schwangerschaft kann ich folgendes ausführen: Es können eine Reihe von Substanzen eingesetzt werden. Jedoch sollte die medikamentöse Behandlung zeitlich begrenzt werden, um teratogene und toxische Effekte zu vermeiden. Wenn möglich, sollten aber Antidepressiva in der Schwangerschaft und besonders im ersten Trimenon, also während der Organentwicklung, nur bei schweren Erkrankungen verordnet werden. Besonders empfehlenswert sind die nebenwirkungsärmeren Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Citalopram, Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin). Die so genannten MAO-Hemmer sind nach wie vor kontraindiziert. Was Neuroleptika angebelangt, so dürfen Butyrophenone während der Schwangerschaft verabreicht werden, ebenso sind Phenothiazine kaum teratogen. Bei Benzodiazepinen besteht eine relative Kontraindikation. Schlafmittel und Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ sollten während des ersten Trimenons gemieden werden und sollten zwei bis drei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin nicht mehr verabreicht werden. Generell sollten in der Schwangerschaft nur bewährte und gut untersuchte Substanzen zur Behandlung der Depression eingesetzt werden. Stimmen Sie sich hier also am besten vor Ort ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 07.08.2010



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