Hallo,
vor zwei Wochen (24.SSW) hatte mein Gynäkologe bei mir einen verkürzten Gebärmutterhals festgestellt.
Er hatte sich wohl von der 21.SSW mit 5,1cm bis zur 24.SSW. auf 3,6cm verkürzt. Mein Gynäkologe hatte sich mit einer Untersuchung in einer Klinik abgesichert, ob evtl. eine Cerclage notwendig wäre. Diese wurde jedoch ganz klar abgelehnt. Alle weiteren Untersuchungen in der Klinik (Blut, Abstrich, Wehen) waren ohne Befund, also völlig unauffällig. Trotzdem wollten sie mich zur Beobachtung stationär aufnehmen. Nach einem längeren Gespräch durfte ich dann aber doch nach Hause, jedoch mit der Auflage strengster Ruhe und Liegen.
Nach mehreren Berichten im Internet und einem Telefonat mit meiner Hebamme in den vergangenen Tagen bn ich mir jedoch nicht mehr so sicher, ob das bei mir momentan wirklich so schlimm ist, daß ich strenge Bettruhe einhalten muß. Wie mir nun bekannt ist, spricht man von einer Verkürzung erst, wenn es weniger als 3cm sind.
Bin momentan etwas genervt, weil mich diese Liegerei auf unendlich viele Gedanken bringt und mich nachgrübeln lässt. Ausserdem habe ich höllische Schmerzen in der Hüfte vom seitlichen Liegen (Rückenlage geht nicht,da habe ich das Gefühl ich bekomme keine Luft).
Ist das nun wirklich so bedenklich? Und wie genau muß ich diese strenge Bettruhe nehmen?
Mitglied inaktiv - 18.02.2009, 14:52
Antwort auf:
verkürzter Gebärmutterhals
Hallo,
1. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
2. wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
Von hier aus lässt sich dieses für die persönliche Situation leider nicht einschätzen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 18.02.2009
Antwort auf:
verkürzter Gebärmutterhals
Hallo Dr.Bluni,
erstmal vielen Dank für Ihre Antwort!
Mein Frauenarzt, sowie die bereits aufgesuchte Klinik hatten anhand von Ultraschalluntersuchungen festgestellt, daß der Gebärmutterhals noch komplett verschlossen ist und sich auch kein Trichter gebildet hat. Desweiteren wurde eine Blutuntersuchung zwecks eventueller Entzündungswerte gemacht, aber auch da war alles in bester Ordnung. Ein vaginaler Abstrich wurde in der Klinik ebenfalls durchgeführt, von dem ich gestern Morgen die Nachricht bekam, daß auch da keine bakterielle Auffälligkeit festzustellen war. Zuletzt wurde ich noch an einen Wehenschreiber gelegt, um evtl. Kontraktionen festzustellen (bei Kontraktionen hätte ich die Klinik nicht mehr verlassen dürfen). Aber auch da war nicht eine Kontraktion in 40 Min. zu messen. Magnesium hatte mir mein Frauenarzt auch sofort verschrieben. Eine tägliche Dosis von 3x1Kapsel (magno sanol) nehme ich seither ein. Was beim Ultraschall noch zu sehen war, war daß das Köpfchen meines Kleinen auf den Gebärmutterhals drückt und auf die Blase.
Wie ist das denn beim Sitzen? Kann ich mich nicht gelegentlich auch mal eine Weile hinsetzen, oder 5Min. in der Wohnung gehen? Oder drückt das dann auch zu sehr? Meine Hüftschmerzen werden immer schlimmer vom Liegen, obwohl wir schon ein Wasserbett haben, das sich dem Körper wirklich anpasst. Was wird in einer Klinik gemacht, wenn die Frauen solche Schmerzen vom Liegen bekommen?
Mitglied inaktiv - 19.02.2009, 10:30