Hallo Herr Dr. Bluni,
meine letzte Periode war am 10. Oktober, gestern machte ich einen Schwangerschaftstest dieser zeigte mir positiv an. Ich habe bereits zwei Kinder und hatte bereits zwei Ausschabungen. Bei jeder meiner Schwangerschaften musste ich morgens und abends eine dieser weißen Progesteronkugeln vaginal einführen, mit dieser Unterstützung verliefen zwei Schwangerschaften erfolgreich. Da man bei meinem Frauenarzt immer erst in Woche 7-8 einen Termin bekommt, da die Sprechstundenhilfe der Meinung ist, dass es früher eh keinen Sinn macht, mache ich mir nun Sorgen ob es bis dahin nicht wieder zu spät ist. Letztes Jahr im August hatte ich eine Ausschabung, kurz davor wurde in der 7. Woche noch mit Progesteroneinnahme begonnen, leider war es schon zu spät. Ich habe von damals noch einige Tabletten zuhause. Dann ich meinen momentanen Wert nicht kenne und erst am 29.11.2016 einen Termin bekommen habe, möchte ich Sie fragen ob es schaden kann, wenn ich vorsorglich bis zum Termin morgens und abends eine Kapsel vaginal einführe? Bitte um kurze Info, es würde mich sehr freuen, von Ihnen eine Auskunft zu bekommen. Danke! VG
von
Monika1982
am 16.11.2016, 13:50
Antwort auf:
Utrogestan in der Frühschwangerschaft 5+2
Liebe Monika,
1. die Untersuchung zu diesem Schwangerschaftszeitpunkt ist absolut ok, Wenn Sie mal schauen, wie das in allen anderen Ländern außerhalb von Deutschland läuft, wir das umso nachvollziehbarer.
2. es gibt bis heute keine wissenschaftlichen Daten, die belegen würden, dass der Einsatz des Gelbkörperhormons bei der spontan entstandenen Schwangerschaft eine frühe Fehlgeburt verhindern könnte. Das Gegenteil ist der Fall.
Liebe Grüße
VB
Quellen
Arri Coomarasamy, Helen Williams, Ewa Truchanowicz, Paul T. Seed et.al., A Randomized Trial of Progesterone in Women with Recurrent Miscarriages, N Engl J Med 2015; 373:2141-2148November 26, 2015
Daya S. Efficacy of progesterone support for pregnancy in women with recurrent miscarriage. A meta-analysis of controlled trials. British Journal of Obstetrics and Gynaecology. 1989. 96(3). 275-280.
Goldstein P, Berrier J, Rosen S, Sacks H S, Chalmers T C. A meta-analysis of randomized control trials of progestational agents in pregnancy. British Journal of Obstetrics and Gynaecology.1989.96(3).265-74
Haas DM, Ramsey PS. Progestogen for preventing miscarriage. Cochrane Database of Systematic Reviews 2008, Issue 2. Art. No.: CD003511. DOI: 10.1002/14651858.CD003511.pub2.
Oates-Whitehead RM, Haas DM, Carrier JAK. Progestogen for preventing miscarriage (Cochrane Methodology Review). In: The Cochrane Library, Issue 4, 2003. Chichester, UK: John Wiley & Sons, Ltd.
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 16.11.2016