Hallo Herr Dr. Bluni,
ich bin im Moment in der 34. SSW und habe seit 2 Wochen ungefähr starke Rückenschmerzen und Unterleibsschmerzen. Dabei ist mein Bauch zwar sehr hart und die Rückenschmerzen fühlen sich auch eher wie Wehen an. Daneben hae ich noch ein stechen und ziehen im Unterleib aber eher ziemlich tief innen. Ich war deshalb bei meinem Frauenarzt, war jedoch mit der Untersuchung und mit dem Gespräch leider nicht zufrieden. Jetzt würde ich gern von Ihnen wissen wollen, woher diese Schmerzen kommen können. Der Gebärmutterhals hat sich bis jetzt um 2 cm verkürzt. Es ist auch meine 2. Schwangerschaft. Ich habe nur sehr viel Angst, da man mir vor einigen Wochen gesagt hat, dass ich ein Frühchen bekommen kann, dass das Risiko vorhanden ist. Ausserdem hatte ich bei meiner ersten Schwangerschaft eine Uterusbulutung mit Bluttransfusion etc. wonach ich in der Intensivstation lag. Deshalb würde ich gerne von Ihnen einen Rat nehmen. Kann es sein, dass es wirklich früher kommt als geplant? Können diese Schmerzen darauf deuten? Das Kind würde ja jetzt schon mit dem Kopf nach unten liegen.
Sie wären mir eine grosse Hilfe! Danke jetzt schon für die Antwort,
MfG
Nevin
Mitglied inaktiv - 21.04.2010, 16:13
Antwort auf:
Starke Unterleibsschmerzen mit Rückenschmerzen
Hallo,
1. bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir in diesem Forum bei Fragen zu akuten Beschwerden grundsätzlich nicht weiterhelfen können. Unser Forum ist, wie Sie sicher verstehen werden kann eben keinen Facharzt vor Ort ersetzen.
Wenn Sie freundlicherweise oben auf diese Seite schauen, können Sie den von uns dort platzierten Hinweis für derartige Situationen lesen.
Bitte wenden Sie sich deshalb mit Ihren akuten Beschwerden und der Frage ihrer möglichen Ursache entweder an Ihren Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort, den kassenärztlichen Notdienst oder die Ambulanz einer Frauenklinik in Ihrer Nähe.
Sicher wird Ihnen dort in kompetenter Weise geholfen werden können.
2. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 21.04.2010