Hallo,
ich bin zum zweiten Mal schwanger,meine Blutgruppe ist a-negativ. In der ersten Schwangerschaft bekam ich 2 Spritzen, nach der Geburt nicht mehr, da mein Kind auch a-negativ ist. Muß ich jetzt wieder gespritzt werden? Bei Anruf in meiner Frauenarzt-Praxis wurde mir gesagt, dies würde in der 30 Woche gemacht werden. Ist das ok?
Mitglied inaktiv - 15.02.2008, 10:30
Antwort auf:
Rhesusfaktor negativ
Hallo,
bei unterschiedlichen Rhesusfaktoren von Mutter und Vater kann das Kind rhesuspositiv sein und wenn die Mutter eben rhesusnegativ ist, kann bei einer entsprechenden Sensibilisierung des Immunsystems der Mutter (Blutaustausch zwischen Kind und Mutter) es zur Bildung von Antikörpern kommen, die bei einer darauf folgenden Schwangerschaft mit rhesuspositivem Kind zur Zerstörung der Blutkörperchen mit schweren Krankheitsbildern des Kindes einhergehen können.
Um dieses zu verhindern, erhalten rhesusnegative Schwangere in der Schwangerschaft (und zwar auch schon in der ersten), nach Fehlgeburt, nach Eileiterschwangerschaft, nach stärkeren Blutungen, nach Fruchtwasserpunktion oder ähnlichem und nach Geburt eines rhesuspositiven Kindes eine Spritze Anti-D, um eventuelle Antikörper abzufangen.
Dieses ist nachzulesen in den Richtlinien; im Netz zu finden unter
http://www.g-ba.de/cms/upload/pdf/richtlinien/RL_Mutter.pdf
Ein weiterer Antikörper-Suchtest ist bei allen Schwangeren (Rh-positiven und Rh-negativen) in der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche durchzuführen. Sind bei Rh-negativen Schwangeren keine Anti-D-Antikörper nachweisbar, so soll in der 28. bis 30. Schwangerschaftswoche eine Standarddosis (um 300 ug) Anti-D-Immunglobulin injiziert werden, um möglichst bis zur Geburt eine Sensibilisierung der Schwangeren zu verhindern. Das Datum der vor der Geburt erfolgten Anti-D-Prophylaxe sollte im Mutterpass dokumentiert werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 16.02.2008
Antwort auf:
Rhesusfaktor negativ
Hallo,
bin auch rh-negativ. Also, das ist so: Die Spritze dient ja dazu zu verhindern, dass Dein Körper Antikörper gegen rh-positives Blut bilden kann. Diese Antikörper können ein Ungeborenes sozusagen angreifen, das will man verhindern. Aber: Da Dein erstes Kind genau wie Du rh-negativ ist, konnte Dein Körper bisher gar keine gefährlichen Antikörper gegen rh-positives Blut bilden. Deinem jetzigen Ungeborenen droht also keinerlei Gefahr. Deshalb ist hier auch momentan keine Vorbeugung nötig.
Die Spritze, die Du später bekommen wirst, dient bereits der Vorbeugung einer Antikörperbildung für die NÄCHSTE eventuelle Schwangerschaft. Falls nämlich Dein jetziges Ungeborenes rh-positiv ist, könnte Dein Körper unter der Geburt (also bei direktem Kontakt mit dem Baby) anfangen, Antikörper zu bilden. Diese wären für das jetzige Kind nicht mehr gefährlich, aber für ein eventuelles drittes, falls dies ebenfalls rh-positiv wäre.
Dass Du diese Spritze um die 30. Woche herum kriegst, liegt daran, dass man Dich auch bei einer eventuellen Frühgeburt bereits rechtzeitig vor der Antikörperbildung schützen möchte. Es ist also eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Grüßle,
Bonnie
Gr
Mitglied inaktiv - 15.02.2008, 13:46
Antwort auf:
Rhesusfaktor negativ
Wenn Dein Kind rh-negativ ist besteht die Möglichkeit, daß Dein Mann ebenfalls rh-negativ ist. Er sollte seine Blutgruppe testen lassen, u.U. brauchst Du dann gar keine Rhesus-Prophylaxe.
Mitglied inaktiv - 15.02.2008, 13:49