Hallo Hr. Dr. Bluni,
vielen Dank für Ihre Antwort gestern wegen dem Notching. Ich habe trotzdem noch eine Frage. Ich soll nun ASS 100 1x1tgl. einnehmen, habe aber doch schon sehr Bedenken wegen der eventuellen Nebenwirkungen. Vorallem liest man oft von Schwangeren, die durch die Einnahme von ASS100 eine vorzeitige Plazentaablösung hatten und dadurch entweder Frühchen bekamen oder die Kinder es garnicht geschafft haben. Ich zweifel wirklich ob ich dieses Medikament einnehmen soll..
Können Sie mir einen Rat geben ??
Vielen Dank und Gruß isabell
von
belli0483
am 14.07.2011, 07:53
Antwort auf:
Notching - Einnahme von ASS 100
Liebe Isabell,
hier kann ich in dem Fall auf die Empfehlungen der Fachgesellschaften in der Frage, wann ASS in der Schwangerschaft indiziert ist, verweisen:
u.a. wird Schwangeren mit Nachweis eines pathologischen Doppler-Flussmusters in den Arterien der Gebärmutter im 2. Trimenon oder bereits nachgewiesener Wachstumsminderung ASS empfohlen. Dies erfolgt unter der Vorstellung gefäßerweiternder Effekte und der Vermeidung thromboembolischer Ablagerungen in der Plazenta.
Dabei scheint die Wirksamkeit von ASS scheint umso größer zu sein, je eher die vorsorgliche Therapie beginnt. Wegen noch fehlender Unbedenklichkeitsnachweise wird derzeit die ASS-Gabe erst ab der 12. SSW empfohlen.
Das Ganze sollte in jedem Fall immer auch unter Abwägung der Vor-und Nachteile, als auch möglicher Risiken erfolgen.
Im letzten Drittel der Schwangerschaft sollte die ASS-Gabe (bei hoher Dosierung) wegen des möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus botalli zurückhaltend durchgeführt werden.
Darüber hinaus muss eine ASS-Therapie spätestens mit Abschluss der 37.SSW beendet werden, um Blutungskomplikationen unter der Geburt zu vermeiden
Nach Aussage der S2-Leitlinie bei Migräneerkrankungen, wird zur Frage ASS im zweiten Schwangerschaftsdrittel folgendes gesagt: „Für ASS gibt es ausreichende Daten zur Sicherheit der Anwendung insbesondere im zweiten Trimenon.“ (Quelle: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/062-005l_S2k_Behandlung_Migraene_und _idiopathische_Kopfschmerzsyndrome_in_Schwangerschaft_und_Stillzeit_01.pdf)
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 14.07.2011