Frage: Lippenherpes/ erhöhte Leberwerte

Kann das was miteinander zu tun haben? Ich bin nun in der 7SSW. Die Werte waren schon vor der Schwangerschaft leicht erhöht und sind es immer noch. In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich das HELLP-Syndrom. Können das schon frühe anzeichen sein? Ich muss erst wieder am 7.7. zum erneuten Bluttest. Mein hausarzt hat mich zum Gyn geschickt wg Abklärung Hepatitis, der meinte dafür wären die Werte nicht Hoch genug und er Kontrolliert das auch erst in der 36SSW und den nächsten Termin beim HA hab ich wie gesagt am 7.7. zum erneuten Bluttest. Hab nu echt Angst. Aber irgendwie äußert sich mein HA nicht weiter zu dem von ihm ja angesprochenem Hepatitis Risiko. Was würde das wenn für eine Schwangerschaft bedeuten? Und wie bekommt man das eigentlich? Habe immer gedacht durch Reisen in "unsaubere" Länder und Sex mit einem Infizierten, beides kann ich ausschließen. Ich danke im vorraus. Bianka

Mitglied inaktiv - 18.06.2008, 16:49



Antwort auf: Lippenherpes/ erhöhte Leberwerte

Hallo, 1. zwischen einen Lippenherpes und erhöhten Leberwerten besteht kein Zusammenhang. 2. wenn diese Werte schon vor der Schwangerschaft erhöht waren, ist dieses umso wichtiger. Ein HELLP-Syndrom wird sich nur selten vor der 20.SSW zeigen, dennoch können die Werte danach länger erhöht bleiben. 3. bei erhöhten Werten lässt sich eine Infektion mit Hepatitis-Viren sicher gut und schnell klären, aber sie können auch mal ohne konkreten Grund leicht erhöht sein. Andere Gründe gibt es sicher viele, sie sind in der Schwangerschaft aber eher selten anzutreffen. Hier ist die Zusammenarbeit zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Internisten gefragt! 4. die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie (Gestose) zwischen 19,5 -25,9 Prozent. Es ist also nicht gerade gering. Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9Prozent bis 46.8 Prozent. Nach einem HELLP-Syndrom ist das Wiederholungsrisiko zwischen 3-5 Prozent anzusiedeln. Im Falle eines erneuten Kinderwunsches mit derartiger Vorgeschichte sollte sicher schon im Vorfeld auch der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im entsprechende Risiken auszuschließen. Auch können schon mal Gerinnungsstörungen bei der Frau, die nur mit speziellen Untersuchungen nachweisbar sind, ursächlich sein. Darüber hinaus sollte die Frau dann während der Schwangerschaft auf eine möglichst gesunde Ernährung unter Wahrung der maximalen Gewichtszunahme, einer ausreichenden Flüssigkeits-, Eiweiß- und Salzaufnahme achten. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium hat sich in wissenschaftlichen Studien eindeutig als vorbeugend erwiesen. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten. Auch ist über eine Ultraschall-Doppleruntersuchung zu sprechen, bei der man schon früher, als mit anderen Methoden, Hinweiszeichen für eine Präeklampsie (Gestose) erkennen kann. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.06.2008