Hallo,
Meine Geburt liegt nun schon etwas zurück. Leider wurde mir damals eine Einleitung bei 40+2 empfohlen, da das Kind sehr groß geschätzt wurde. Nach 3 Tagen unendlichen Qualen und MM bei 1cm wurde der Ks geplant. Raus kamen 4700g, 55 cm und 38 KU. Es musste zu allem Übel auch noch auf die Intensiv wegen Anpassungstörungen. Es fällt mir bis heute so schwer davon los zu lassen. Mich hat das so geprägt, da ich mir soooo sehr eine natürliche Geburt gewünscht habe und mich immer wieder frage ob es denn nicht doch normal hätte kommen können, denn wie machen das die Frauen in den ärmeren Ländern ?! Es tut sehr weh immer wieder andere Frauen zu sehen, die das alles so schaffen ohne künstliche Einwirkungen von außen. Können sie dazu etwas sagen?! Ich bin 1,65 m und wog vor der SS 65 kg. In der SS habe ich dann 24 kg zugenommen. Mein Kind hatte seitlich Links und rechts auch rote Streifen am Kopf und hatte nie Kontakt zum Becken aufgenommen, selbst unter Einleitungswehen nicht.
Lg
von
Anna235
am 20.10.2019, 15:06
Antwort auf:
Geburt
Hallo,
1. zunächst einmal befinden wir uns in der ersten Welt in Europa und dort gibt es eine andere Geburtshilfe und einen komplett anderen Anspruch der Frauen.
2. das hat aber auch den Vorteil, dass die Kindersterblichkeit und die Sterblichkeit der Mütter unter der Geburt weit unter der in der Dritten Welt liegt. Soviel zum Thema Entbindungen in Afrika
3. nicht ganz ohne Grund gibt es über uns im Forum schon seit vielen Jahren die Informationen zum Vorgehen bei schweren Kindern am Entbindungstermin. Zu finden unter
https://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/makrosomie-und-geburtsplanung.htm
( bitte den Link kopieren und in den Browser einfügen)
4. Und dort werden sie dann auch nachlesen können, dass ihr bei schweren Kindern in Richtung 4000 g oder mehr immer im Vorfeld das ausführliche Planngsgespräch mit der Oberärztin/Oberarzt in der Klinik empfehlen. Dabei sollte Gegenstand auch der primäre Kaiserschnitt sein, weil dann eben mit diesen Kindern die Risiken für Kind und Mutter deutlich zunehmen, wenn die Geburt vaginal erfolgt.
Herzliche Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 20.10.2019
Antwort auf:
Geburt
Hallo,
erstmal: Es tut mir leid für Dich, dass Du nicht mit der Geburt abschließen kannst. Versuch Dich davon frei zu machen, eine "Schuld" zu suchen, die es nicht gibt.
Es ist ein (allgemein fragwürdiges) Idealbild, dass Kinder auf natürlichem Wege geboren werden "müssen".
Auch wenn sich das jetzt vielleicht hart anhört: Womöglich verdankst Du Dein Leben und das Deines Kindes dem Kaiserschnitt, der aus guten medizinischen Gründen gemacht wurde und der vom Kind aus seine volle Berechtigung hatte.
Du fragst Dich, "wie machen das die Frauen in den ärmeren Ländern?" Selbst in harmloseren Konstellationen sterben sie und ihre Kinder, denn das ist leider heute noch häufig der Fall.
Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber Du solltest darüber nachdenken, Dir psychologische Unterstützung zu holen, um Dein Trauma aufzuarbeiten und damit abschließen zu können.
Viele Grüße
von
Mamamaike
am 20.10.2019, 16:06
Antwort auf:
Geburt
Mach dich frei von den Gedanken, etwas nicht richtig gemacht zu haben. Du hast einem Baby das Leben geschenkt. Ob per Kaiserschnitt oder nicht spielt keine Rolle, hauptsache euch beiden geht es gut. Wer selbst einen KS hatte weiß, dass das nicht der einfache Weg ist und man ebenso Schmerzen etc. ertragen muss, nur sind diese eben anders. Ich finde es furchtbar, dass gerade viele Frauen sich hier ein Urteil erlauben, die das selbst noch nicht mitgemacht haben. Wir sind keine Mediziner und vertrauen daher auf das, was uns ein Arzt im Krankenhaus empfiehlt, es war bei dir doch nicht mal ein Wunschkaiserschnitt! Sicherlich gibt es auch Frauen, die 5 Kilo schwere Kinder zur Welt bringen aber es gibt auch genug, wo es zu Problemen beim Kind oder der Mutter gekommen ist und diese begleiten einen ein Leben lang. Ich wollte selbst auch eine natürlich Geburt aber es endete in einem Notkaiserschnitt. Schuldig habe ich mich auch das eine oder andere Mal gefühlt aber mir half es, mir bewusst zu machen, dass ich und mein Kind gesund sind und wenn mir ein Arzt bei meiner nächsten Geburt sagt, es besteht ein zu hohes Risiko, das Kind auf natürlichem Wege auf die Welt zu bringen oder es kann die und die Folgen haben, dann vertraue ich auf seine Erfahrung und wähle die Methode, die meinem Kind ermöglicht gesund zur Welt zu kommen.
von
Christina1984xy
am 21.10.2019, 15:12