Hallo Dr. Bluni,
seit etwa 3 Wochen habe ich nun mit einem verkürzten Gebärmutterhals zu kämpfen. Die Länge schwankt immer zwischen 2,3 cm und 2,8 cm. Leichte Trichterbildung, die aber auch immer schwankt. Mal ist sie da, dann wieder weg. Nehme Magnesium.
Könnte das hat mit der Konisation die ich vor Jahren hatte zu tun haben? Wehen hab ich nicht.
Nun meine Fragen:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass mein Baby früher kommt? Oder kann es genau so gut sein, dass ich die vollen 40 Wochen erreiche?
War bis jetzt krank geschrieben und sollte mich schonen. Nun soll ich nächste Woche wieder Arbeiten gehen (Bürojob). Nächte Woche Donnerstag hab ich dann einen Termin zur Kontrolle. Hab ehrlich gesagt Angst, dass sich durch das Arbeiten der Gebärmutterhals weiter verkürzt, da meine Werte ja nicht stabil sind.
Wie ist Ihre Meinung?
Danke,
Sandy ( 25+4 SSW)
Mitglied inaktiv - 11.03.2008, 06:36
Antwort auf:
Gebärmutterhals
Liebe Sandy,
1. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Insbesondere, wenn auch ein Trichter entsteht. Vor der 30.SSW ist es hier ratsam, ein Perinatalzentrum einzuschalten, dass in der Betreuung von solchen FRauen und Frühgeburten entsprechend erfahren ist.
In jedem Fall kann die Konisation in der Vorgeschichte auch ein Auslöser sein.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen.
Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 11.03.2008