Hallo,
ich habe eine grundsätzliche Frage bezüglich der Ernährung wenn man Toxoplasmose negativ ist. Bei meiner ersten Schwangerschaft sagte mein Arzt, dass ich auch auf Joghurt verzichten sollte. Nun bin ich wieder schwanger und frage mich ernsthaft ob diese Aussage der Warheit entspricht.
Vielen Dank für die Antwort.
Mitglied inaktiv - 20.05.2009, 14:31
Antwort auf:
Frage zur Ernährung bei Toxoplasmose
Hallo,
Hier kann ich Sie beruhigen: dem ist sicher nicht so!
hat die Schwangere einen negativen Toxoplasmosetiter (IgG & IgM negativ), weil sie wohl nie eine Auseinandersetzung mit dem Erreger hatte und damit keinen Schutz, sollte man ihr empfehlen, sich nicht nur um so mehr an die Empfehlungen zur Vermeidung einer Infektion zu halten, sondern diesen Titer in etwa in der 20. und 30. SSW nochmals kontrollieren zu lassen, da sie sich ja theoretisch in der Zwischenzeit infiziert haben könnte, und man dann noch früh genug dran wäre für eine antibiotische Behandlung, um Folgen für das Ungeborene zu vermeiden.
Hat die Patientin einen positiven Titer (IgG positiv, aber IgM negativ), sprich Schutz (es fand in der Vergangenheit irgendwann mal eine Auseinandersetzung mit den Erregern statt), dann muss man dieses nicht mehr kontrollieren.
der Erreger der Toxoplasmose heißt Toxoplasma gondii, ist ein Protozoon, sein Hauptwirt, in dessen Darm die geschlechtliche Vermehrung stattfindet, ist die Katze. Eine frisch infizierte Katze scheidet die Erreger einige Wochen in großer Zahl im Kot aus.
Diese widerstandsfähige Form wird mit Staub und Wind verbreitet und bildet, nach oraler Aufnahme die wichtigste Infektionsquelle. Neben dem Katzenkot kann man sich auch über rohes und nicht ausreichend durchgebratenes Fleisch von Schlachttieren, Mettfleisch, und Tartar anstecken.
Für Toxoplasmose-negative Schwangere gilt:
Kein Genuss von rohem oder blutigem Fleisch (Beefsteak, Tartar).
Kein Kontakt mit Katzenkot und Katzenkistchen (außer mit Gummihandschuhen).
Junge Kätzchen meiden (diese scheiden besonders viele Parasiten aus).
Die Katze soll, wenn möglich, nicht draußen jagen gehen. Auch der Katze soll nur gekochtes Fleisch gefüttert werden. Das Katzenkistchen mit heißem Wasser desinfizieren.
Bei Gartenarbeit Handschuhe tragen, Hände von Augen, Nase und Mund fernhalten und anschließend gut abwaschen. Sowohl im Garten als auch in Sandkästen von Kindern findet sich häufig Katzenkot.
Beim Zubereiten von rohem Fleisch Augen, Nase oder Mund mit den Händen möglichst nicht berühren. Hände anschließend gut abwaschen. Rohes Obst und Gemüse immer gut abwaschen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 20.05.2009