Frage: Folsäure in der Schwangerschaft

Hallo, ich habe eine Frage zur der zusätzlichen Folsäureeinnahme in der Schwangerschaft. In meinen 2 Schwangerschaften haben ich immer neovin eingenommen. Das passte immer ziemlich gut. Alle Blutwerte waren ok. Jetzt planen wir ein 3. Kind und ich möchte vorsorglich ein Folsäurepräperat einnehmen. Neovin kommt nicht mehr in Frage, da meine Schilddrüse nicht mehr ganz fit ist und ich kein zusätzliches Jod einehmen soll (welches in neovin enthalten ist). Kennen Sie ein alternatives Produkt? Habe hier auf der Seite schon etwas gestöbert und bin auf Fol4oo gestoßen. Leider kann ich momentan weder mit meiner Frauenärztin noch mit meiner Nuklarmedizinerin sprechen, da beide zeitgleich - wie sollte es auch anders sein;-) - Urlaub machen. In sowieso etwas irritiert, da ich auch gelesen haben, dass in der SS ein erhöhter Jod-Bedarf besteht. Was soll ich nun machen? Ich nehme keine Schilddrüsenmedikamente. Bisher ist es lediglich so, das die Schilddrüse etwas klein ist und es evtl. irgendwann zu einer Unterfunktion kommen kann. Danke und viele Grüße Sandra

Mitglied inaktiv - 05.08.2008, 14:45



Antwort auf: Folsäure in der Schwangerschaft

Liebe Sandra, 1. die neuesten Empfehlungen sprechen sich dafür aus, dass die Frau (sofern keine Schilddrüsenerkrankung vorliegt) schon mit Kinderwunsch und natürlich während der Schwangerschaft und Stillzeit täglich etwa 100 (–150) μg Jod pro Tag in Tablettenform für die Schwangerschaft und Stillzeit zusätzlich substituiert, unabhängig von der Ernährung oder Einnahme von jodiertem Salz. Bei Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf. Die Vorteile einer Jodidsubstitution sind wissenschaftlich in vielen Studien erwiesen: Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an Jod. Ein Jodmangel kann sich nicht nur an einer Vergrößerung der Schilddrüse zeigen, sondern kann für die schwangere Frau auch bedeutende Folgen haben. Ein Jodmangel des ungeborenen Kindes beeinträchtigt seine Entwicklung weitreichend. Die Neugeborenen können eine verlängerte Neugeborenengelbsucht zeigen und trinkfaul und bewegungsarm sein. Wenn die Diagnose nicht frühzeitig gestellt wird, kann sich dieses auf die weitere körperliche und neurologische Entwicklung auswirken. Die prophylaktische Einnahme von Folsäure ist schon bei Kinderwunsch bzw. in den ersten 3-4 Monaten der Schwangerschaft ratsam und sinnvoll. Für alle Frauen ohne Risiko (Patientin mit Epilepsiemedikamenten oder Kindern mit einer Neuralrohrfehlbildung, wie einem offenen Rücken) werden 0,4 mg/Tag empfohlen, ansonsten 5 mg. Untersuchungen belegen, dass eine gute Versorgung mit Folsäure in der Frühschwangerschaft das Risiko für Neuralrohrfehlbildungen des Kindes (z.B. offener Rücken ) um bis zu 70% mindert. 2. wenn sich herausstellt, dass Sie kein zusätzliches Jodid einnehmen dürfen, käme eine jodfreie Folsäurevariante in Frage, wie z.B. Fol4oo. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 05.08.2008



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