guten Tag, ich bin in der 10. Woche und nehme seit mehr als 3 wochen gynvital, da stiftung warentest sehr gut getestet hat. davor habe ich Femibion 1 genommen und vor der schwangerschaft einfach folsäure 800 ( mit meta 400 ). Leider habe ich jetzt erst festgestellt, daß gynvital gar nicht 800er folsäure hat sondern nur 400er. kann ich mein baby durch die geringere Dosierung mangelhaft versorgt haben? ist ein wechsel der präparate sinnvoll? wie kann stiftung warentest als sehr gut testen, wenn doch für die Frühschwangerschaft zu wenig folsäure enthalten ist, oder vertue ich mich da? vielen Dank für Ihre Antwort, mfg
Mitglied inaktiv - 10.06.2011, 17:57
Antwort auf:
Folsäure in der Frühschwangerschaft
Hallo,
Hier kann ich Sie beruhigen:
für alle Frauen ohne Risiko (Patientin mit Epilepsiemedikamenten oder Kindern mit einer Neuralrohrfehlbildung, wie einem offenen Rücken) wird im Moment idealerweise eine Folsäuresubstitution von 0,4 mg/Tag schon etwa 2-3 Monate vor Beginn der Schwangerschaft und in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft empfohlen.
Für Frauen mit einem entsprechenden Risiko werden täglich ca. 4 mg Folsäure empfohlen*.
Da eine Schwangerschaft aber nicht immer datumsgenau geplant wird, ist die Empfehlung, mit der Folsäuresubstitution spätestens dann zu beginnen, wenn verhütende Maßnahmen abgesetzt werden.
VB
*Quellen:
1. http://www.bfr.bund.de/cm/238/jod_folsaeure_und_schwangerschaft_ratschlae ge_fuer_aerzte.pdf (Jod, Folsäure und Schwangerschaft –Ratschläge für Ärzte, 2006 Nutzen und Risiken der Jodprophylaxe in Deutschland: Stellungnahme des Bundesamts für Risikobewertung (BFR), Berlin vom 1. Juni 2006) Letzter Abruf:13.2.2011
2. Wilson RD, Johnson JA, Wyatt P, Allen V, Gagnon A, Langlois S, Blight C., Audibert F, Desilets V, Brock JA, Koren C, Gloh YI, Nguyen P, Kapur B (2007): Pre-conceptional vitamin/ folic acid supplementation 2007: the use of folic acid in combination with a multivitamin supplement for the prevention of neural tube defects and other
congenital anomalies. J Obstet Gynaecol Can 29 (12), 1003-1026.
3. http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=42187 (Deutsches Ärzteblatt, Gesundheitliche Bedeutung der Folsäurezufuhr, 2004, ) Letzter Abruf:13.2.2011
4. DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung), Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische, Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung (eds.): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Frankfurt/Main: Umschau Braus Verlag 2000.
5. Koletzko B, von Kries R: Prevention of neural tube defects by folic acid administration in early pregnancy. Joint recommendations of the German Society of Nutrition, Gynecology and Obstetrics, Human Genetics, Pediatrics, Society of Neuropediatrics. Gynäkol Geburtshilfliche Rundschau 1995; 35: 2–5.
6. http://www.frauenarzt.de/1/2007PDF/07-08/2007-08-wenderlein.pdf (Folsäure-Substitution: intensiver beraten, Der Frauenarzt, 2007, Letzter Abruf:13.2.2011)
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 11.06.2011