Hallo Dr. Bluni
Gestern war Feindiagnostik. Sie meinten, es wäre alles in Ordnung. Hätten nur Plexuszysten gesehen. Die wären kleiner gewesen als eigenltich. Und sie meinten die hätten nichts zu bedeuten, da kein Nierenstau, Herz in Ordnung, Nasenlänge ok, Gehirn angemessen geteilt.... Speiche vorhanden, 5 Finger vorhanden....
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit trotzdem ein behindertes Kind zu bekommen? Oder wo Abtreibung in diesem Stadium noch droht???
Muß ich mir wirklich keine Sorgen machen?
Zur Zeit liegt ja mein Mann mit diagnostiziertem burn out im KH..... Is das schon hart zu überstehen, und nun das noch......
Vielen Dank für ihre Antwort
LG
Lori
Mitglied inaktiv - 05.08.2009, 10:11
Antwort auf:
Feindiagnostik und Plexuszysten - Abtreibung?
Liebe Lori,
diese im Gehirn des Kindes vorkommenden Zysten sind in aller Regel Zysten des so genannten Plexus choroideus (bildet das Hirnwasser)und gehören, wie auch eine Erweiterung der Nierenbecken zu den so genannten Softmarkern (sonographische Hinweiszeichen auf eventuelle Fehlbildungen oder genetische Störungen).
Und hierzu kann ich folgendes sagen:
Eine einzelne Zyste im plexus choroideus bedeutet ein geringes Risiko für eine Chromosomenanomlie. Zahlenmäßig ist es so bei 1:200 anzusiedeln( 0,5%ige Wahrscheinlichkeit), vorausgesetzt, es gibt bisher keine anderen Hinweiszeichen („softmarker“).
Sind mehrere Zysten zu sehen, oder andere Softmarker, wie z.B. ein Aufstau im Nierenbecken zu sehen, dann ist das Risiko für eine genetische Störung und auch eine Trisomie 18 erhöht; nach Durchsicht der Literatur liegen mir hierzu jedoch keine Zahlen vor.
Wichtig ist, dass man diese Dinge erklärt werden, und dass nach ultrasonographischen Hinweisen für eine genetische Störung geschaut wird, um das pro & contra einer invasiven Diagnostik zu besprechen. Dieses sollte in einer speziellen Einrichtung für Pränataldiagnostik erfolgen.
Bitte denken Sie aber daran, dass der Ultraschall alleine eine chromosomale Störung nie 100%ig ausschließen kann.
Dieses geht nur per Fruchtwasseruntersuchung, Chorionzottenbiopsie oder Entnahme von Nabelschnurblut.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 05.08.2009