Hallo und guten Abend
Meine Hebamme und mein FA sind gleichzeitig in Urlaub und da hab ich mit meiner Hebi ausgemacht einmal den Eisenwert bei der Hausärztin kontrollieren zu lassen da der ein wenig niedrig ist. Am Donnerstag hab ich das Gespräch im KH und bis auf Eisen kann ich da wohl auch alles wichtige kontrollieren lassen.
Mein HB war beim letzten mal 10,6. Ist ja noch nicht bedenklich aber sie meinte ich könne Eisen nehmen wenn ich möchte, bis zur Geburt sollte der eh noch etwas höher werden wenns geht (bin jetzt 34. SSW, ist noch etwas Zeit). Da ich sehr schlapp und kaputt bin hoffe ich das es hilft und nehme jetzt erst mal alle 2 bis 3 Tage eine Tablette.
Gestern hab ich mir Blut abnehmen lassen und heute hab ich angerufen wegen dem Wert. Vielleicht hätte ich sagen sollen das ich den HB-Wert wissen muß? Der Eisenwert sei bei 72. Leider war sie wohl sehr im Stress und das Gespräch war sehr kurz. Es wäre noch OK, unter 70 sollte er nicht gehen. Vor 1,5 Jahren sei er bei mir bei über 140 gewesen.
Können sie von diesem Wert auf den HB Wert schließen? Falls nicht macht es wohl nichts. Wenn sie sagt der Wert ist OK denke ich wird das wohl auch so sein. Es hätte mich nur interessiert ob er gestiegen ist.
LG Tanja
Mitglied inaktiv - 08.07.2008, 19:36
Antwort auf:
Eisenwert 74?
Liebe Tanja,
nein, dieser Wert alleine lässt erste einmal keinen Rückschluss zu.
In der Schwangerschaft steht durch Ernährungsdefizite eine Eisenmangelanämie im Vordergrund, die sich nach der Geburt durch größere Blutverluste und auch fehlende Prävention und Therapie dieser Blutverluste bei Geburt verstärken kann.
Die WHO definiert eine Anämie beim Vorliegen eines Hämoglobinwertes unter 11 g/dl in der Schwangerschaft und unter 10 g/dl in der Wochenbett-Periode. Es ist gesichert, dass niedrige Hämoglobinwerte in der Schwangerschaft und im Wochenbett - insbesondere Werte unter 9 g/dl -deutliche Negativauswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung haben.
Als negative Auswirkungen einer Anämie stehen bei der Mutter gehäufte Infektionen und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund. Beim Ungeborenen stehen die Wachstumsminderung mit Mangelentwicklung und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund.
Als Prophylaxe ist zunächst der Genuss eisenreicher Nahrung zu empfehlen:
Der größte Eisenlieferant ist Fleisch, vor allem Rindfleisch. Das tierische Eisen ist für unseren Organismus besser zu verarbeiten als das pflanzliche. Darüber sollten reichlich Vollkornprodukte und dunkles Gemüse verzehrt werden.
Kaffee und Tee hemmen die Eisenaufnahme; Vitamin C erleichtert sie. Wer also zum Essen Orangensaft trinkt oder in die Salatsoße etwas Zitronensaft gibt, verbessert damit seine Eisenbilanz.
Bei Vorliegen einer Anämie ist in jedem Fall die Verabreichung eines Eisenpräparates zu empfehlen. Das Eisenpräparat kann bei Nebenwirkungen ausnahmsweise auch mal nicht auf nüchternen Magen und vielleicht am Abend eingenommen werden, da dann die Nebenwirkungen überschlafen werden. Ansonsten sollte es eben besser auf nüchternen Magen und morgens eingenommen werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 08.07.2008