Sehr geehrter Dr. Bluni,
heute hatte ich mich erbrochen und tat mir dabei sehr schwer (scheinbar wenig getrunken), musste daher sehr stark würgen. Danach bemerkte ich auf der Toilette (ich saß während des Erbrechens auf dieser) dass ich Blutungen bekam (hellrotes Blut- also frisch). Beim Abwischen zwischendurch war auch etwas Schleim dabei und minimal "Stückiges". Es war jetzt keine übelst schlimme Blutung, aber für meinen Geschmack zu viel. Rief dann direkt den Bereitschaftsdienst an, zu welchem ich dann eine Stunde später kommen sollte. Dieser machte ne Gynuntersuchung mit Speculum und vag. Ultraschall. Er stellte fest, dass es ganz leicht am Mutterkuchen blutet. Ich fragte ob es eine Art Plazentaablösung ist und er meinte, ja nur minimal. Ich solle Utrogest bis Dienstagmorgen einnehmen. Heute 2 mal Oral, dann wenn keine Blutung mehr ist oral. Als wir wieder zuhause ankamen war die Blutung bereits gestoppt, nahm aber Utrogest dennoch oral ein. Ist das mit dem Utrogest so üblich? Und wie beurteilen Sie das was der Arzt mir sagte? Meinen Sie mein Baby ist in Gefahr? Oder wie schätzen Sie den weiteren Verlauf der Schwangerschaft ein? Mache mir riesige Sorgen, obwohl der Doc meinte das käme häufiger vor etc...
Vielen Dank schon für Ihre Antwort!
Freundliche Grüße
Michèlle
von
Mama_von_zwei
am 30.01.2011, 22:14
Antwort auf:
Blutung bei 13+5 und Utrogest
Hallo,
1. auch wenn eine solche Blutung ein Warnzeichen ist und ein Hinweis für Fehlgeburtsbestrebungen, wird eine solche Blutung nicht zwangsläufig in einer Fehlgeburt enden. Dieses hängt immer auch von der Stärke der Blutung ab.
Es kann bei etwa 25 Prozent der schwangeren Frauen in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft zu einer Blutung kommen. Jedoch zeigen Untersuchungen, dass 70-80 Prozent dieser Frauen ihre Schwangerschaft bis zum Ende austragen werden Bennett & Brown, 1993.
Die Ursache ist nicht immer eindeutig. Es können hormonelle Gründe oder plötzliche Blutungen zwischen der Eihaut und der Gebärmutter die Ursache sein. Es kann aber auch nur vom Muttermund her bluten. Andererseits gibt es kindliche Ursachen, wie eine nicht reguläre Entwicklung auf Grund genetischer Störungen, die dann häufig in einer Fehlgeburt enden können.
Bei auftretenden Blutungen wird der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin den Befund kontrollieren und sofern hierbei keine Besonderheiten nachweisbar sind, die Schwangerschaft vital ist, wird bei Blutungen in der frühen Schwangerschaft bis etwa zum Ende des vierten Monats der Frau empfohlen, sich zu körperlich zu schonen, auf Sport und Verkehr zu verzichten und ggf. prophylaktisch Magnesium einzunehmen.
VB
Quellen:
Aleman A, Althabe F, Belizán JM, Bergel E. Bed rest during pregnancy for preventing miscarriage. Cochrane Database of Systematic Reviews 2005, Issue 2. Art. No.: CD003576. DOI: 10.1002/14651858.CD003576.pub2
Beischer, N. A., and Mackay, E. V. 1988. Obstetrics and the newborn 2nd ed.. Sydney: W B Saunders Company.
Bennett, V. R., and Brown, L. K. 1993. Myles textbook for midwives 12thed.. London: Churchill Livingstone.
Davis, E. 1997. Hearts and Hands: A midwife's guide to pregnancy and birth 3rd ed.. California: Celestial arts.
Goldenberg RL, Cliver SP, Bronstein J, Cutter GR, Andrews WW, Mennemeyer ST. Bed rest in pregnancy. Obstetrics & Gynecology 1994;84:131-6.
Sotiriadis, Alexandros; Papatheodorou, Stefania; Makrydimas, George, Threatened miscarriage: evaluation and management, BMJ 2004; 329 : 152
2. in der 13.SSW wird eine Gelbkörperhormongabe kaum mehr nötig sein, da diese Hormone dann durch die Plazenta produziert werden.
Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.01.2011