Lieber Dr. Bluni,
ich bin in der 32.SSW und ich versuche mich so gesund wie möglich zu ernähren.
Ca. 1-2xpro Woche hole ich mir an der Frischetheke ein Heidewürstchen (so etwas wie Wiener) und esse dieses dann so. Nun habe ich gehört, dass man solche Würstchen nur eingeschweißt oder aus dem Glas essen soll?! Jetzt habe ich Angst mich mit Listeriose angesteckt zu haben? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus
von
Jazz160499
am 19.01.2011, 13:44
Antwort auf:
Angst vor Listeriose
Hallo,
1.eine solche Situation stellt sich offensichtlich immer mal wieder ein: Das Fleisch war offensichtlich nicht ganz durchgegegart oder es wurde ein vermeintliches Rohmilchprodukt verzehrt und nun besteht die Angst einer Listeriose– oder Toxoplasmoseinfektion. Hier ist es grundsätzlich nicht möglich, nun das Risiko der Infektion zu quantifizieren.
2.Es sollte immer der behandelnde Arzt entscheiden, ob er in einem solchen Fall wirklich die Abklärung einer Listerioseinfektion für geboten hält.
Ergibt sich ein begründbarer(!!) klinischer Verdacht auf eine Listerieninfektion bei der Schwangeren, empfiehlt sich hierbei die entsprechende Diagnostik.
Diese ist aber nur durch den direkten Erregernachweis z.B. in der Blutkultur, im Liquor oder auch in Abstrichen von Neugeborenen möglich.
Sinnlos und überholt ist ein Antikörpernachweis, da es sehr viele falsch negative (Antikörper werden erst spät, bei Immunsuppression gar nicht gebildet) und auch falsch positive Ergebnisse gibt (Kreuzreaktivität mit vielen anderen Bakterien durch Antigengemeinschaft).
Hinsichtlich einer eventuellen Toxoplasmoseerkrankung sprechen Sie am besten mit Frauenärztin/Frauenarzt über einen entsprechenden Test.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 19.01.2011