Hallo,
ich hatte in der letzten SS (2008) eine Frühgeburt in der 35. Woche wegen einer Gebährmutterhalsschwäche und vorzeitigen Wehen. Mein damaliger FA ist in Rente.
Jetzt bin ich in der 10. Woche schwanger und hatte eine Blutung. Dem Kind geht es aber gut. Die Kontrolltermine sind dennoch nur alle 4 Wochen angesetzt. Ist das ausreichend oder würden Sie kürzere Intervalle empfehlen?
Vielen Dank für eine kurze Antwort
Santos
Mitglied inaktiv - 24.05.2011, 13:27
Antwort auf:
Abstand Untersuchungen bei weiterer SS nach Frühgeburt
Hallo,
1. zunächst einmal gibt es hier keine offiziellen Vorgaben oder Leitlinien, wie zu verfahren ist. Das bedeutet, Ihre Frauenärztin/Frauenarzt kann auch in der folgenden Schwangerschaft die üblichen Intervalle einhalten.
2. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können.
Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger:
Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen.
In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen.
Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben.
Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 24.05.2011