Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
ich bin 1 Jahr nach der Geburt meines ersten Kindes wieder schwanger.
Bei mir wurde in der 41. SSW die Geburt eingeleitet, weil ich wenig Fruchtwasser gehabt habe, und mein Sohn nicht gewachsen ist (in der letzen ssw). Sonst hatte ich nur in der letzten Woche hohere Blutdruck, aber sonst keine. Keine Schwangerschaftsvergiftung wurde bei mir festgestellt.
Mein Sohn war 2500 g als er geboren wurde. Er war klein, aber völlig gesund.
Wegen seiner niedrigen Geburtsgewicht sollte ich jetzt ASS 100 nehmen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich es wirklich tun sollte. Mein Mann und ich hatten auch niedriege Geburtsgewichte, als wir geboren wurden, und sind auch nicht besonders groß.
Für einen Rat über die Einnahme von ASS 100 in der Frühschwangerschaft (jetzt bin ich in der 9. Ssw) wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
Petra
von
peccoka
am 28.11.2014, 20:57
Antwort auf:
ASS 100 in der 2. SS - geringe Geburtsgewicht beim ersten Kind
Liebe Petra,
bei einer derartigen Vorgeschichte, wie auch bei anderen Indikationen, wird die Einnahme von ASS täglich empfohlen.
wegen des Einflusses auf die Verbindung zwischen Herz und Lunge sollte im letzten Drittel der Schwangerschaft diese Maßnahme jedoch nur zurückhaltend durchgeführt werden und spätestens mit Abschluss der 37. Woche beendet werden.
Wegen der fehlenden Daten zur Unbedenklichkeit sollte diese Maßnahme ab der zwölften Woche erfolgen; kann jedoch unter Abwägung im Einzelfall auch früher begonnen werden.
Liebe Grüße
VB
Quellen
Askie LM, Duley L, Henderson-Smart DJ, Stewart LA: PARIS Collaborative Group: Antiplatelet agents for prevention of preeclampsia. A meta-analysis of individual patient data. Lancet 2007; 369: 1791–98.
Duley L, Henderson-Smart DJ, Meher S, King JF: Antiplatelet agents for preventing pre-eclampsia and its complications (review). Cochrane Database Syst Rev 2007; 2 CD 004659.
Scharf, R.E. und Beck, L., Anwendungsbeschränkung von Aspirin während der Schwangerschaft - Blutungsgefahr bei medikamentöser Thrombozytenfunktionshemmung, Gynäkologe: 2009, 42:219
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.11.2014