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Stillfeindlichkeit

Thema: Stillfeindlichkeit

Sicher gehört dieses Thema NICHT hierher, aber angeregt durch die Diskussion weiter unten (wo gesagt wird, dass man in D absolut nicht stillfeindlich eingestellt ist), möchte ich euch mal folgenden, just letzte Woche erschienenen Artikel aus der Sueddeutschen (!) auf´s Auge drücken - bei dem mir echt die Spucke weggeblieben ist... Ich bin mir sicher, dass JEDE von uns darin übereinstimmt, dass Stillen (ja/nein/wie lange) ABSOLUTE Privatsache der Frau ist; aber wenn in solchen Artikeln Frauen, die länger als die gesellschaftlich "anerkannten" 6 Monate stillen, derart gemein als Übermütter (noch dazu mit Bekehrungsdrang!), überalternativ und pathologisch gebrandmarkt werden, ist es nicht verwunderlich, dass viele Mütter Probleme damit bekommen, dass Stillverhalten ihrer Kinder als NORMAL zu akzeptieren. Und das es normal und kein "Quatsch" ist, mindestens zwei Jahre zu stillen (neben der normalen Beikost!) kann man erfahren, wenn man die einschlägigen Berichte der Weltgesundheitsorganisation liest... Wer diesen Artikel liest, KANN NICHT ANDERS als stillende Mütter grundsätzlich misstrauisch zu betrachten, und alles was die ersten 6 Monate übersteigt, für UNNORMAL zu halten. Folglich kann man sehr wohl von einer Stillfeindlichkeit in unserer Gesellschaft sprechen, denn sonst würde man niemals so einen haarsträubenden und beleidigenden Unsinn zu lesen kriegen. Warum soll es pathologisch sein, einem Kind mit drei noch die Brust zu geben, zB. als Einschlafstillen, aber wenn ein Kind in dem Alter noch aus der Flasche trinkt (und da kenne ich einige!) oder einen Schnulli braucht ist das NORMAL? Ich möchte betonen, dass ich gelernt habe die Entscheidungen anderer Mütter zu respektieren - aber für mich ist Fakt, dass man es in D sehr wohl mit Stillfeindlichkeit zu tun kriegt wenn man zugibt, dass man sein 2 oder 3jähriges Kind noch stillt (und sei es nur abends zum Einschlafen!) - und die Ausdrücke, die man in der Sueddeutschen zu lesen bekommt, sind noch die netteren... http://www.sueddeutsche.de/leben/862/503090/text/

Mitglied inaktiv - 22.02.2010, 12:08



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Hallo, hier gibt es viele Beiträge, bei denen einem die Spucke weg bleibt. Viele stören sich an Dingen, die für sie persönlich wichtig sind, für andere aber nicht wichtig oder nicht ausführbar sind. Stillmütter, die länger stillen, stören sich dran, dass andere dann sagen: Das möchte ich nicht. Die Kurzstillmütter oder Mütter, die garnicht stillen, stören sich daran, dass andere Mütter länger stillen. Aber Deutschland ist im allgemeinen Rahmen eher kinderfeindlich eingestellt. Dazu gehören alle Fazetten des Lebens mit Kindern. Aber man wird in Deutschland auch komisch angeschaut bzw. als nicht normal hingestellt, wenn Frau arbeitet und Mann mit dem Baby heim ist oder man als Frau sein Kind unter einem Jahr in die Kita gibt oder man nach einer Scheidung mit einem zweiten Partner noch ein Kind bekommt (hier im Forum) oder man sich nach ein paar Jahren nochmal für ein Kind entscheidet oder oder oder. Leider liegt es an dem Land. Ich würde das nicht am Stillen fest machen. Aber ich habe auch hier festgestellt, dass viele der Meinung sind: Nur ihre Lebensweise ist die einzig wahre und funktioniert auch bei anderen bzw. HAT auch bei anderen zu funktionieren. Aber dies ist nunmal nicht so. Leider wird das auch selten akzeptiert. Wenn eine Frau meint lange stillen zu wollen, dann solle sie das tun. Es ist ihr Kind, ihr Leben und ihre Entscheidung. Stillen ist absolute Privatsache der Frau. Habe mir da auch nicht von meinem Partner reinreden lassen. Wie jeder Mensch, der nicht in der "Norm" liegt, werden auch Langzeitstillmütter argwöhnisch betrachtet. Genauso wie eine Mutter die nicht stillen will. Man wird als ungewöhnlich, ungesund und als schlechte Mutter hingestellt. Ohne dass diejenigen überhaupt etwas über diese Mutter wissen. Ich als nichtstillende Mutter würde nie einer Frau sagen: Stille nicht. Aber umgekehrt sind viele Stillmütter der Meinung eine Frau, die sagt: Ich stille nicht, runter machen zu müssen und zu meinen, dass es eine tolle Erfahrung ist und ich mit einer Flasche keine Bindung zum Kind aufnehmen kann. Für diese Frauen ist vielleicht eine so tolle Erfahrung aber nicht für mich. Für mich war Stillen keine tolle Erfahrung sondern Streß und Horror. Auch Streß für mein Kind. Und ich habe nach dem Abstillen eine viel bessere Bindung zum Kind gehabt. Leider glaubt das keine Stillmutter, da sie mein Leben nicht lebt. Meinen Körper nicht spürt und nicht mein Kind ist. Ich habe nur von Stillmüttern diesen Bekehrungszwang erfahren (nicht von allen) aber nie einen Bekehrungszwang zum Nichtstillen von einer Mutter, die nicht stillte. Besonders hier in den Foren. Stillen hin oder her, lieber habe ich da feste Fronten in der Gesellschaft anstatt auf andere gute Dinge in diesem Land zu verzichten wie: Lebensstandart, gute medizinische Grundversorgung der Kinder, Schulpflicht etc. Lg

Mitglied inaktiv - 22.02.2010, 12:50



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Ja, da werden wir in Deutschland wohl auch weiterhin heimlich Langzeitstillen... Und war ja klar, dass die da gerade den einen Fall suchen, wo jemand noch mit 20 an die Brust durfte - was ich mir nun ja auch sehr schwer vorstellen kann, aber es hört sich so an, als würde jede, die mehr als 6 Monate stillt, mal DA landen! Ich witzel aber auch immer, dass meine Tochter dann im Abitur halt Stillpausen machen muss...

Mitglied inaktiv - 22.02.2010, 12:58



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Ja also ganz ehrlich, ich finde es auch etwas befremdlich wenn ein Kind mit 3 Jahren noch gestillt wird. ABER bevor hier alle BUH rufen, genauso befremdlich sind mir Kinder die in dem Alter noch mit Schnulli rumlaufen. Allerdings ist der Unterschied für mich der, dass das Stillen eigentlich ja der Nahrungsaufnahme dient. (Für Nähe würde Kuscheln ja reichen) und ein Kind normalerweise so mit 12 Monaten am Tisch mit isst. Wobei in dem Alter gibt es trotzdem noch Milchmahlzeiten, diese könnten auch Stillmahlzeiten sein aber mit 3 Jahren? Welchen Sinn erfüllt es da? Den der Nahrungsaufnahme nicht mehr. Deshalb kommt es mir dann einfach seltsam vor und ich habe auch das Vorurteil im Kopf, dass es dann der Mama einfach so gut gefällt... was auch nicht schlimm ist wenn das Kind es gerne macht. Für mich wärs aber nichts. Also spätestens wenn mein Kind sagt "Mama, mach bitte den BH auf, ich habe Hunger/Durst"... das wäre für mich ein Zeichen, dass das Kind groß genug ist und lernen könnte sich durch andere Dinge zu beruhigen, so wie es eben auch ein Kind lernt, dass seinen Schnulli hergeben muss. Denn auch das sollte nicht erst mit 20 passieren! Aber wie schon von mehreren erwähnt wurde: Jedem das Seine. Allerdings bedeutet das dann auch, dass auch eine Mutter die nicht stillt genauso eine gute Mutter sein kann. Jede hat ihre Gründe für ihr Handeln und meint es (hoffentlich) gut mit dem Kind.

Mitglied inaktiv - 22.02.2010, 13:31



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Stillfeindlich...kinderfeindlich...ich denke, als Kind hat man nicht das schlechteste Los gezogen, wenn man in D aufwächst. Aber das Problem beim LZS sehe ich einfach darin, dass manche Frauen es als Lebensinhalt sehen und sich dadurch ihre Bestätigung und ihr Selbstbewusstsein holen. Und dann das Kind viel zu lange an sich binden, indem es z.B. auch nach Jahren nicht ohne Stillen einschlafen kann. Das finde ich nicht gut und nicht förderlich fürs Kind. Aber wie schon eine Posterin geschrieben hat...nicht für jeden ist das Stillen toll und erfüllend. Für viele ist es einfach nur Horror! Und dann ist es sehr verletztend, wenn man sich eh schon Vorwürfe macht, auch noch dumme Kommentare von Stillmüttern zu hören (Flaschenmütter sind faul und die Kinder werden ja später eh fett usw.).

Mitglied inaktiv - 22.02.2010, 13:41



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kann Patti und Lullerchen nur beipflichten. Und ehrlich gesagt finde ich den Artikel gar nicht so stillfeindlich. Und außerdem ist ja die Autorin des Textes für den Inhalt verantwortlich und der Text spiegelt daher nicht die allgemeine Meinung wieder.

Mitglied inaktiv - 22.02.2010, 13:42



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Hmmm, interessante Gesichtspunkte. Da hier gewisse Zweifel an Sinn und Nutzen des LZS durchgeklungen sind, wollte ich euch folgende Info aus der Stillberatung von Biggi Welter an die Hand geben. Es ist ziemlich lang, aber es lohnt sich, um Vorurteile abzubauen. Ich verurteile niemanden, der eine bewusste Entscheidung trifft, ich finde nur VORverurteilungen, die auf einem Mangel an korrekten Informationen beruhen, schade. Und Bekehren möchte ich auch niemanden, also bitte nur bei Interesse weiter lesen. "Was Du stillst noch?" Stillen des "älteren" Säuglings Elizabeth Hormann, IBCLC Vortrag, gehalten am Berlin Brandenburgischen Stillseminar, Berlin, 25. Oktober 1997 Wenn wir die Abstillkurven von 64 Gesellschaften (nicht USA und Europa) vergleichen, zu einer Zeit, als wenig kommerzielle und westliche Einflüsse das traditionelle Ernährungsmuster störten, so machen wir interessante Feststellungen: So gut wie keine dieser Gesellschaften hat ihre Kinder vor einem Jahr abgestillt. Bis 2 Jahre war es ein relativ kleiner Prozentsatz der Kinder, der keine Muttermilch mehr bekam. Dies stieg im nächsten halben Jahr rapid an. Bis zum dritten Geburtstag wurden immer noch über ein Viertel der Kleinkinder gestillt; die Restlichen stillten sich zum größten Teil im nächsten Jahr ab; einige wenige haben erst im fünften Lebensjahr die Stillbeziehung ganz beendet. Auch in den USA gab es immer langzeit gestillte Kinder, aber die Proportionen sind ganz anders. Die überwiegende Mehrheit ist in den frühen Lebensmonaten ganz abgestillt worden; bis zum ersten Geburtstag gingen 90% nicht mehr an die Mutterbrust. Die Beantwortung der Frage, wie es dazu gekommen ist, dass Kinder in Industrieländern im Vergleich zu denen in anderen Länder auf der Welt und im Vergleich zu den meisten Kindern im Laufe der Geschichte der Menschheit so früh abgestillt werden, würde den Rahmen dieses Referats sprengen. Sie besteht aus einer Kombination von geschichtlichen, kulturellen und kommerziellen Faktoren. Was ich hier darlegen möchte, sind die wissenschaftlichen Begründungen für die Fortsetzung des Stillens nach den ersten Lebensmonaten, in denen die Vorteile des Stillens mehr oder weniger unbestritten sind. Die ersten 6 Monate Muttermilch hat alles, was ein Baby braucht, um sich optimal körperlich und geistig zu entwickeln. Es geht vor allem um die Entwicklung des Gehirns und nicht darum, das möglichst größte Baby in kürzester Zeit zu produzieren. Der niedrige Eiweissgehalt der Muttermilch ist unter anderem dafür ein Vorteil. Aus der Erfahrung mit künstlicher Babynahrung mit hohem Eiweissgehalt wurde festgestellt, dass solche Nahrung nicht nur zum schnellen Körperwachstum das erstrebte Ziel führte, sondern auch zu hohen Aminosäurewerten im Blut, die eine permanent negative Auswirkung auf das Zentralnervensystem haben könnten (Cunningham 253). DHA (Docosa Hexanoic Acid), eine langkettige Aminosäure, einzigartig in der Muttermilch, sammelt sich im Gehirn (und in der Retina) und ist für deren strukturelle Entwicklung wichtig (Cunningham 254). Diese und sämtliche anderen wissenschaftlichen Entdeckungen sind die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus? Stillende Mütter haben immer geglaubt, dass ihre Kinder deswegen klüger seien als die Nachbarskinder, die künstliche Babynahrung bekamen. Jetzt gibt es Forschungen, die diese Behauptung zu bestätigen scheinen. Frühgeborene, die in den ersten Lebenswochen die Milch der eigenen Mutter durch Sonde bekommen hatten, hatten nach 8 Jahren durchschnittlich 10 Punkte mehr auf der 10 Skala als die Kinder die künstlich ernährt worden waren (Cunningham 254). Weil diese Studie nur die Muttermilchernährung ohne das Stillen an der Brust erfasst hat, hat sie effektiv die Interaktionen zwischen Mutter und Kind als Faktor in der intellektuellen Entwicklung ausgeklammert und dabei die Vermutung bestätigt, dass Muttermilch per se das Wachstum des Gehirns und Zentralnervensystems positiv beeinflusst. Das gestillte Kind hat nicht nur ein ganz anderes Gehirn und Zentralnervensystem; auch seine Körperentwicklung verläuft anders. Gestillte Kinder haben eine Tendenz, etwas weniger zu wiegen als künstlich ernährte Kinder. Das Fettpolster ist anders aufgebaut und durch den natürlichen Sättigungsmechanismus lernen sie, ihren Appetit zu steuern. Haut und Muskulatur fühlen sich bei Stillkindern anders an (Stuart Macadam 20). Unterschiede im Blutbild und in der Darmflora sind messbar. Nicht nur dank den nutritiven Komponenten, sondern auch wegen der bioaktiven Zusammensetzung Immunfaktoren, Enzyme, Wachstumsfaktoren und Hormonen, die in der Muttermilch einzigartig sind hat das Stillkind lebenslänglich einen anderen Körper als seine nicht gestillte Kohorte, also flaschenernährte Kinder. Um nur einen Faktor unter die Lupe zu nehmen: Die Rolle der Immunfaktoren ist auch in Industrieländern nicht unerheblich. Kurzfristig und langfristig stimuliert das Stillen den Aufbau und die Steuerung des Immunsystems des Kindes und bietet Schutz gegen die Entwicklung sowohl von Autoimmun und Herzkranzarterienkrankheiten als auch vor Allergien. All dies sind mehr als genug Gründe, ein Kind 6 Monate voll zu stillen. Aber welche Vorteile hat es, das Stillen danach fortzusetzen? Stillen bis ca. ein Jahr Ab Mitte des ersten Lebensjahrs zeigt das Kind großes Interesse an dem, was seine Mitmenschen essen. Wird es ihm nicht angeboten, drückt es sein Missfallen ganz deutlich aus ein intellektueller Sprung, aber auch eine Reaktion auf Körpersignale, dass die Zeit gekommen ist, seinen gastronomischen Horizont etwas zu erweitern. Das heißt aber nicht, dass Muttermilch plötzlich nicht mehr wertvoll ist. Sie bleibt während dem ersten Lebensjahr und oft darüber hinaus das wichtigste Nahrungsmittel, nach wie vor eine Quelle von hochwertigen Kalorien, Eiweiss, Vitaminen und Mineralien. Die nächsten sechs Monate oder länger sind eine Kennenlernzeit, in der feste Nahrung Muttermilch ergänzt, aber nicht ersetzt. Auch der Immunschutz und die Entwicklung des Zentralnervensystems wird im zweiten Halbjahr fortgesetzt. Hier gilt das Prinzip von dosisbezogener Auswirkung. Bei der o.g. Studie mit Frühgeborenen war ein Verhältnis ganz eindeutig. Je mehr Muttermilch, desto höher der IQ Wert (Stuart Macadam 18). Die Verbindung zwischen Muttermilchdosis und der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung bestimmter Krankheitsbilder ist noch klarer. o Allergien Kinder, die 6 Monate oder länger gestillt wurden, haben weniger Allergien (5%) als die, die weniger als 6 Monate gestillt wurden (36%) (Strimas JH, Chi OS, 1988). o Haemophilus Influenza Typ B Stillen länger als sechs Monate schützt gegen diese Krankheit (Takala, AK et al 1989). o Otitis media Stillen länger als sechs Monate reduziert Otitis media drei bis fünffach bis zum Alter von 27 Monaten (Teei, DW, Klein, JO, Rosner, B, 1980). o Malocclusion Als die Stilldauer von 12 auf 3 Monate reduziert wurde, stieg die Prävalenz von Malocclusion von 3% auf 16% (Labbok, MH und Hendershot, GE, 1987). o Lymphoma in der Kindheit Für Kinder unter 15 Jahren ist das Risiko fünf bis achtfach höher, wenn sie weniger als 6 Monate (oder gar nicht) gestillt wurden (Davis MK, Savitz, DA und Graubord, BI, 1988). o Diabetes Wenn Kinder 12 Monate oder länger gestillt wurden, ist die odds ratio für die Entwicklung dieser Krankheit 0.54 im Vergleich zu nicht gestillten Kindern. o Multiple Sklerose Ein zwei bis dreifach erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose entsteht, wenn ein Kind weniger als 7 Monate oder gar nicht gestillt wurde. Stillen im zweiten Lebensjahr und danach Was spricht für das weitere Stillen nach dem ersten Geburtstag? Überraschend viel: Ernährung, z. B.: Zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat beträgt die Muttermilchmenge rund 500 ml täglich. Sie kann also einen großen Teil der Kalorien, die ein Kind in diesem Alter braucht, liefern. Im Notfall kann die Milchmenge gesteigert werden und auch ein Kind, das normalerweise Beikost isst, kann wieder ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden. Muttermilch liefert 70 Kilokalorien pro 100 ml zweimal die Energiedichte eines Abstillbreis. Kinder im zweiten Lebensjahr können ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch decken. Stillkinder im Alter von 13 18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht gestillte; ältere Kinder erhalten 17% mehr. Je nach Studie gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch noch mehr Energie im zweiten Lebensjahr liefern könnte. Eine Studie aus Uganda machte deutlich, dass dort die Energiebedürfnisse in dieser Lebensphase durch Muttermilch zu 53% gedeckt wurden. Wenn man daran denkt. wie wenig viele Kinder im zweiten Lebensjahr essen sie haben einfach keine Zeit; die Welt ist dafür viel zu interessant sind diese Ergebnisse nur logisch. Wenn ein Kind vor dem zweiten Geburtstag abgestillt wird, braucht es selbstverständlich viel mehr feste Nahrung als vorher laut einer Studie wurden die anderen Nahrungsmittel um 60% erhöht und auch das reicht nicht immer aus. Unter Umständen kann ein abgestilltes Kind unter einem Energiedefizit leiden einem 28%igen Defizit laut einer Studie von 1982. Eine andere Studie zeigte, daß nicht gestillte Kinder nur 84% der vorgeschlagenen Kalorieneinnahme hatten, während noch gestillte Kinder 108% der optimalen täglichen Kalorien zu sich nahmen. Bioverfügbarkeit, Vitamine und Mineralien Die Kalorien der Muttermilch sind keine leeren Kalorien. "Muttermilch bleibt auch die wichtigste Quelle an hochqualitativem Eiweiss, Vitaminen und anderen Nährstoffen" (Helsing und King, 1982). Hochqualitativ und gut bioverfügbar. Wieviel eines Nährstoffes in der Milch ist, ist nicht die interessante Frage. Wir müssen danach fragen, wie bioverfügbar er ist. Es nutzt also nichts, wenn der Nährstoff nur da ist und das Kind nicht darüber verfügen kann. o Eiweiss wird in der Muttermilch besonders gut absorbiert. Im zweiten Lebensjahr deckt Muttermilch die Eiweissbedürfnisse zu 38%. Und die Ergebnisse bei den Vitaminen und Mineralien sind noch eindrücklicher: o Vitamin A wird im zweiten Lebensjahr 100%ig durch Muttermilch gedeckt. In Entwicklungsländern kann dies besonders wichtig sein. Es wurde da festgestellt, dass nicht gestillte Kinder einem sechs bis achtfach höheren Risiko an Xerophthalmie (einer Vitamin A MangelErkrankung des Auges) zu erkranken ausgesetzt sind als gestillte Kinder. Der Schutz bleibt auch nach dem Abstillen erhalten. o Eine tägliche Einnahme von 500 ml Muttermilch liefert 19 mg Vitamin C, 95% der Menge, die Kinder im zweiten Lebensjahr brauchen (Armstrong, 1987). Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist die Vitamin CKonzentration der Muttermilch 3,3 mal höher als im Blutplasma der Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin C Werte hat, wird es in der Milch bis zu 6 12fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin C als Kinder, die mit Vitamin C angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden. o Eisen ist zu 50% in der Muttermilch im zweiten Lebensjahr erhalten, Kalzium zu 44%, Niacin zu 41 %, Folsäurezu 26% und Riboflavin zu 21%. Eisen ist eines der wichtigen Beispiele der Bioverfügbarkeit. Es ist zwar niedriger in der Muttermilch als in der Kuhmilch, nur wird es aus der Muttermilch zu rund 70% absorbiert (vgl. 10% in Kuhmilch), so dass ein Stillkind besser mit Eisen versorgt ist als ein nichtgestilltes Kind. Immunfaktoren Immunfaktoren sind auch noch wichtig. Früher wurde angenommen, dass nur im Kolostrum sehr hohe Anteile bereitstünden, die sich im Verlauf der Laktation zurückbildeten und nach sechs Monaten nur noch von geringer Bedeutung seien. Heute ist bekannt, dass die Immunglobulinmengen nach dem sechsten Monat steigen, offensichtlich als Reaktion auf die absinkende Milchmenge. Mit 20 Monaten entspricht der Spiegel von IgA und IgG der Höhe, die nach einer Laktationsdauer von zwei Wochen gemessen wurde. Wenn wir darüber nachdenken, ist es auch ganz logisch, dass einige Schutzfaktoren in dieser Zeit steigen, weil Kinder ab sechs Monaten sehr mobil werden; sie kommen überall hin und stecken die unmöglichsten Dinge in den Mund. Sie brauchen viel Schutz. Dieser Schutz erfolgt durch verschiedene Immunfaktoren in der Muttermilch, darunter: Lysozym, ein unspezifischer antimikrobieller Faktor wird in Muttermilch angereichert und erreicht in einigen Fällen nach 12 Monaten die gleiche Menge wie im Kolostrum. Nach neueren Untersuchungen weiss man, dass es bis zum 25. Lebensmonat des Kindes' ansteigt und erst dann abfällt. 1 ml Muttermilch enthält rund 4000 lebende Zellen (überwiegend Lymphozyten und Makrophagen) , die das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten hemmen. Der Bifidusfaktor in der Muttermilch fördert nach wie vor das Wachstum des Lactobazillus bifidus im kindlichen Darm, so dass sich Staphylokokken gar nicht erst ausbreiten können. Interferon, ein antiviraler Faktor, und Laktoferrin, das durch seine Eisenbindung ein Wachstum von E. coli, Staphylokokkus aureus und einigen Candidapilzen verhindert, sind ebenfalls in der Muttermilch enthalten. Laktoferrin zeigt kontinuierlich ansteigende Werte. Wie wichtig ist dieser immunologische Aspekt für das ältere Stillkind? Diesbezüglich ist die Studie von Chandra aus Kanada sehr interessant, weil seine Studienobjekte gesunde Kinder der Mittelklasse in einem gut entwickelten Industrieland waren. 60 Kinder wurden über einen Zeitraum von 24 Monaten untersucht. Im Hinblick auf drei übliche Erkrankungen fand er erhebliche Unterschiede bei deren Auftreten bei gestillten und künstlich ernährten Kindern : Atemwegserkrankungen auf 10 gestillte Kinder kommen 23 Flaschenkinder Durchfall auf 10 gestillte Kinder kommen 35 Flaschenkinder Mittelohrentzündungen auf 10 gestillte Kinder kommen 95 Flaschenkinder Nach der Einführung fester Nahrung, sind Stillkinder besonders in Entwicklungsländern für Durchfall anfällig. In Bangladesch wurden noch gestillte Kinder und nichtgestillte Kinder zwischen 6 und 35 Monaten bezüglich Durchfallerkrankung verglichen. Die Energieaufnahme bei nicht gestillten Kindern fiel um 40%; bei gestillten Kindern blieb sie fast unverändert. Die Stillkinder bekamen auch 2,5 mal soviel Eiweiss wie die nicht gestillten. Bei Durchfall ist ein Appetitverlust häufig auch in Industrieländern. Doch viele Stillkinder trinken sehr gerne, auch wenn sie sonst keinen Appetit haben. Es wird vermutet, dass das hochqualitative Eiweiss in der Muttermilch dazu führt, dass ein krankes Kind wieder Appetit auf Kohlenhydrate hat, die für die Gewichtszunahme so wichtig sind (Armstrong, 1987) und dies ist bei unseren Kindern auch nicht unwichtig. Das "natürliche" Abstillalter Aus dem bisher Gesagten ist klar geworden, dass Muttermilch ihre Nahrungs und immunologischen Werte behält, so lange sie produziert wird. Trotzdem muss die Stillbeziehung irgendwann zur Ende kommen aber wann? Die Anthropologin Katherina Dettwyler hat versucht, durch kulturvergleichende Studien und durch Vergleiche der Säugetiere untereinander diese Frage in etwa zu beantworten. Ich werde hier auf die Vergleiche der Säugetiere verzichten obwohl sie hoch interessant und überzeugend sind, und nur kulturenvergleichende Studien berücksichtigen. Auf ihrer Suche nach einem "hominiden Entwurf" (hominide blueprint) für das "natürliche" Abstillalter hat sie verschiedene Kriterien angeschaut: o Alter, in dem das Kind das Geburtsgewicht vervierfacht hat o Alter, in dem das Kind ein Drittel des durchschnittlichen Erwachsenengewichts erreicht hat o Bezug auf das Gewicht einer erwachsenen Frau (Abstillalter in Tagen = 2,71 mal das Gewicht einer erwachsenen Frau in Gramm) o Vergleich zu Schwangerschaftswochen (6 x Schwangerschaftswochen auf vergleichenden Primatendaten basiert. o Alter beim Durchbrechen der ersten Backenzähne. Nach keinem der Kriterien würde ein Kind unter 2,3 Jahren abgestillt und die Grenzen reichen bis 6 Jahre für Mädchen und 7 Jahre für Jungen. Sechs Jahre übrigens ist der Zeitpunkt, wann das eigene Immunsystem des Kindes reif und eigenständig wird. Bis zu diesem Punkt, schreibt Dr. Dettwyler, können die Lymphokine in der Muttermilch die aktive Immunantwort sowohl im Serum als auch sekretorisch steigern (Dettwyler, 56). Ist die Idee, dass Muttermilch eine positive Auswirkung auf das Immunsystem des Kindes bis zu 6 Jahren haben könnte, so weit hergeholt? Ganz und gar nicht. Gespendete Muttermilch als Behandlung für verschiedene Krankheitsbilder ist mittlerweile weit verbreitet: o Marinkovich (1988) behandelt IgA lnsuffizienz mit 100ml frischer Frauenmilch täglich o Asquith berichtet über den Einsatz von Frauenmilch bei der Therapie für Leukämie oder Knochenmarktransplantation o Erichson (1990) berichtet, dass verbrannte Kinder Frauenmilch besser vertragen als die übliche hypermolekulare Nahrung und o Wright benutzt mit Erfolg frische Frauenmilch für Erwachsene in den ersten Tagen nach Lebertransplantation (Springer, persönliche Kommunikation, 1996). Ist es so schwierig zu glauben, dass die Milch der eigenen Mutter lange Zeit. bis ins Schulkindalter als effektiver Stimulus für das kindeseigene Immunsystem dienen kann? Sollten wir unsere Abstillvorschläge so hoch setzen? Nicht unbedingt. Die Vorschläge bleiben nach wie vor die Gleichen: "Im Idealfall wird die Still beziehung fortgesetzt, bis das Kind ihr entwachsen ist" (Grundsatz 6, La Leche Liga). Das eine Kind wächst aus seinem Stillbedürfnis früher, das andere später hinaus. Weil das Stillen eine Partnerschaft ist, spielen auch die Bedürfnisse der Mutter eine Rolle. Wir möchten hier keine neue Vorschriften erstellen, sondern durch das Anschauen der wissenschaftlichen und anthropologischen Daten einen erweiterten Blick für das "normale" Abstillalter und eine grössere Toleranz für die Mütter, deren Stillpraktiken von der kulturellen Norm abweichen schaffen. Ich hoffte, mit diesem Referat dazu beigetragen zu haben. REFERENZEN Bradley, J., Baldwin, S., Armstrong, H. Breastfeeding: a neglected household Ievel weaning food resource. in Alnwick D., Moses S., Schmidt OG. (eds.) Improving young child feeding in eastern and southern Africa' Household Ievel feod technology. International Development Research Centre. Ottawa, Canada IDRC 265e 1988 Chandra, RK. Prospective studies of the effect of breastfeeding on incidence of infection and allergy. Acta Paediatr Scand. 68 :691 694 1979 Cunningham, AS. Breastfeeding: adaptive behavior fot child health and longevity in Stuart Macadam P. and Dettwyler KA. Breastfeeding' Biocultural Perspectives New York: Aldine de Gruyter, 1995. Davis MK., Savitz DA., Graubard BI. Infant feeding and childhood cancer I.an.cet 2: 365 3868 1988 Dettwyler KA. A time to wean: The hominid blueprint fot the natural age of weaning in modern human populations in StuartMacadam P. and Dettwyler KA. Breastfeeding' Biocultural Perspectives NewYork: Aldine de Gruyter, 1995. Helsing E. and King FS.. Breastfeeding in practice Oxford University Press, Oxford, UK. 1982 Labbok MH., Hendershot GE. Does breastfeeding protect against malocclusion? An analysis of the 1981 child health supplement to the National Health Interview Survey Am J Prev Med 3: 227232 1987 Mayer EJ., Hamman RF., Savitz DA. et sI. Reduced risk of insulin dependent diabetes mellitus (lDDM) among breastfed children Diabetes 37: 1625 1632 1988 Pisacane AN., Impagliazzo M., Russo R. et sI. Breastfeeding and multiple sclerosis British Medical Journal 308: 1411 1412 1994 Strimas JH., Chi DS. Significance of IgE level in amniotic fluid and cord blood fot the prediction of allergy. Ann Allergy 61: 133 136 1988 Stuart Macadam P. Biocultural perspectives on breastfeeding in Stuart Macadam P. and Dettwyler KA. Breastfeeding: Biocultural perspectives. New York: Aldine de Gruyter, 1995 Takala AK., Eskola J., Palmbren J. et sI. Risk factors of invasive Haemophilus influenzae type b disease among children in Finland J.Pediatr. 115:694 701 1989 Teele DW, Kleine JO., Rosner B. Beneficial effects of breastfeeding on duration of middle ear effusion (MEE) after first episode of acute otitis media (AOM) Pediatr. Res. 14:494 1980

Mitglied inaktiv - 22.02.2010, 19:42



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Doch, der Artikel ist stillfeindlich, da hast du vollkommen recht!! - Und er schockiert mich ehrlich gesagt auch ein wenig, da ich die "Süddeutsche" normalerweise gern lese! Ich finde es nicht richtig, langzeitstillende Mütter zu verurteilen, Langzeitstillen ins Lächerliche zu ziehen (wie es dieser Artikel tut)... und ich bin zwar weder Medizinerin noch Psychologin, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es einem Kind SCHADEN soll, 2 oder 3 Jahre (oder sogar länger) gestillt zu werden! ABER (es kommt ein Aber ): nicht jede Frau fühlt sich sozusagen "berufen" (mir fällt leider kein besserer Ausdruck ein) ihr Kind so lang zu stillen! Und mir persönlich ist es hier in den Foren schon mehrmals(!) passiert, dass ich, weil ich (voraussichtlich), wenn mein Kleiner 6 Monate alt ist, anfangen will, ganz langsam abzustillen, auf sehr viel Unverständnis gestoßen bin; mich einige unbedingt überreden wollten, doch länger zu stillen, so, als wäre es das einzig Gute & Richtige für Mutter und Kind und als wäre ich eine schlechte Mutter, wenn ich meinem Kind (ab 6 Monaten!) Pulvermilch zumute!! Fazit: Mehr Toleranz den Langzeitstillenden gegenüber wäre angebracht! Aber auch die Langzeitstillenden selber könnten manchmal ruhig etwas toleranter "Andersdenkenden" gegenüber sein! Leben und leben lassen. Meine Einstellung dazu ist: MuMi mit 2,3,4 Jahren schadet sicher ganz und garnicht! Aber Pulvermilch ist auch kein Teufelszeug! Und nicht jede Mutter ist gleich. Was für die eine richtig und passend ist, muss es für die andere nicht sein. Solange kein Kind zu Schaden kommt (wie etwa beim Ferbern - anderes Thema ), bin ich für VIIEEL Toleranz und Selbstbestimmung! LG

Mitglied inaktiv - 22.02.2010, 22:38



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Genau! Solange aber wir Frauen damit beschäftigt sind uns gegenseitig fertig zu machen und runterzuziehen (der Artikel wurde von einer Frau geschrieben!), solange werden wir KEINEN Schritt weiterkommen, und genau so lange werden wir von der anderen Hälfte der Gesellschaft (den Männern!) nicht für voll genommen werden mit unseren Ansprüchen... Wir sollten zusammenhalten und uns HELFEN. Dazu gehört auch, dass man begreift, dass man unter heutigen Voraussetzungen vieles unnötig krampfig angeht. Zu Lasten von uns selbst, aber eben auch zu Lasten unserer Kinder. Oft hört man hier die Klage: "ich kann doch nicht immer auf alles verzichten, nur weil mein Kind Bedürfnisse hat." Ich sage: es gibt keinen Grund auf etwas zu verzichten, wenn man die Bedürfnisse des Kindes adäquat (!) berücksichtigt und eben Leute um sich hat die HELFEN und genau das machen, was man einen Moment lang nicht selbst kann. Dafür gibt es in erster Linie den Mann und Vater, dann die nächstliegende Verwandschaft und dann die Freunde, und als letztes die bezahlte Hilfe. Man sollte sich einfach das afrikanische Sprichwort vor Augen halten: "Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind gross zu ziehen" - damit wird klar was ich meine. Die Mutter in D versteht ihre Mutterschaft grösstenteils als Opfer, und entsprechend laut ist das Gejammere. In anderen Ländern werden Kinder "nebenher" gross. Die Mutter geht ganz normal arbeiten (oft genug einfach weil sie MUSS!), und die Kinder werden fremdbetreut - zusammen mit anderen Kindern. Und das ist für ein Kind IMHO viel besser als 24/7 mit einer Frau "abzuhängen", die vor der Geburt oft genug genau NULL Ahnung von Babys hatte. Es fehlt einfach zuviel Basiswissen, und die meisten greifen dann verunsichert zu irgendwelchen schlauen Ratgebern, die einem nur predigen was man nicht alles FALSCH machen soll, anstatt mal auf ihren INSTINKT zu hören. Als mein Baby schreiend in ihrem Stubenwagen lag und jedesmal zum Stillen geholt werden musste, sagte ich mir: das kann doch nicht richtig sein, das muss doch irgendwie anders besser gehen - und da behielt ich sie mal bei mir im Bett und schwupps war alles viel leichter! Erst viel später stiess ich auf die Koryphäen a la Remo Largo und William Sears und war froh, endlich mal keinen erhobenen Zeigefinger zu lesen sondern echte, tiefgründige Erklärungen für dieses und jene Phänomen bei meinem Kind, und im nachhinein natürlich die Bestätigung für meinen Instinkt... So. Genug gefaselt für heute. ich muss los. Bis später

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 07:48



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Folgendes hat zwar mit dem ursprünglichen Thema Sillfeindlichkeit nur noch am Rande zu tun, aber ich würde es dennoch gern loswerden... Ich habe schon in der ersten Nacht im KH nach der Geburt meines Sohnes das Bett an die Wand geschoben und ihn zu mir ins Bett geholt. Ich konnte es nicht ertagen, ihn da in seinem Bettchen liegen zu sehen, nachdem er 9 Monate ganz nah bei mir war! Es hat einfach meinem "Instinkt" widersprochen!! Die Schwerstern auf der Station haben erstaunlich cool reagiert (hatte schon damit gerechnet, man würde mir Vorträge halten, ich könnte mein Kind zerquetschen...). Allerdings sagten sie auch, soetwas hätten sie noch nie erlebt! Warum macht es der Durchschnittsmutter nichts aus, ihr Kind gleich nach der Geburt in ein Bett mit Glasscheibe zu legen?? Wurde ihr lang genug eingeredet, dass es "verwöhnt" wird, wenn sie es zu viel bei sich hat?? Mitlerweile musste ich mir schon oft genug den "Vorwurf" gefallen lassen, mein Kind zu verwöhnen, weil er auch tagsüber sehr häufig bei mir auf dem Arm od. in der Bauchtrage schlafen darf. Da fragt man sich: bin ich gestört oder die anderen, weil es mir so gegen den Strich geht, mein schlafendes Kind wegzulegen? - Seit ich ein sehr gutes Buch über Erziehung(-sratgeber) in der Nazizeit gelesen habe, bin ich der Überzeugung, dass unsere Gesellschaft in dem Punkt gestört ist! Viele der damaligen Erziehungsmethoden und v.a. Einstellungen zur Kindererziehung setzen sich (zum Glück in stark abgeschwächter Form!!) bis heute in unserer Gesellschaft fort: Das Schreien lassen. Die Ansicht, dass man ständig aufpassen muss, sein Baby nicht zu verwöhnen. Dass es allein in seinem Bettchen schlafen (lernen) und durchschlafen soll. - Stillen wurde übrigens sogar als "Pflicht der deutschen Mutter" angesehen, allerdings natürlich ein Stillen nach der Uhr, alle 4 Stunden nicht länger als 20 Min., und nachts garnicht! - Liegt es vielleicht daran, dass meine Bekannte ihrem 2 Wochen alten, 2500g schweren Frühchen zwischendurch TEE gibt, wenn es nach nur 1 Stunde wieder an die Brust will??! - Mit Mutterinstinkt und gesundem Menschenverstand ist ein solches Verhalten jedenfalls nicht erklärbar! Du hast auf jeden Fall recht damit, dass den meisten heutigen Müttern das "Basiswissen" (im Sinn von Informationen über die Bedürfnisse eines Babys) fehlt. Aber wenn nicht so viele negative, verunsichernde Einflüsse da wären, müsste man sich vielleicht garnicht aktiv so viel Wissen aneignen?? Dann würde es vielleicht reichen, nur seinem Instinkt zu folgen! Was das Stillen betrifft, bin ich vielleicht aus irgendeinem Grund verkrampft(?). Mein Kleiner ist jetzt schon 5 Monate, und gefühlsmäßig kann ich mir nicht so recht vorstellen, schon in 1 Monat anzufangen, abzustillen. Aber mit dem Gedanken, ihn länger zu stillen, kann ich mich auch nicht so richtig anfreunden. Bin da total unsicher, anscheinend ist auch mir da ein Stück Mutterinstininkt verloren gegangen, weil ich nicht weiß, was ich will? LG

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 11:40



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Meinst du bei dem Ratgeber: Die Angst vor dem kindlichen Tyrannen?

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 11:54



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Hallo Barbara, also ich finde es normal wenn man sein Kind stillt bis es diese Milchmahlzeiten nicht mehr braucht, sprich mit 5 Monaten mit Mittagsbrei beginnnen und dann kommt immer mehr normales Essen dazu bis das Stillen wegfällt. Wobei für mich glaube ich mit 1 1/2 Jahren die Grenze wäre. Da kann das Kind (ist ja dann kein Baby mehr) morgens auch eine normale Milch trinken. Also ein richtiges "Abstillen" in dem Sinn habe ich beim zweiten nihct vor, außer es gibt für mich wichtige andere Gründe dafür... ICh hab mich mittags auch immer zu meinem Kleinen dazu gelegt, die Ruhe tat mir auch gut. Aber wenn ich das immer machen MÜSSTE weil er sonst nicht einschlafen könnte und nicht nur einmal am Tag ein SChläfchen halten würde, dann hätte ich das gefühl zu nichts anderem mehr zu kommen. Habe die Zeit auch gerne genutzt um im Haushalt was zu machen oder mal was zu lesen... das ginge schlecht wenn er ohne mich nicht schlafen kann und deshalb wäre es nichts für mich, aber verwöhnen nenne ich das nicht. Wenn es dir gefällt ists doch ok. Dennoch finde ich dass man die Kinder auch fördern kann dass sie nach und nach lernen alleine (ein-) zu schlafen. Das gehört für mich auch zum Selbstständigwerden dazu. Aber jedes Kind hat dafür seine Zeit. Meiner schläft alleine, genießt es aber von mir an - und umgezogen zu werden. OBwohl er das selber kann. Ich mach es auch, er ist sonst sehr weit für sein Alter und selbstständig, er darf auch mal "Baby" sein. Aber eben nicht nur. Man kann die Selbstständigkeit ja nciht von einem einzigen Punkt (schlafen, anziehen o.a.) abhängig machen. Jedes Kind liebt es woanders von der Mama betüddelt zu werden und jeder Mama fällt es in einem anderen Punkt leicht. Und gerne machen sollte sie es schon.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 12:18



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Achja, im Übrigen habe ich das im KH genauso gemacht wie du, habe händchenhaltend mit meinem kleinen geschlafen, mir kam das auch komisch vor, obwohl wir nun kein Familienbett haben....

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 12:21



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Also bei mir war das so, dass ich einen KS hatte, und die ersten Tage leider sehr unbeweglich war. Im KH blieb ich allerdings nur eine Nacht! Hinzu kam, dass meine Schwiegermutter (eine ganz liebe Person, die es nur gut mit uns meint) uns einen todschicken Stubenwagen geschenkt hatte (jaja) und sie nun diejenige war, die uns in den Tagen half. Also lag die Lütte ausser zum Stillen hauptsächlich in dem Dings. Aber mir wurde relativ schnell (nach 1 - 2 Tagen) klar, dass es so nicht das Gelbe vom Ei ist - und sobald die SchwieMu sich empfahl, wurde der Stubenwagen zum Wäschekorb umfunktioniert. Ein paar Wochen später kriegte sie das natürlich spitz und war WIRKLICH eingeschnappt, aber da war ich mir meiner Sache dann schon zu sicher... Weisst du, das mit dem Stillen lief bei mir ganz ähnlich - man rutscht da so rein und unversehens steckt man bis zum Hals drin... Ich dachte anfangs auch: So - sechs Monate sind rum, Pulvermilch ist dran... Da hatte ich die Rechnung aber ohne mein Stillkind gemacht! Die weigerte sich schlicht, aus der Flasche zu trinken und brüllte mir empört die Bude zusammen. Dann las ich, das man es in dem Alter schon aus einem Trinklernbecher trinken lassen sollte: Madame reagierte mit einer elendigen Verstopfung - auf PRE! Was aber im Endeffekt für mich ausschlaggebend war nicht weiter mit der Pulvermilch rumzuhampeln: ich hatte keinen äusseren Druck zum Abstillen (Wiedereinstieg in den Job oder so), und es war tausendmal bequemer für alle Beteiligten - und das nicht zuletzt wegen den Nächten! Im Grunde war es auch einfach so, dass die Stillmahlzeiten von mal zu mal kürzer dauerten und (was mir wichtig war) nicht mehr unbedingt immer vor allen Leuten stattfinden mussten. Will sagen: wir haben das Einschlafstillen perfektioniert und peu a peu nur noch zu ihren Schlafenszeiten gestillt, also zu Zeiten wo wir meistens sowieso zu Hause in unseren 4 Wänden waren; wenn es nicht anders ging, habe ich am liebsten unterwegs im Auto gestillt. Und so hat sich das dann ergeben, dass das Stillen nach und nach weniger wurde: um ihren zweiten Geburtstag exakt noch dreimal in 24 Stunden, am dritten Geburtstag zweimal und danach nur noch abends zum Einschlafen, und das schleicht sich gerade aus. So, nun habe ich mich geoutet... Achja, dieses Buch über Erziehung in der Nazizeit erklärt natürlich vieles, aber leider haben nicht alle die Zeit und den Nerv, sich gedanklich mit dem Warum einer Sache auseinander zu setzen. Deshalb wird ja auch hier viel öfter nach einer LÖSUNG gefragt, als nach einem WARUM...

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 12:35



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Sag mal wie geht das denn? Ich hatte auch einen KS und musste mind. 4 Nächte im KH bleiben, bin danach sofort heim (hasse Krankenhäuser)... warum durftest du so schnell heim????

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 12:46



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Tcha, war von meinem Arzt so abgesegnet! Sinnlos rumliegen kann ich auch zu Hause, sagte er. War allerdings nicht in D, wo die Krankenkassen einen nur über den Tisch ziehen...

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 12:50



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Nein, das Buch heißt: "Adolf Hitler, die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" v. Sigrid Chamberlain, und es behandelt/kommentiert 2 Erziehungsratgeber aus der NS-Zeit und deren Folgen, nämilch "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" und "Unsere Kleinen Kinder", beide von einer Johanna Haarer. LG

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 13:05



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Mein Kleiner kann durchaus allein schlafen, er schläft sogar ab und zu alleine ein, meistens lege ich mich kurz(!) zu ihm, bis er eingeschlafen ist, und oft stille ich ihn in den Schlaf (aber nicht immer). So mache ich es abends und manchmal auch tagsüber, aber oft (1-2mal am Tag, er macht so 3 Tagschläfchen) schläft er auch bei mir auf dem Arm oder in der Trage! Die Theorie, dass Babys irgendwann nicht mehr allein schlafen KÖNNEN, wenn man sie zu oft bei sich/mit Körperkontakt schlafen lässt, stimmt zumindest bei uns nicht! Ich habe sogar eher das Gefühl, dass er sich sicher fühlt, weil er weiß, dass ich immer da bin, wenn er mich braucht, und dadurch schläft er eben auch ab und zu allein ein, obwohl ich nie versucht habe, ihn dazu zu "erziehen"! LG

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 13:12



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Ist nicht Muttermilch die "normale" Milch für Menschenkinder? Und Kuhmilch, die du sicherlich mit normaler Milch meinst, eigentlich Muttermilch für kleine Kühe? Warum heißen die Milchzähne Milchzähne? Woher weiß ich, ob meinem Kind die Kuhmilch überhaupt bekommt, oder ob es nicht zu den 75% der Weltbevölkerung gehört, die sie nicht vertragen? Ist Einschlafbegleitung "betüddeln"? Hat dieses Wort nur für mich einen negativen Beigeschmack? Fragen über Fragen... LG PS: Ich lese oft beim Einschlafbegleiten.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 13:15



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Nein, betüddeln hat keinen negativen Beigeschmack wenn man es nicht ausschließlich tut, jeder wird doch gerne mal betüddelt... also ich finde das gehört dazu... Ja für Babys ist sicherlich Muttermilch die normale Milch aber für mich nciht mehr. Oder wie erklärst du dir, dass die meisten Menschen die älter als 2 jahre alt sind Kuhmilch trinken und das normal finden... warum soll das schlecht sein wenn mein Kind mit 1 Jahr oder 1 1/2 Jahren Kuhmilch trinkt??? Laktoseintoleranz wird oft festgestellt aber selten ist es wirklcih so, da reicht leider die Diagnose eines Heilpraktikers nicht, man kann genauer testen und da ist es schon wesentlich seltener... also Kuhmilch zu verteufeln finde ich auch falsch...

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 13:22



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Sei mir nicht böse Lullerchen, aber Kuhmilch für Menschen ist so wie Zebramilch für Delfine... Das eine wurde nicht für das andere gemacht. Das wir Menschen (zu einem geringen Teil!) ÜBERHAUPT die Kuhmilch tolerieren ist eine evolutionsbedingte Gegebenheit, die allerdings noch sehr frisch in der Geschichte der Menschheit ist. Milch ist kein Teufelszeug, da gebe ich dir Recht, aber UNNÖTIG in der menschlichen Ernährung. Nicht mehr, nicht weniger.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 13:33



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Es stimmt nicht, dass die meisten Menschen, die älter als 2 Jahre sind, Kuhmilch trinken und das normal finden. Genau andersherum wird ein Schuh daraus. Ich verteufele Kuhmilch auch nicht. Für die kleinen Kälbchen gibt es bestimmt nichts Besseres Wenn sie einem Kind bekommt und schmeckt, ist (Kuh)Milch sicherlich nicht schlecht, so wie es nicht schlecht für ein Kind ist, wenn es keine (Kuh)Milch trinkt.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 13:47



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Also, ich wa auch nur 3 Nächte trotz KS im KH, eine Freundin 2. Wenn's einem gut geht, warum nicht? Und das in D gruß

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 13:52



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Bei mir war es ähnlich, auch mir hat der Bauch immer wieder gesagt, dass es nicht richtig sein kann, wie mein Kind da allein in seinem Bett liegt. Ich habe nur länger gebraucht als du, um auf ihn zu hören. Ich habe das hier kürzlich schon einmal geschrieben. Mir wurde dann geantwortet, dass ICH die Nähe gebraucht habe (also es um die Befriedigung meines Bedürfnisses ging) und es gar kein Instinkt/ Intuition war, der sich da gemeldet hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass in unserer Gesellschaft die Intuition (an einen Mutterinstinkt mag ich nicht so richtig glauben) nur noch in Einzelfällen funktioniert. Das finde ich sehr schade einerseits, aber andererseits, machen inzwischen viele unter Berufung auf den Mutterinstinkt ("ich als Mutter weiß am besten, was das Richtige für mein Kind ist") die haarsträubendsten Sachen mit ihren Kindern. Das gefällt mir auch nicht. LG

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 13:57



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Naja, aber ihr könnt nicht leugnen, dass in unseren Breiten (anders als etwa in Asien) die meisten Menschen jenseits des 1. Lebensjahrs Kuhmilch gut vertragen. Klar gibt es Ausnahmen, aber die überwiegende Mehrheit bei uns in Mitteleuropa verträgt Kuhmilch. Wenn Kuhmilch für uns ernährungsphysiologisch gesehen völlig unnötig wäre, hätten sich in unserer Evolution wohl kaum die durchgesetzt, die Kuhmilch vertragen, oder?? Ich persönlich jedenfalls betrachte Kuhmilchprodukte als einen wichtigen Teil meiner Ernährung, zumal ich kein Fleisch esse und für mich die Auswahl an Nahrung (und an Nährstoffen!) ansonsten eher begrenzt wäre! Da für Kinder ab einem Jahr "Familienkost" empfohlen wird, sprich sie sollen im Prinzip das essen, was auch die Erwachsenen essen, spricht für mich nichts dagegen, meinem Kind ab einem Jahr auch Kuhmilch zu geben (sofern es diese verträgt natürlich!).

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 14:08



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So nach dem Motto: "ich als Mutter weiß (immer) am besten, was das Richtige für mein Kind ist" möchte ich das mit dem Mutterinstinkt auch auf keinen Fall verstanden wissen!! Wie gesagt glaube ich, dass vielen Müttern leider ihr Mutterinstinkt aufgrund von äußeren Faktoren, auch Erfahrungen, die sie selber in der Kindheit machen mussten, längst abhanden gekommen ist. Bestimmte Erziehungmethoden (ich denke gerade wieder an das Schreien lassen) setzen sich nämlich von Generation zu Generation fort und führen dazu, dass man "abstumpft" und nicht mehr in der Lage ist, auf seinen Instinkt, seine Intuition oder wie auch immer du es nennen willst, zu hören - zumindest, wenn man nicht irgendwann anfängt, darüber nachzudenken und zu hinterfragen... (Ich will auch auf keinen Fall behaupten, dass ich die große Ausnahme bin und mein Instinkt/Intuition perfekt funktioniert! Aber dass man ein Baby/Kleinkind nicht allein lassen darf, wenn es einen braucht, das ist zu 100% in mir drin, das sagt mir mein Gefühl, und deshalb bin ich immer so erschüttert, wenn ich z.B. von Müttern lese, die ferbern, od. ähnlIches...) LG

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 14:17



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ich vermute die wollten mich nicht heim lassen weil ich privat bin und gut kohle bringe... mir gings nämlich saugut aber ich durfte nicht!!!

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 14:27



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Ich sehe das mit der Familienkost genauso wie du, deshalb gibt es hier Butter aufs Brot, gelegentlich ein wenig Käse, beim Kochen gerne ein wenig Sahne zum Verfeinern. Ich mag meinen Kaffee nur mit Milch und das Kind darf gern mal einen Kakao trinken. Ich finde viele Milchprodukte total lecker und eine Bereicherung für den Speiseplan. Ich bezweifele allerdings, dass sie wichtig oder notwendig sind, schließlich kann man sich auch vegan ausgewogen und vollwertig ernähren. Ich glaube aber, das Thema gehört nicht ins "Sandmännchen". LG

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 14:33



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Mir geht es genau wie euch! Und Instinkt wage ich das bei mir auch nicht zu nennen - eher "gesunder Menschenverstand"... Den kann ich auch besser gegenchecken.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 14:43



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*unterschreib bei Kuscheling* und zwar JEDES Wort. (auch das es nicht ins SM gehört...)

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 14:45



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Gut vertragene Kuhmilch mag gesund sein. Laktoseintoleranzen sind evolutionär gesehen allerdings das "normale": Kuhmilch ist noch nicht lange Teil unseres Ernährungsplans und manche Körper reagieren deshalb so, wie es die Natur vorgesehen hat....mit Intoleranz. Fakt ist, Kuhmilch ist artfremd. Solange das Immunsystem eines Kindes nicht einigermaßen herangereift ist, hat Laktose in seinem Körper (rein natürlich gesehen) nichts zu suchen. So wird es übrigens in vielen Kulturen gehandhabt, die fast Milchproduktfrei sind (Asien). Kein Angriff an niemanden, ich trinke selbst Milch.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:00



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Mich haben sie auch behalten wollen Luller Gesetzliche Kasse und topfit. Ich bin schon in der ersten Nacht mit meiner Kleinen zum Wickelzimmer gekrochen und hab auch sonst alles allein gemacht. Wenn genug Betten frei sind....machen die aus jedem Geld.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:07



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mir hat die Ärztin gesagt: bis 5 Tage sind sie gern gesehen, danach kosten sie uns mehr als sie uns bringen. Kosten-Leistungs-Rechnung auf Babystation.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:09



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"Solange das Immunsystem eines Kindes nicht einigermaßen herangereift ist, hat Laktose in seinem Körper (rein natürlich gesehen) nichts zu suchen." Darüber kann ich jetzt echt nur den Kopf schütteln!! Muttermilch enthält nämlich auch Lactose, und zwar jede Menge! Mehr als Kuhmilch - darum schmeckt sie auch so süß! Auch die Babys in anderen Kulturen vertragen normalerweise Lactose (es ist EXTREM selten, dass ein Baby bereits unter Lactoseintoleranz leidet! Die entwickelt sich wenn, dann erst später!) Und JA, es ist die gleiche Lactose in Mumi und Kuhmilch!! Hier noch ein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Muttermilch#Inhaltsstoffe

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:11



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Was ein Baby an Kuhmilch schlecht verträgt, ist das Eiweiß. Ein Kind ab einem Jahr aber (in Maßen) schon! Und ja, ich weiß, dass es nicht hier ins Forum gehört, aber diese Fehlinformation musste ich berichtigen!

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:14



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Habe ich auch schon gehört! Ich binde mein (7 Monate altes) Kind zu sehr an mich hieß es Das ist doch völlig gängig, dass Mütter, die mehr Zeit als nötig mit ihren Kindern verbringen als (beziehungs-) gestört dargestellt werden. Die Mutter, die über ihr anhängliches Kind flucht und am Wochenende zur Wellnessreise fährt (allein) wird als gesünder empfunden als die, die ein dreijähriges im Bett hat. Hab ich gestern erst erleben dürfen auf einem netten Mutter-Kind-Treffen

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:14



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Ja, nur mit dem feinen Unterschied, dass die der Muttermilch verträglicher ist

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:17



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Darfst Du! Ich hab mich da auch eher auf Säuglingsmilch von Hipp- und Co beziehen wollen. Wobei da die Milch ja zur besseren Verträglichkeit chemisch verändert wird. Nett. In Maßen KANN ein Kind AB 1 Jahr viel genießen.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:21



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Ich sag ja auch nur, dass es nix mit der Lactose zu tun hat! Die Argumentation war einfach etwas unglücklich! Dass Mumi für Babys & Kleinkinder gesünder ist als Kuhmilch, das bestreite ich doch garnicht! *peace*

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:21



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Tja, bei mir hieß es: 5 Tage sind Usus

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:22



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Ich war nach 3 Tagen wieder raus beim 2. Kind. War 31.12., zum Feiertag schmeißen sie gern schneller raus. Länger wär ich nicht geblieben. Hab mich beim ersten auch auf eigene Gefahr entlassen lassen. Mein Instinkt (ja auch ich habe sowas ) sagte mir, dass ich zu Haus schneller gesund werde und dem war auch so.

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:25



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....IMMER selbst entlassen auf eigene Verantwortung!!? Ein KH ist schließlich kein Gefängnis!

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:26



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Okay okay, schlecht formuliert. Aber der Gag ist ja eben, dass Lactose in der Muttermilch besser vertragen wird. Ich meinte ergo muttermilchunabhängige Lactose hat in einem Kinderkörper (unter mindestens 1 Jahr) nichts zu suchen. Hier werden aber auch echt Haare gespalten! Deine Quellen sind übrigens nicht besser als meine Formulierungen

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:30



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Dann hast Du wohl doch nen besseren Instinkt als ich! Asche auf mein Haupt

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:32



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Meins war ein Gefängnis! Mit Elektrolytelösung und Schnuller als Pflichtprogramm....

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:34



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deswegen sind menschen rudeltiere, zum ergänzen der schwächen der anderen. damals gabs halt lagerfeuer vorm sippenhaus wo man sich zum erfahrungsaustausch sammelte, heute gibts foren ;-)

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:35



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Ich wollte nur einmal bemerken, dass sich beide Sachen ja auch nicht ausschließen. Mein fast 3-jähriger Sohn kommt fast jede Nacht zu uns ins Bett und ich fahre im März auf ein WellnessWE mit einer Freundin. Meine Kinder (bis dahin 2 3/4 und 1) sind bei meinem Mann bestens aufgehoben. Ich finde beides in Ordnung. Das mit dem Anbinden wurde mir auch schon zugetragen aufgrund des Stillens und dem Tragetuch. Gruß

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:35



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BOAH bist Du frech In meinem Fall gibt es Foren für Mütter, die die Schlafenszeiten ihrer Kinder sinnlos vergeuden

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:39



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oder ihren Haushalt gut in der sippe aufteilen ;-)

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:42



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Carry, der Sohn besagter Mutter ist 6 Monate....NICHT 3! Wobei ICH auch mein 3 jähriges mitnehmen würde, wäre es länger als 1 Tag und müßte es nicht sein. Aber das ist meine Ansicht, ich "verurteile" Dich deshalb nicht

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:42



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Kind wach, Mann da.... ich bin weg

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:44



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Auch auf die Gefahr hin, in deinen Augen weiter "Haare zu spalten": NÖ! Nicht Lactose wird in der Mumi besser vertragen, denn es gibt eben nur eine Sorte Lactose! Es hängt nicht am MilchZUCKER (=Lactose), sondern am (unterschiedlichen) MilchEIWEISS, da menschliches Eiweiß von Menschenbabys logischer Weise besser vertragen wird als tierisches! Langsam hab ich ein bisschen das Gefühl, dass es dir einfach schwer fällt, Fehler zuzugeben, selbst bei so banalen Sachen! Dabei kann sich doch jeder mal irren??? Dachte ich zumindest... Was hast du übrigens gegen meine Quellen?

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:46



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Oh... das ist dann natürlich besch....

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 15:48



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Mit nem halben Jahr hätte ich sie auch nicht allein gelassen. Bin froh mal ein WE mit meiner Freundin zu entspannen, da brauch ich die Kiddis nicht zu Vermissen werd ich sie trotzdem Ich war letztes Jahr mit meinen Kinder und meiner Mama im Urlaub für 2 Wochen. Mein Mann ist in der Zeit 1 Woche mit einem Freund in den Urlaub und war eine Woche allein daheim. Das will er nieeeeeeee wieder machen so lange ohne die Kinder. Er hat sie arg vermisst

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 16:15



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Wie erklärst Du Dir dann, dass zum Beispiel in Thailand eine Lactoseintoleranz von fast 100% vorliegt, die nicht das Stillen betrifft? Meinst Du das liegt am Nord- Südgefälle? Ich glaube eben, es kommt auf die Verbindung der Stoffe an, aber Du, ich bin kein Chemiker und vielleicht weißt Du es besser. Wikipedia als Quelle? Dass hauen sie Dir an jeder Uni um die Ohren!

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 16:50



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Ach und noch was Vielleicht können wir uns darauf einigen, diese DU-Botschaften zu unterlassen? In Konflikt- oder eben Diskussionssituationen sollte man dieses "Du bist, Du hast, Du kannst...." wirklich sein lassen. Mich nervt das TIERISCH, dass hier ständig einer sagt "Du bist so, Du kannst dies nicht....". Jeder kann mir widersprechen, ich weiß auch nicht alles, aber diese Spekulationen über meine Persönlichkeit sind übers Netz wirklich überflüssig! Ich versuche auch "Du-Botschaften" zu vermeiden. (Wenn jetzt einer eine findet: Es ist mir aus versehen rausgerutscht, sorry......)

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 17:10



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Ja ich fands auch arg, wollte aber nichts sagen, weil sie ohnehin "Probleme" mit ihrer Beziehung zu ihm zu haben scheint. Ungefragt misch ich mich da nicht ein. Gestörte Mutter-Kind-Bindung trotz Stillens....Ja, das gibts und ich gebe es zu

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 17:15



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... ist eine Mutter für eine Woche in den Urlaub geflogen und hat ihr 8 Wochen (!!!) altes Kind bei der Oma gelassen... Da bin ich, die ich noch nie eine Nacht ohne meine Kinder (inzwischen knapp 3 und knapp 1,5 Jahre alt) verbracht habe, im Vergleich natürlich die Oberglucke... Wenn ich hier so lese, was Euch in den Krankenhäusern zugemutet wurde, bin ich doppelt froh, dass ich beide Kinder zuhause gebären konnte: mir hat niemand reingefunkt, die Kinder blieben dort, wo sie geboren wurden, nämlich im eigenen (also dem Familien-)Bett und auch als das Stillen nicht auf Anhieb klappte, stand niemand mit dem Fläschchen parat, sondern ich hatte Zeit und Ruhe, nach einer Lösung zu suchen... Respekt, dass ihr das im Nachhinein trotzdem noch hinbekommen habt, denn ihr hattet definitiv einen schwierigeren Start als meine Mäuse und ich! Ich glaube, dazu gehört ein starker Wille und viel Durchsetzungskraft, und die im Wochenbett aufzubringen ist m.E. eine große Leistung! LG Aurore

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 20:08



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*seufz* Eigentlich hatte ich das, denke ich, schon erklärt. Guckst du mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/sandmaennchen/beitrag.htm?id=25848 Oder drücke ich mich wirklich so unklar aus?? Also nochmal: Eine Lactoseintoleranz tritt nur sehr, sehr selten bereits im Baby-/Kleinkindalter (also in dem Alter, in dem man normalerweise gestillt wird) auf. Sie entwickelt sich erst, wenn man älter ist, da das Enzym, das Lactose spaltet, dann nicht mehr vom Körper produziert wird. In Thailand betrifft das (deinen Angaben nach) 100% der Bevölkerung. Die vertragen dann übrigens im Erwachsenenalter auch keine MuMi mehr! Aber mit dem Nord-Südgefälle (??) hat es nichts zu tun! Du kannst es ja mal ausprobieren, indem du jemandem, der unter Lactoseintoleranz leidet, ein paar Schlucke Mumi zu trinken gibst und schaust, ob er sie verträgt, wenn du mir nicht glaubst!

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 22:13



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Du hast natürlich recht: eine Analyse deiner Persönlichkeit ist hier weder möglich noch angebracht, und die "DU-Botschaft" auch mir nur herausgerutscht! Tut mir sehr leid!

Mitglied inaktiv - 23.02.2010, 22:21



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Hallo, ja es kommt später. Meine Mutter ist mein persönliches Beispiel, sie hat Milch und Milchprodukte immer sehr gut vertragen. Bis letztes Jahr, da wurde ihr zunehmend Übel davon: Lactoseintoleranz wurde festgestellt. Auch der Doc meinte, das kann sich entwickeln wie Allergien auch. Lg

Mitglied inaktiv - 24.02.2010, 07:48



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http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/nahrungsunvertraeglichkeit/tid-12025/laktoseintoleranz-wenn-milch-krank-macht_aid_337584.html Es ist völlig unerheblich, von welchem Säugetier die Milch kommt, denn Laktose ist in jeder Milch enthalten. Das Enzym, welches den Milchzucker spaltet (Lactase) ist allerdings bei den meisten Menschen nach dem Abstillalter nicht mehr in ausreichendem Maße vorhanden. Von Laktose-Intoleranz betroffene Menschen vertragen also WEDER Kuh- noch Muttermilch! LG Aurore

Mitglied inaktiv - 24.02.2010, 08:03



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Habe ich Er verträgt sie, findet aber sie schmeckt scheußlich

Mitglied inaktiv - 24.02.2010, 08:56



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Okay okay, ich gebe mich geschlagen Dass sie später auftritt wußte ich, allerdings scheint sie mir bei Stillkindern seltener zu sein. Aber dafür müßte ich natürlich erst nach Zahlen suchen und das vielleicht umsonst....

Mitglied inaktiv - 24.02.2010, 09:00



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Denn dort sind ja nahezu alle Erwachsenen auf Laktose allergisch... Willst Dich wohl doch nicht so ganz geschlagen geben, hm? Aurore

Mitglied inaktiv - 24.02.2010, 09:06



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Hallo Aurore, du hast selbstverständlich vollkommen recht. Auch auf dem amerikanischen Kontinent sind fast alle Menschen (zumindest die "Ureinwohner") nach der Stillzeit Laktoseintolerant. Ich persönlich habe nix gegen Kuhmilch: als Kaffee- oder Teeweisser trinke ich sie gern , und natürlich mag ich auch die Milchprodukte, die für Europäer selbstverständlich sind und in Japan beispielsweise nur sehr schwer und zu Apothekerpreisen zu kriegen sind... Dennoch erstaunt mich, wie hier in den Köpfen festsitzt, dass Kuhmilch NORMAL ist, Muttermilch hingegen ein "Luxus", den sich nur kleine Babys leisten dürfen...

Mitglied inaktiv - 24.02.2010, 09:48