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Einschlaf-Brüllen ohne Ende

Thema: Einschlaf-Brüllen ohne Ende

Hallo ihr Lieben, mein kleiner Sohn ist 9 Wochen alt und seit einiger Zeit haben wir zu Abend/Nachmittag Terror. Sobald er müde wird bekommt er einen starren Blick (den ich schon erkenne), ich versuche dann ihn "aufzufangen" und ihn fest zu mir zu nehmen um ihm das einschlafen zu erleichtern (pucken, Tragetuch, etc.). Es hilft aber alles nichts, nach kurzer Zeit fängt er wirklich zum hysterisch brüllen an. Egal ob mein Mann ihn zu sich nimmt oder nicht, weglegen halten wir nur für 1 Minute (wenn überhaupt) aus, aber wir können ihm nichts recht machen. Er bekommt riesengroße Augen - ich merke er hat richtig Angst vorm einschlafen. Eine zeitlang hat Einschlafstillen geholfen, aber inzwischen hilft ihm das auch nicht mehr. Wir sind echt schon verzweifelt, er hatte sogar schon Mittag wenn die Müdigkeit 1-2x solche "Attacken". Es kann bis zu über einer Stunde gehen, dass er extrem brüllt und wir ihm mit nichts helfen können. Habt ihr Tipps für zwei verzweifelte Eltern?? Wir lieben ihn so und sind echt verzweifelt - würden ihm gerne helfen können. Freue mich über alle hilfreichen Rückmeldungen. LG Christina

von Lee05 am 02.04.2012, 11:38



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Das ist gar nicht so ungewöhnlich in dem Alter. Er bekommt jetzt schon viel mehr von der Welt mit und muss das alles verarbeiten. In dem Alter habe ich meine Tochter in den Schlaf gestillt während ich summend mit ihr im dunklen Schlafzimmer umher gelaufen bin. Wenn sie übermüdet ist muss ich das auch heute noch machen. Es ist sicher bei euch auch nur eine Phase. Gebt ihm viel Nähe, ablegen bringt da gar nichts. Lg

von Missy27 am 02.04.2012, 13:28



Antwort auf Beitrag von Lee05

Hi, ja, in dem Alter (und eigentlich in jeden Alter irgendwie) haben sie viel zu verarbeiten. Bei unserem Sohn (und auch bei anderen, von denen ich höre) war das auch v.a. abends so. Habe mal irgendwo gelesen, dass sie besonders abends, wenn die Familie zur Ruhe kommt, anfangen, den Tag zu verarbeiten. So als ob sie den Eltern von ihrem Tag "erzählen" wollen. Fand ich ganz logisch. Ist uns aber auch irgendwann egal gewesen, denn da mussten wir durch. Ich denke, ihr solltet ihm dann die Nähe geben, die er braucht und einfach für ihn da sein, es mit ihm zusammen durchstehem, ihm "zuhören". Und selnst ruhig bleiben - ja, leichter gesagt, als getan, ich weiß. Uns hat das auch immer fertig gemacht, wenn er scheinbar (!) grundlos schrie. Körperliche Bedürfnisse erkennt man ja immer viel leichter - die seelischen eben nicht (so dass ja leider viele Eltern diese außer acht lassen, aber das ist ein anderes Thema und soll sich natürlich nicht auf euch beziehen). Also bei euch behalten, so lange der "Terror" (den Begriff mag ich aber nicht) dauert, ist ja gut, dass ihr euch abwechseln könnt. Hört sich doch ganz gut an, wie ihr das macht. Nur ablegen würde ich ihn auch nicht. Und: es ist nur eine Phase! Bei uns war das nach etwa 3 Monaten vorbei. Alles Gute und viel Durchhaltevermögen! LG

von Ingi74 am 02.04.2012, 15:29



Antwort auf Beitrag von Ingi74

Das hatten wir auch als unsere so in dem Alter war. Meistens so zwischen 17 und 19 Uhr hat's angefangen und ca ne halbe Stunde gedauert. Wusste auch nicht was ihr genau gefehlt hat, Hunger und volle Windel konnte ich ausschließen. Hab mich dann einfach mit ihr am Arm auf die Couch gesetzt und leicht hin und her gewippt und kuschelnd abgewartet bis es vorbei war. Danach war wieder alles gut. Diese Phase hat so 3 Wochen gedauert. Ich glaub es war einfach ein Schub. Es geht vorbei, da müssen wir durch.

von Katinka27 am 02.04.2012, 21:54



Antwort auf Beitrag von Lee05

Hallo, das hat vermutlich eher weniger mit der Angst vorm Einschlafen zu tun, als vielmehr mit einer Phase, die viele Kinder in den ersten Lebenswochen haben. Einem Säugling kann seine Gefühle sehr lange nur durch wenige Reaktionen äußern. Freude und Wohlbefinden äußern sich in einem glücklich wirkenden, evtl. lächelnden Baby, alle anderen Gefühle wie Unwohlsein, Überforderung, Müdigkeit etc. kompensiert ein Baby durch Quängeln, Weinen, Schreien. Dann möchte der Kleine womöglich auch nicht schlafen, sondern seinen Stress durch Weinen abbauen. Ganz typisch ist dieses Verhalten in den frühen Abendstunden, manchmal zieht sich das über mehrere Stunden hin :-/ Am Anfang brechen so viele Eindrücke auf das Kind herein. Gerade, wenn die Kleinen ein wenig wacher werden, kann es schnell zur Reizüberflutung kommen. Daran kannst Du nur wenig ändern, außer das Kind direkt herauszunehmen und ihm viel Ruhe zu bieten; aber Du kannst ihm beistehen, es trösten und tragen, ihm gut zureden und die Phase mit ihm durchstehen. Und das ist "nur" eine Phase. Dein Baby wird täglich und in ganz kleinen Schritten aufnahmefähiger, ausgeglichener, belastbarer. Mit der Zeit verebbt auch das Brüllen. Was genau in den Kleinen vorgeht, bleibt wohl immer ein Geheimnis. Aber dass sehr viel in ihnen vorgeht, und dass sich Deine Beschreibungen in ganz vielen Familien am Anfang vorfinden, steht außer Frage. Liebe Grüße

von ailana am 02.04.2012, 22:37