Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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...vielleicht interessiert es ja jemanden

Thema: ...vielleicht interessiert es ja jemanden

************************************************************* Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling Schlafen, Alleinsein, Finsternis Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute Nacht Geschichte, Gute Nacht Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.). Schlafen Loslassen Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach? Zwei Arten von guten Schläfern die echten und die resignativen Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen. Die Entwicklung des Babys und das Schlafproblem Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen? Das Schlafparadoxon Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern. Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen. Individueller Schlafbedarf Jedes Kind braucht wie übrigens erwachsene Menschen auch eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27). Behinderung der Selbstregulation Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern in guter Absicht in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit. In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können. Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen. Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten. Jedes Kind kann schlafen lernen Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit. Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan. Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen. ********************* Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD zugeordneter Professor fuer Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft Texas A & M University Originaltitel des Textes: "Sleeping through the night?" Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Elternsein eine harte Anpassungszeit erfordert, besonders wenn die Erwartungen nicht mit der Realitaet uebereinstimmen, wenn uns unsere Kultur gelehrt hat, dass Kinder bestimmte Beduerfnisse/Verlangen/Verhaltensweisen haben, und unsere Kinder dann in dieses Modell nicht hineinzupassen scheinen. Es kann fuer neue Eltern sehr schwierig sein, diese Differenz zwischen Erwartungen und Realitaet zu akzeptieren und damit fertig zu werden. Manche Kinder koennen dazu aufgemuntert, gezwungen oder davon ueberzeugt werden, sich den kulturellen Erwartungen anzupassen, und sie werden problemlos damit fertig. Bei andere hingegen, auch wenn sie sich letztendlich anpassen, geschieht das zum Schaden ihrer Persoenlichkeit, Ihrer Selbstsicherheit, ihrer Faehigkeit, die Welt als einen sicheren und vertrauenseinfloessenden Ort zu betrachten, und manchmal zieht es gesundheitliche oder sogar lebensbedrohende Folgen nach sich. Wahrscheinlich besteht nirgends ein so grossen Konflikt zwischen kulturellen Erwartungen und den physiologischen Beduerfnissen der Kinder, wie in den beiden Bereichen Stillen und Schlafverhalten.Die Erwartung, sehr oft gestillt zu werden, ist Babys angeboren (egal ob man glaubt, durch Millionen von Jahren der Evolution oder durch Gott).Hinweise dafuer sind: • Die Zusammensetzung der Muttermilch. • Die Tatsache, dass bei allen hoeheren Primaten (zoologische Ordnung, zu denen auch der Mensch gehoert - zu den hoeheren Primaten zaehlt man auch Affen und Menschenaffen) die Muetter ihre Jungen viele Jahre lang im Arm oder auf dem Ruecken tragen. • Die Groesse des Magens eines Saeuglings. • Die Schnelligkeit, mit der Muttermilch verdaut wird. • Die Notwendigkeit einer fast ununterbrochenen Nahrungszufuhr fuer das Wachstum des grossen menschlichen Gehirns. • usw. Mit sehr oft ist gemeint drei- bis viermal pro Stunde, jedesmal fuer wenige Minuten. Die Art, in der einige Babys in unserer Kultur gestillt werden - zu versuchen, sie an einen 3-4-Stunden-Rythmus zu gewoehnen, mit Stillmahlzeiten die jeweils 15-20 Minuten dauern, geht gegen unsere Natur. Wir Menschen sind jedoch sehr anpassungsfaehig und einige Muetter schaffen es, mit diesen sehr distanzierten Bruststimulationen und -entleerungen genug Milch zu bilden und einigen Babys gelingt es, mit grossen, weit auseinanderliegenden Milchmahlzeiten zurechtzukommen. Leider koennen jedoch einige Muetter mit so seltenen Stillmahlzeiten nicht genug Milch bilden und einige Babys passen sich diesem Rythmus nicht an, werden unruhig, schreien viel, moechten "vor der Zeit" gestillt werden und wachsen und gedeihen nicht. Es wird dann meistens der Koerper der Mutter angeklagt. "Sie haben nicht genug Milch!" - statt die von der Kultur aufgezwungene Erwartung, dass es ausreichen sollte, alle drei bis vier Stunden zu stillen, und die Mutter beginnt, mit Flaschenmilch zuzufuettern, was zu einer stetig abwaerts fuehrenden Spirale bis hin zum gaenzlichen Abstillen fuehrt. Kinder kommen auch mit der biologischen Erwartung auf die Welt, dass Muttermilch bis mindestens 2,5 Jahre einen Teil ihrer Diaet darstellt und viele Indizien weisen darauf hin, dass 6-7 Jahre die wahre physiologische Stilldauer ist - egal, wie unsere kulturelle Ueberzeugung ist. Ich kann Referenzen meiner diesbezueglichen Studie zur Verfuegung stellen, wenn jemand mehr darueber erfahren mochte. Das gleiche gilt auch fuer das Schlafverhalten. Kinder kommen mit der angeborenen Erwartung auf die Welt, dicht neben ihren Eltern zu schlafen. Der Tastsinn ist der wichtigste Sinn der Primaten, zusammen mit dem Sehsinn. Junge Primaten werden jahrelang auf dem Koerper der Mutter getragen und schlafen neben ihr, oft noch wenn sie schon laengst abgestillt sind. Die biologische Erwartung fuer Mutter und Kind ist, zusammen zu schlafen und fuer das Kind, waehrend der Nacht, sooft es das Beduernis dazu spuert, an der Brust trinken zu koennen.Normale, gesunde, gestillte und neben der Mutter schlafende Kinder schlafen nicht "durch" (das heisst sieben bis neun Stunden in einer Strecke) bis sie nicht 3-4 Jahre alt sind und das Nachtstillen nicht laenger notwendig ist.Ich wiederhole: das ist NORMAL und GESUND.Dr. McKenna's Schlafstudie zeigt deutlich die Gefahr, der ein einsam schlafendes Kind ausgesetzt ist, das in einen unnatuerlichen Tiefschlaf gleitet, aus dem es schwerlich alleine aufzuwachen imstande ist, wenn es zu einer Atemstillstandsepisode kommt. Wenn die Mutter neben ihrem Baby schlaeft, lenkt sie den Schlaf des Babys und seinen Atemrythmus, selbst waehrend sie schlaeft. Wenn das Baby eine Atemstillstandsepisode durchmacht, erinnert es die Mutter mit ihren Bewegungen und mit der Beruherung daran, wieder zu atmen. Man glaubt, dass das der Hauptgrund dafuer sei, dass das Zusammenschlafen des Babys mit der Mutter vor S.I.D.S. (ploetzlicher Krippentod) schuetzt. In anderen Worten, in vielen Faellen von S.I.D.S. in einsam schlafenden Kindern glaubt man, dass es darauf zurueckzufuehren ist, dass ihnen in sehr zartem Alter beigebracht wurde, lange Strecken durchzuschlafen und dass, wenn sie sich waehrend einer Atemsstillstandepisode in einer Tiefschlafphase befinden, niemand neben ihnen ist, der es bemerkt, und sie ans Atmen erinnert, und sie nehmen es ganz einfach nie mehr auf.Das Nebeneinanderschlafen erlaubt der Mutter auch, die Koerpertemperatur ihres Kindes waehrend der Nacht zu kontrollieren, da zu sein, wenn es Milch erbricht und zu husten beginnt und ihm ganz einfach die normale, sichere Umgebung zu bieten, die sich das Baby instinktiv erwartet.Ist das vorteilhaft fuer die Eltern? Nein! Ist es fuer einige neue Eltern schwer, sich anzupassen? Ja!Es besteht kein Zweifel: der Spalt zwischen dem, was uns unsere Kultur gelehrt hat, vom Schlafverhalten unserer Kinder zu erwarten (ihnen eine Geschichte vorzulesen, sie schoen zuzudecken, das Licht auszuschalten und sie in den naechsten acht Stunden nicht mehr zu sehen) und der Realitaet, das heisst, wie gesunde und normale Kinder tatsaechlich schlafen, klafft weit auseinander.Der erste Schritt, sich mit der Tatsache abzufinden, dass ein Baby nicht die Nacht durchschlaeft, oder dass es nicht ohne die Mutter schlafen moechte ist, sich der folgenden Punkte bewusst zu werden: • Dass Kinder bis zum Alter von drei bis vier Jahren nicht durchschlafen, ist ein normales und gesundes Verhalten. • Kleine Kinder sind nicht "schwierig" und sie wollen einen nicht "manipulieren". Sie sind normal und gesund und benehmen sich artgerecht. Sobald man diese einfachen Wahrheiten akzeptiert hat, wird die naechtliche Betreuung des Kindes viel einfacher. Wenn man die Idee aufgibt, dass man 8 Stunden ununterbrochenen Schlaf pro Nacht braucht, und diese naechtlichen Interaktionen mit dem Kind als wertvoll und voruebergehend betrachtet, gewoehnt man sich sehr schnell daran. Ich kann das Buch von Dr. Sears empfehlen "Schlafen und Wachen" (bei der "La leche League" zu beziehen). Die ersten Jahre unserer Kinder sind die wichtigsten und einflussreichsten ihres Lebens und sie vergehen nur allzu schnell. Wenn man den Beduefnissen seiner Kinder in diesen wichtigen Jahren nachkommt, wird man in den darauffolgenden Jahren reichlich Fruechte ernten koennen. Copyright © Katherine Dettwyler PhD Dieser Artikel kann fuer den persoenlichen Gebrauch ohne weitere Genehmigung ausgedruckt und unbegrenzt ausgeteilt werden; Fuer die Verwendung in anderen Publikationen setze man sich bitte mit dem Autoren in Verbindung: kadettwyler(at)HOTMAIL.COM Uebersetzung von - Ulrike Schmidleithner ************************************

Mitglied inaktiv - 13.11.2008, 20:11



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Hallo sehr interessanter Artikel, kann in fast allem zustimmen, nur mein Sohn (er wird n. Woche 5 J.) wurde 2 J. mit abgepumpter MM "gestillt" - ging leider nicht anders. Er schlief mit 8 Wochen durch von 23-6 h u. Mama ging gegen 4.30 Uhr mal abpumpen sonst wäre ihr wohl die Brust geplatzt..... Er war also kein Baby das ständig "gestillt" werden wollte... Aber er schlief neben meinem Bett im Kinderbett bis er 1 Jahr alt war - es genügte nachts ihm mal die Hand zu reichen o. was zu sagen u. er war wieder beruhigt...., dann kam das größere Kinderbett aber auch noch in unser Zimmer, nur nicht mehr direkt neben meinem Bett. Dort schlief er bis er 4 !!!! war. Dann bekam er ein großes Bett in sein Zimmer u. seither schläft er begeistert dort, als er letztens hohes Fieber hatte u. ich wollte dass er mal 1 Nacht bei uns schläft sah ich ein langes Gesicht.... Auch das mit dem Tagesablauf bestimmen kann ich nur bestätigen, wir haben ihn immer schlafen lassen wie er müde war, o.k. seit Kiga-Beginn im August muss er jetzt um 8 h raus (früher zw. 9 u. 10) aber das ging recht schnell problemlos, er ist ja auch kein Baby mehr, die Zeiten vorzuverlegen. Und MS macht er immer noch, er ist müde u. geht freiwillig schlafen..... viele Grüße

Mitglied inaktiv - 13.11.2008, 20:34



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Hi! Ich finde den 2. Artikel besonders gut. Er spricht mir ziemlich "aus der Seele". Mir wird immer ganz traurig zumute, wenn ich miterlebe, welche Probleme manche Eltern (aus der Spielgruppe usw.) mit ihren Kindern haben. Daß die Kleinen im eigenen Zimmer alleine ein- und vor allem durchschlafen...das hat bei sehr vielen Eltern oberste Priorität. Schade. Denn wenn man sich ein klein wenig informiert muß man doch erkennen und begreifen, daß sich die Kleinen völlig normal verhalten und eben NICHT alleine schlafen wollen (von einigen Ausnahmen 'mal abgesehen) und eben auch nicht durchschlafen "können" (ebenfalls von einigen Ausnahmen abgesehen). Ach ja...manchmal macht man sich das Leben schon selber schwer... Schöne Grüße, Sandra

Mitglied inaktiv - 13.11.2008, 20:43



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Hallo ja da hast du recht dass es sich viele schwerer machen als es sein müsste. Im Prinzip hat ja mein Sohn dann auch nicht "durchgeschlafen" denn wäre er in seinem Zimmer gelegen mit 8 Wochen hätte ich öfters pendeln müssen - so lag er nebendran u. wenn er mal unruhig wurde gab ich ihm im "Halbschlaf" die Hand u. wir beide schliefen weiter.... Für mich war durchschlafen sobald ich nicht mehr raus musste zum Flasche geben (hätte ich richtig stillen können wäre vieles so viel einfacher gewesen, aber was solls, ging ja auch vorbei) u. wickeln nachts. Mal ein meckern weil der Schnuller fehlt o. sowas zähle ich nicht zum "nicht durchschlafen" - jeder ist doch nachts mal kurz wach oder? Und ein Baby braucht dann eben noch die Hilfe von Erwachsenen.... Aber was meinst du wie oft ich dumm angeguckt wurde weil mein Sohn mit 4 noch sein Bett in unserem Zimmer hatte.... dabei kenne ich welche deren Tochter kommt jetzt mit 7 Jahren noch jede Nacht zu ihnen ins Bett.... aber sie schläft schon von Anfang an in ihrem Zimmer - nur wie lange fragt sich.... viele Grüße

Mitglied inaktiv - 13.11.2008, 20:57



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Danke, dass Du diesen Artikel hier nochmal reingestellt hast, ich hoffe sehr, dass ihn viele (werdende) Eltern aufmerksam lesen und verinnerlichen. Wir sind halt zivilisierte Affen. Viele Schlaf- aber auch Verhaltensprobleme von Kindern sind m.E. nach hausgemacht, die Kinder werden zu Tyrannen gemacht bzw. die Eltern empfinden das normale Kindverhalten als Tyrannei ihres Nachwuchses. Sicherlich gelten heutzutage andere Regeln in unserer zivilisierten Gesellschaft, aber eine derartige Entfremdung von Instinkten und Verhalten wie man oft beobachtet, ist wirklich grausam. Ach ich könnte mich hier stundenlang auslassen über das Thema... Ohne vorenthalten zu wollen, dass ich auch mit manchen Dingen anfänglich Probleme hatte, weil man halt "so erzogen" wurde, aber ich finde es wichtig, wenn man sich einfach mal mit sich, seinem Instinkt und v.a. menschl. Verhalten auseinandersetzt, wenn man ein Kind in diese Welt bringt. Danke Stillmami und LG von Laura

Mitglied inaktiv - 13.11.2008, 20:57



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Danke!! Nichts neues für mich, aber momentan tutu es mir sehr gut, dass nochmal ins Gewissen gerufen zu bekommen...

Mitglied inaktiv - 13.11.2008, 21:09



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Finde den Artikel sehr informativ und gut formuliert. In diesem Sinne : Heute kam per Post (endlich) unser Beistellbettchen. Wir können die Kleine nun direkt neben uns schlafen lassen *freu*. Bisher hatte ich immer im Wohnzimmer auf dem Bettsofa mit Ihr geschlafen, weil ich im Ehebett zu dritt Angst hatte die Maus zu zerquetschen. Ich finds so schön jetzt mit Mann und Kind im Bett zu liegen! LG Kügelchen

Mitglied inaktiv - 13.11.2008, 22:34



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Die Investition wird sich lohnen! Wir genießen die Abende und Nächte mit unseren Kleinen auch ganz arg. Unsere Große wollte allerdings ihr Bettchen mit ca. 2 Jahren in ihr Kinderzimmer stellen. ...da waren wir ganz schön baff!!! Sie möchte auch fast jeden Abend in ihrem Bett einschlafen. Mit Vorlesen, Rücken kraulen usw. Nachts kommt sie dann immer zu uns 'rüber und kuschelt sich zu uns ins Bett. Das ist soooo schön!!! Unser Kleiner, 7 Monate, schläft im Bestellbettchen. In letzter Zeit wird er allerdings sehr oft wach und möchte gestillt werden. Daher schläft er meist im Ehebett an meiner Seite. Dann liegen wir wie die "Ölsardinen" im Bett Das wäre gewiß ein Foto wert! Schöne Grüße, Sandra

Mitglied inaktiv - 14.11.2008, 09:58



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2,40 x 2,40 da haben wir alle vier super viel Platz drinnen Aber das kommt jetzt meistens nur noch morgens vor, wenn sie aufwachen und zu uns zum kuscheln kommen oder am WE wenn wir uns alle nach dem Mittag in unser Bett kuscheln und lesen

Mitglied inaktiv - 14.11.2008, 23:40



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Ganz herzlichen Dank für die mitfühlenden Worte! Schon beim Lesen deiner ersten Zeilen bekam ich Gänsehaut, weil ich genauso fühle. Frage mich immer, warum die meisten Leute so verdammt davon überzeugt sind, dass weinen ja nicht schaden würde. Dabei kann sowohl ich als auch mein Mann Geschichten aus der Kindheit erzählen, in denen wir Angst hatten vorm Schlafen und Dunkelheit. Wir haben also 1 1/2 Tage auf die anderen gehört, weil es angeblich so sein soll und fühlten uns dabei absolut schlecht. Gestern abend haben wir beschlossen, dass wir uns unserer Kleinen das alleine einschlafen mit viel weinen nicht zumuten wollen. Sie hatte sogar schon Angst, mal am Tage zum Papi zu gehen. Das kannten wir vorher auch nicht. Entschuldigten das kurz mit dem sog. Fremdeln. Was für Zufälle! Wir beide sind 35 und 38, haben jeweils schon Kinder und nun unseren gemeinsamen Zwerg. Alles ganz anders, fühlt sich sehr viel bewusster und herziger an. Heute Abend ist Anna ganz ohne weinen eingeschlafen, dafür mit viel kuscheln vorher. Dafür werden wir wohl den Kinderarzt wechseln und Bekannten und Freunden sagen, dass wir nun nach Gefühl handeln und nicht nach deren Halbwissen. Und ganz bestimmt wird die kleine Maus kein Tyrann. Wo kann ich noch mehr darüber lesen, dass eben nicht das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" das Non-plus-ultra ist, sondern wir mit unserer Entscheidung mehr Urvertrauen unserem Kind mitgeben. Einen schönen Abend! LG MAnuela

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 19:49



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Hallo Manuela! Es freut mich, daß Dir meine Nachricht weitergeholfen hat! Wenn Du gerne ein "gutes" Buch zum Thema Schlafen lesen möchtest, kann ich Dir "Schlafen und Wachen" wärmstens empfehlen! Das kannst Du direkt beim LLL-Verlag (LaLecheLiga-Verlag) bestellen. Rund ums Thema Stillen, aber auch einiges zum Thema Schlafen findest Du auch unter www.uebersstillen.org Ansonsten: Im Forum bei Dr.Posth, Stichwortsuche, kannst Du Dich auch umfassend über die kindliche Psyche informieren! Liebe Grüße und eine ruhige, kuschelige Nacht, Sandra

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 20:27