Urlaub mit Kindern auf dem Campingplatz

Familie mit Zelt

© Adobe Stock, Sergey Novikov

Wir schlafen im Zelt, so wie die Indianer! Geht es im Familienurlaub auf einen Campingplatz, ist der Nachwuchs begeistert und bei den Kindern kommt ganz schnell Abenteuer-Feeling auf.

Schließlich verheißen die Urlaubspläne: die Kleinen dürfen viel draußen rumtoben, der Strand beginnt gleich hinterm Campingplatz, das Rauschen des Meeres ist ganz nah und pickfeine Kleidung ist gar nicht wichtig. Dafür sitzt die ganze Familie abends vor dem Zelt und zählt Sternschnuppen.

Besonders für Naturfreunde ist Urlaub auf dem Campingplatz eine tolle Alternative zum Hotelaufenthalt. Unkompliziert und ein bisschen Abenteuer, dazu ganz viel frische Luft, das Vogelgezwitscher am Morgen, das durch die Zeltplane dringt und viel Kontakt mit anderen Campern sind vorprogrammiert. Zugegeben, das muss man - die ganze Familie! - mögen.

Mama, magst du Camping?

Bevor Sie einen Campingurlaub planen, sollte wirklich die gesamte Familie einen Urlaub im Zelt, Wohnmobil oder Caravan verbringen wollen. Schließlich wäre es schade, wenn ein Familienmitglied die Zeit nicht genießen kann und Trübsal bläst. Die Gründe, die gegen einen Campingurlaub sprechen, können nämlich vielfältig sein: die Isomatte ist kein bequemes Hotelbett, das täglich wie von Zauberhand frisch gemacht ist, dem Zubereiten der Mahlzeiten sind mit minimalistischen Kochmöglichkeiten enge Grenzen gesteckt, dazu befördern die Kleinen barfuß massenweise Sand ins Zelt, die Nachbarn sind ein feierfreudiger Trupp und im Gemeinschaftswaschraum zusammen mit Fremden Zähne zu putzen - das ist nicht jedermanns Sache. Doch überzeugte Camper schreckt all das nicht.

Spartanisch oder luxuriös - Camping ist meist preisgünstiger als Hotelurlaub

Viele Familien schwärmen, dass sie bei einem Campingurlaub besonders nahe zusammen rücken. Bei der eher spartanischen Lebensart muss ja auch - anders als im Hotel - jeder mithelfen. Das Wasser wird in Kanistern von der Wasserstelle geholt oder das Zeltdach muss gut gegen Wind und Wetter gesichert werden. Und abends, wenn sich die ganze Familie zum Kartenspielen zusammensetzt, erhellt eine Öllampe den Campingtisch.

Ein anderer Vorteil: Solch ein Urlaub im Zelt ist meist preisgünstiger, als ein Hotelurlaub - dabei bieten viele Campingplätze eine tolle, luxuriöse Ausstattung und ein großes Angebot. Und wer skeptisch ist, ob er im Zelt auf der Isomatte bequem schlafen kann, der mietet vielleicht erst einmal einen Wohnwagen, eine Hütte oder ein voll ausgestattetes Mobilheim, sozusagen zum Schnuppern der Camping-Atmosphäre.

Kinder erwünscht: familienfreundliche Campingplätze aussuchen

Privatstrand, Sportcenter, eine Palette an verschiedenen Restaurants und jede Menge Spielmöglichkeiten für den Nachwuchs - beim Camping mit Kindern ist die Auswahl eines passenden Campingplatzes besonders wichtig. Entscheiden Sie sich - vor allem beim ersten Zelturlaub - besser für ein Mindestmaß an Komfort. Ein gut sortierter Supermarkt für alle Waren, die man mit Kleinkindern schnell mal braucht, Planschbecken für die Kleinsten und ein Schwimmbecken für alle, Spielplätze oder sogar ein besonderes Kinderprogramm sorgen für Spaß bei den Kleinen und für Erholung bei den Großen. Manche Plätze bieten sogar Familienbäder mit Kinderwaschbecken und -WCs und Wickelmöglichkeiten an.

Damit man sich mit anderen Campern nicht so leicht ins Gehege kommt, verfügen manche Familienplätze in der Hochsaison über einen extra für Familien abgetrennten Bereich. Hier finden die Kleinen dann auch ganz schnell Spielgefährten. Es wird vielleicht Ponyreiten, Basteln, Kinderdisco und ein Miniclub angeboten. Anderswo stehen Streichelzoo, Klettergarten oder ein kleiner Kinderfuhrpark zur Verfügung. Teilweise können sogar Buggys und Rückentragen direkt vor Ort ausgeliehen werden. Doch wie findet man einen familienfreundlichen Campingplatz?

Fast wie im Hotel: Kinder-Disko, Mini-Club und Baysitting

Eine große Auswahl verschiedener Campingplätze hat der ADAC in seinem Campingführer aufgelistet. Hier kann man sich besonders kinderfreundliche Plätze anzeigen lassen. Hochwertig ausgestattete Plätze für den Urlaub im Zelt oder im Caravan bietet leadingcampings.de. Für kinderlieben Campingurlaub eventuell auch in fertig aufgestellten Bungalowzelten oder Luxuscaravans kann man eurocamp.de besuchen.

Eine Möglichkeit ist auch die Platzsuche über Happy Family Camping. Unter dem Namen haben sich 23 europäische Ferienanlagen zu familienfreundlichen Leistungen verpflichtet. Beispielsweise bieten die Plätze - mit diesem Gütesiegel und dem entsprechenden Schild am Eingang - in der Sommersaison eine Betreuung durch Kinder-Animateure, auch Babysitting ist möglich. Es werden mindestens sechs verschiedene Sport-Freizeit-Angebote offeriert. Außerdem sind Ausstattung und Einteilung des Campingplatzes auf Familien ausgerichtet: Besondere, ganzjährige beheizte Sanitäranlagen stehen zur Verfügung, natürlich mit Baby-Wickelmöglichkeit mit Wickelauflage und die Kinder spielen in geschützten Bereichen in der Anlage, die vor Autos sicher sind.

Das Schattenplätzchen sichern: eine frühe Reservierung lohnt sich

Es ist wie beim Hotelurlaub, in der Hochsaison sind die beliebten Urlaubsdomizile natürlich schnell ausgebucht. Wer da einfach ins Blaue fährt, der kann nicht damit rechnen, dass er im Süden den Stellplatz direkt am schattenspendenden Baum bekommt. Deshalb besser frühzeitig mal eine E-Mail mit einer Anfrage an mehrere Plätze schicken oder direkt anrufen. Denn wer rechtzeitig reserviert hat, der kann sich auch schon frühzeitig mit der genauen Urlaubsplanung befassen: Was möchte man am Urlaubsort anschauen, welche Utensilien darf man keinesfalls vergessen.

Übrigens wild zu campen, das ist fast in ganz Europa verboten: Nur in Norwegen, Schweden und Finnland darf man sein Zelt in der freien Natur aufstellen. Auch in Teilen der Schweiz sowie in Schottland ist das Campieren erlaubt, wenn der Platz sauber verlassen wird und wenn keine Tiere oder Menschen gestört werden.

Das leidige Thema: das liebe Wetter

Es könnte so schön sein, Sonnenschein, Strand und gute Laune. Doch wer mit Kleinkindern bei einem Campingurlaub schon einmal eine Woche Regenwetter erwischt hat, der weiß, dass die schöne Urlaubslaune dann schnell schwinden kann! Ganz klar, so toll Natur und Abenteuer-Romantik sein können, wenn die Sonne scheint - Urlaub im Zelt: da steht und fällt die entspannte Urlaubsstimmung oft mit dem Wetter. An Nordsee oder Ostsee gibt es einfach keine Schönwettergarantie, hier muss man sich notgedrungen bei Dauerregen eine Beschäftigung oder Ausflugsziele mit Dach suchen. Eine stabile Plane als Nässeschutz zur Unterlage unter das Zelt gehört hier unbedingt ins Reisegepäck. Genauso Regencape, Gummistiefel und Fleece-Pulli - man sollte für jede Witterung gewappnet sein. Und damit kommt ganz schnell eine große Menge Gepäck zusammen.

Mit Kindern in den Campingurlaub heißt: viiiiiiel Gepäck

Ein Indiz für eine Familie, der ein Campingurlaub bevorsteht: Massen an Gepäck. Es ist nahezu unglaublich, was man für einen Campingurlaub alles mitnehmen kann! Angefangen vom Zelt, aufblasbare Isomatten, outdoortaugliches Kopfkissen und Schlafsäcke, über Kocher, Kochgeschirr, Frischwasserbehälter, Kühlbox und Spülzubehör bis hin zu Töpfchen, Toilettenaufsatz, Badeeimer oder Badewanne fürs Kleine, eventuell noch ein zusammenklappbarer Hochstuhl und Babyreisebett. Für den Strand muss natürlich der Sandeimer, das aufblasbare Schwimmtier, der Sonnenhut, die Sonnenbrille und der Sonnenschutz mit, die Taschenlampe ist prima, um die Gutenachtgeschichte zum Einschlafen vorzulesen und die Kabelbinder aus Plastik braucht man, um nachts den Reißverschluss am Zelteingang zu sichern. Bei einem besonders großen Platz möchte man das zusammenklappbare Rad oder das Waveboard nicht missen, so ist man schließlich morgens vom Brötchen holen auch schneller zurück. Ratzfatz stehen viele, viele Taschen, Kartons, Rucksäcke etc. bereit - die müssen jetzt nur noch sicher verladen werden ...

Auto packen: Achten Sie auf die Fahrsicherheit!

Wo soll man das nur alles hinpacken? Generell kommen die Dinge, die während der Autofahrt nicht gebraucht werden und die schweren Dinge nach unten, der Erste-Hilfe-Koffer und die Warnwesten müssen aber griffbereit sein. Ein Tipp: Sind viele kleinere Gepäckstücke zu verstauen, so ist das einfacher als wenige große Taschen im Kofferraum unterzubringen. Aus einem Koffer kann die Kleidung besser entnommen werden als in Taschen, in denen man zu viel wühlen muss. Super sind natürlich Dachboxen, hier können sperrige Dinge, wie Campingtisch und Stühle verschwinden. Als praktisch haben sich auch große, wetterfeste Aluboxen erwiesen, die man während des Urlaubs neben dem Zelteingang aufstapelt und thematisch füllt mit Spielsachen, mit Kochgeschirr, mit Badezeug etc.

Wichtig, bevor das große Abenteuer startet, schauen Sie, dass die Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigt ist. Ist der Kofferraum nicht vom Fahrgastraum getrennt, muss ein Gepäcknetz installiert werden. Außerdem muss der Fahrer freie Sicht nach hinten haben. Auch hat das Auto im vollgeladenen Zustand einen längeren Bremsweg und braucht länger ehe es ein anderes Fahrzeug überholt hat. Der Reifendruck muss erhöht und die Höhe der Scheinwerfer muss angepasst werden.

Dann kann es auch schon losgehen, das große Abenteuer Campingurlaub, fast wie die Indianer! Wir wünschen Ihnen viel Spaß.

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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