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von Leena  am 29.11.2010, 10:41 Uhr

Wie regelt Ihr das mit Ermahnung von Stiefpapa?

...ich weiß nicht so recht, ich glaube, wir haben es langsamer angehen lassen mit den Ermahnungen vom "Stiefpapa".

Ich meine, Ihr wohnt jetzt knapp 2 Monate zu dritt zusammen - das ist meines Erachtens noch recht früh für ein eigenständiges "Erziehungsrecht" von Deinem Freund. Mein ältester Nachwuchs hätte jedenfalls nach so relativ kurzer Zeit nicht akzeptiert, wenn mein jetziger Mann damals etwas von ihm verlangt hätte, was ich nicht von ihm verlangt hätte - wenn mein Mann damals etwas sagte, wurde ich angeschaut - und wenn ich nickte, wurde die Aussage akzeptiertgfiel, dauert bestimmt etwa ein halbes Jahr - bis der Blick zu mir wegfiel. Allerdings bin ich meinem Mann aber nicht irgendwie "in den Rücken gefallen" - und er hat auch nicht selbständig irgendwelche "Regeln" aufgestellt, sondern solche Dinge eher vorab mit mir besprochen und ich war dann für die Durchsetzung erst einmal zuständig...

Was Deine konkreten Beispiele mit Klamotten, Zähneputzen und Aufräumen betrifft - da halte ich es derzeit noch eher für Deine Aufgabe, Deinem Sohn nicht einfach schweigend hinterher zu räumen, sondern ihm deutlich zu verstehen zu geben, dass es nicht geht, seine Klamotten einfach an Ort und Stelle auf den Boden fallen zu lassen, sondern dass er das ruhig selber aufsammeln soll. Ohne große Diskussion, einfach als deutliche Aufforderung... ebenso beim Zähneputzen, eben einfach deutlich sagen, dass er seine Sachen gescheit wegräumen soll. Warum sollte es Deine Aufgabe als Mutter sein, ihm hinterher zu räumen? Falls Du mal eine Schwiegertochter haben solltest, würde die sich doch auch und mit Recht beschweren, wenn er nicht gelernt hätte, wenigstens seine Sachen aufzuräumen, sondern alles herumfliegen ließe und mit größter Selbstverständlichkeit erwarten würde, dass sie ihm brav hinterher räumt, oder? ;-)

Was das Zimmer-Aufräumen betrifft - auch da hätte ich es (jetzt noch) für Deine Aufgabe gehalten, dass Du hingehst und schaust, ob Ihr das Zimmer "abnehmen" könnt oder nicht.

Ich denke, es dauert einfach Zeit, bis man ganz langsam das "Erziehungsrecht" mit einem neuen Partner teilen kann, mein Kind hat jedenfalls gebraucht, bis es akzeptiert hat, dass mein Mann ihm genauso etwas zu sagen hat bzw. sagen darf wie ich. Zumindest, wenn ich dabei war - in meiner Abwesendheit wäre es wieder eine andere Sache gewesen...

Ach so, eine Sache noch - ich halte es für wichtig, die Angst vor einer Ablehnung durchs Kind "auszuhalten". Ich hatte bei meinem ersten Kind auch oft genug Szenen, wo ich etwas erwartet habe und mein Kind dann lostobte und heulte und schrie und ich "die gemeinste Mama der Welt" war und er mich "gehasst" hat (kommt teilweise nach bald 12 Jahren heute noch vor, wenn auch sehr selten). Trotzdem habe ich z.B. darauf bestanden, dass das Zimmer so aufgeräumt wurde, dass es wirklich einigermaßen ordentlich war - oder gestern Abend musste er seine Englisch-Vokabeln noch "gescheit" lernen, da hilft doch alles nichts... Allerdings hält die "ich hasse dich"-Phase nie lange an, bzw. ist im Laufe der Zeit immer kürzer geworden, und er kommt mittlerweile sehr schnell wieder an und ist sehr versöhnlich und einsichtig und bemüht sich... aber ich kann doch nicht, aus Angst vor der Reaktion meines Kindes, diesem alles "durchgehen" lassen bzw. Entscheidungen treffen, hinter denen ich eben doch nicht stehe.

 
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