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Geschrieben von Ikarus am 03.01.2017, 8:16 Uhr

Stiefkinder erziehen-wie handhabt ihr das?

Hallo..vielen Dank für die Antwort. Ja es stimmt, es sind zwei verschiedene Erziehungsstile. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass er nicht so extrem wäre, wenn es nicht die armen Trennungskinder wären und er sie nicht nur halbwöchig sähe. Mein eigener Vater musste damals sehr oft auf längere Geschäftsreisen und hatte generell einen längeren Arbeitstag als unsere Mutter. Dass er dann nicht noch schimpfen oder groß erziehen wollte, wenn er uns mal sah, war irgendwie verständlich..aber ab einem gewissen Alter haben wir durchaus begriffen, dass er unserer Mutter doch recht oft in den Rücken gefallen ist und was wir damals toll fanden (Mutter: Keine neuen Videokassetten kaufen! Vater: versteckt die neue Videokassette unter eurem Pulli, damit Mama die nicht sieht...), sehe ich heute auch anders.
Bei unserer gemeinsamen Tochter kann man das noch nicht sagen weil sie mit ihrem einen Jahr ja noch zu klein für wirkliche Erziehung ist.
Jedoch kann man da schon erkennen, dass sein Bedürfnis, den Söhnen Nähe zu sein und Zeit mit Ihnen zu verbringen größer ist als bei seiner Tochter. Ich denke nicht, dass er sie weniger liebt als die Jungs aber mal abgesehen davon, dass Babys und Kleinkinder ja doch noch eher "Müttersache" sind, während die Jungs den Papa schon in den Stall, auf den Trecker, in die Werkstatt... begleiten können, hat er auch immer diese Angst, die Söhne könnten sich wegen der Schwester zurückgesetzt fühlen.
Es ist also keineswegs so, dass die Jungs wegen der neuen Schwester zurückstecken müssen sondern die neue Schwester hat eben nur bedingt was von ihrem Papa.
Könnte mir daher vorstellen, dass er mit ihr mal strenger sein wird, was ich durchaus OK finde. Man hat es später im Leben halt einfacher, wenn man gewisse Dinge gelernt hat.

Kurze Beispiele im Alltag:
Wenn die Jungs morgens mal wieder (und wieder und wieder...) trödeln, sodass sie gefahren werden müssen weil der Bus verpasst wurde, dann kommt ein "T., ich muss dich wohl fahren." Kein schimpfen oder "maßregeln", auch nicht, wenn es die ganze halbe Woche passiert, die sie bei uns sind. Ich werde dann ärgerlich weil sie so NIEMALS Pünktlichkeit lernen werden, Papa ist ja immer da und rettet.
Natürlich könnte es mir egal sein aber es ist mir deshalb nicht egal weil immer nur unentspannte Blicke ernte, wenn ich ihn von seiner zugegebenermaßen zeitraubenden Arbeit draußen weghole weil er mal für ne Weile auf seine Tochter aufpassen soll, die er ja noch nicht mit zwischen die Kühe nehmen kann.
Es ist also völlig selbstverständlich, dass seine Söhne trödeln dürfen wie sie wollen, deswegen nie geschimpft werden und er sie gerne zur Schule bringt (2 unterschiedliche Schulen, 40 min verlorene Zeit) und genervt ist, wenn er mit dem Baby "gefangen" ist.
Er kann die beiden einfach nicht ausschimpfen. Da kommt dann immer "was bringt es, wenn ich T. zum Weinen bringe..?".
Aber ich erwarte ja auch kein Donnerwetter sondern einfach nur, dass er den Jungs auch mal vermittelt, dass dies oder jenes nicht geht. Wenn er mit ihnen "schimpft" weil sie zB trotz oft wiederholtem Verbot vorm PC festfrieren anstatt nach draußen zu gehen (wenn er melkt und ich Kälber versorge, können wir in der Zeit nur Stippvisiten bei den Großen machen und die haben natürlich den Freiraum, einfach vorm Bildschirm sitzen zu bleiben), dann nur in zwar ernstem aber freundlich-gedämpften Flüsterton, was die beiden nicht nachhaltig beeindruckt. Nächsten Tag dann selbes Spiel.
Zu mir sagt er dann auch, ich müsse eben mehr gucken und die beiden dann rausschicken. Aber ich bin nicht der Papagei, der alles 10mal sagen will.
Meine Devise: den Jungen sagen, sie sollen raus gehen, Vertrauen haben, dass sie es tun und wenn es nicht funktioniert hat, bleibt der Laptop die halbe Folgewoche eben bei deren Mama. Ohne Diskussion und schimpfen.
Im fraglichen Moment findet der Papa das auch gut aber wenn er sie dann das nächste Mal von der Ex abholt, ist der Laptop trotzdem wieder mit. Dann kommt: eine Chance hat er noch.
Selbstverständlich funktioniert es bis heute nicht...

Manche sagen mir dann, ich soll es lassen, sind ja nicht meine und deren Erziehung geht mich wenig an. Aber die großen Brüder werden natürlich die Vorbilder unserer Tochter sein, sie liebt die auch abgöttisch. Und weder will ich, dass sie sich alles herausnehmen darf, noch will ich, dass sie dies und jenes nicht darf, aber zusehen muss, wie ihre Brüder das dürfen. So wie jetzt würden alle 3 komplett unterschiedlich erzogen werden, was bei 14-tägigen Wochenend-Kindern vielleicht gehen mag aber die Söhne leben nun mal zur Hälfte bei uns.
Nicht einfach...

 
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