Patchwork - Familien

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Geschrieben von Astrid am 31.05.2018, 11:09 Uhr

Ihr habt ja keinen Anspruch darauf, nur gesunde Kinder abgeliefert zu bekommen...

Huhu,

ich bin auch eher ängstlich gewesen, als meine Kinder Babys waren. Ich kann deshalb total gut verstehen, dass Du Angst hast, Dein Baby könnte sich mit etwas anstecken. Ich fürchte aber, diese Angst musst Du aushalten. Denn Du hast Dich auf eine Patchwork-Familie eingelassen. Und dazu gehört auch, dass es einfach immer sehr schwierig bleibt, allen Bedürfnissen gerecht zu werden, auch den eigenen. Man kann das nicht schönreden. Auch nicht, indem man beteuert, wie toll man die Kinder des Freundes findet und so. Natürlich wäre es Dir lieber, Dein Freund hätte keine Kinder. Es ist doch überhaupt keine Schande, das vor Dir selbst zuzugeben. Sicher hast Du parallel dazu auch gute Gefühle für die Kinder. Es ist normal, beides zu empfinden, Positives und Negatives.

Patchwork ist nicht rund und nicht harmonisch Es bleibt eine Riesen-Herausforderung, und daran ändert sich auch nichts. Es ist immer eine Gratwanderung, eine einzige Kette von Kompromissen, etwas Provisorisches. Man muss den Weg immer wieder neu finden, neu definieren, für sich herausfinden, was geht und was nicht, immer wieder Lösungen für immer neue Probleme finden. Das ist Patchwork. Das Wort heißt auf Deutsch nicht umsonst Flicken-Arbeit.

Dazu gehört auch, dass die Kinder Deines Freundes ab und zu krank sind, wenn sie kommen. Wären es Eure gemeinsamen Kinder, würdest Du sie ja auch nicht aus dem Haus fernhalten, nur weil sie krank sind. Ich finde nicht, dass Du Anspruch darauf hast, nur gesunde Kinder abgeliefert zu bekommen, ums mal so auszudrücken. Die Mutter der Kinder hat dagegen sehr wohl ein Recht darauf, dass der Vater auch dann die Kinder nimmt, wenn sie krank sind. Er hat doch keinen Anspruch darauf, die Kinder nur dann nehmen zu müssen, wenn sie fit sind. Das wäre eine seltsame Idee.

Ich finde auch nicht, dass die Mutter „Schuld“ an den Erkrankungen der Kinder ist. Es gibt einfach Kinder, die dauernd etwas haben. Du unterstellst ihr, dass sie irgendwie schmutzig und unhygienisch ist, dass sie die Kinder falsch behandelt usw. Du projizierst also all Deine unterschwelligen negativen Gefühle bezüglich der Kinder auf die „böse“ Ex Deines Freundes. Auch das ist nachvollziehbar. Vielleicht muss man die Ex ablehnen, um sich selbst sicherer zu fühlen. Ich glaube aber, dass Du gelassener werden kannst, wenn Du Dir vielleicht einfach selbst zugestehst, ein Problem mit den nicht-eigenen Kindern zu haben. Du darfst das. Halte es aus.

LG

 
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