Patchwork - Familien

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Geschrieben von Holzkohle am 12.04.2013, 1:36 Uhr

Bei uns gibt es nur einen Papa und zwei Väter

OH JA - und, wie hättet IHR das alle gemacht? Wenn das Kind mit einem Jahr das erste "Papa" entfleucht, sofort gebrüllt "aber das ist nicht dein Papa?" Wenn man nicht drinsteckt, sollte man mit solchen Äußerungen wie "schönen Bockmist gebaut" wirklich sehr sehr sehr vorsichtig sein!!!!!!

Mein Sohn wächst auch ohne Vater auf. Als er zwei war, hatte ich eine zweijährige Partnerschaft, da war meinem Sohn aber von Anfang an schon klar, der Mann, der da jetzt bei uns wohnt, das ist nicht mein Papa. Die Fragen nach dem "richtigen" Papa, zu dem keinerlei Kontakt besteht, weil der nicht will, kamen im Kindergarten, aber nicht dramatisch. Irgendwann im Laufe der Zeit kamen wir natürlich mal auf das Thema "wo ist mein Papa" und da kam es dann zu kindgerechten Erklärungen.

Besteht denn Kontakt zum leiblichen KV?
Wenn ja, wie gestaltet sich der?
Gäbe es eine Möglichkeit, wenn Kontakt besteht, zu sagen, schau, bei dir ist das so, du hast eigentlich sowas wie zwei Papas. Der eine (der richtige) wohnt nicht bei uns, weil (haben uns nicht verstanden blabla), der Andere, den du kennst und Papa nennst, den habe ich kennengelernt, da warst du schon in meinem Bauch. Und der war auch dabei, als du aus meinem Bauch rausgekommen bist. Der hat dich von Anfang an genau so doll lieb gehabt, wie ich dich lieb habe - und er war die ganze Zeit da, deshalb nennst du ihn Papa.

Meine Güte, Dein Freund führt sich auf wie ein Papa und war von Anfang an dabei. Ich bin zwar auch nicht dafür, dass andere Männer als Papa bezeichnet werden, selbst wenn der richtige nicht zugegen ist (den Fall hatten wir hier mal) - letztendlich erfüllt aber Dein Freund genau den Posten, den ein PAPA eigentlich einnehmen sollte...

Natürlich weiß mein Sohn, jetzt neun, dass er einen Vater hat, der aber nie herkommt. Er weiß inzwischen auch, denn irgendwann ist auch Schluss mit Märchenstunde, dass dieser Mann sein eigenes Leben führt und uns nie besuchen kommen wird. Natürlich frisst das auch an meinem Sohn und wurde ebenfalls bei Psychologenterminen thematisiert. Allerdings hat mein Sohn hier auch genug männliche Ansprechpartner + meinen Partner, bei denen er sich gut aufgehoben fühlt. Die Wut auf seinen Vater, die er verbuddelt hat, die aber sicherlich irgendwann hochkommen wird, gibts sicherlich bei uns auch erst in ein paar Jahren RICHTIG aufzuarbeiten, nämlich wenn der Zeitpunkt kommt, wo mein Sohn sich vor seine Tür stellen und "Du Po" sagen wird...

Meine letzte Beziehung lief so ab, dass mein Sohn den neuen Partner fragte, ob er Papa sagen darf, denn eigentlich wäre er ja wie ein Vater. Mein damaliger Freund fand das ok, ich nicht. Mein Sohn WUSSTE aber da auch, das ist nicht mein Vater. Ich denke, in dem Moment ging es ihm darum, einfach dieses Weltbild - Mama, Papa, ich - für sich zu erfüllen und einfach die Position "Papa" zu besetzen... weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll...

 
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