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Schwiegermutter mischt sich massiv ein

Schwiegermutter mischt sich massiv ein

Schnee Morgen

Hallo :) ich weiß nicht genau, ob ich gegenüber meiner Schwiegermutter falsch reagiere und erhoffe mir von euch, dass ihr mir einen Tipp gebt, wie ich die Situation lösen könnte. Zum Kontext: Ich bin 30, mein Mann 37, unser Kind jetzt 7 Monate alt. Es war nicht geplant, da mir der FA drei Jahre zuvor gesagt hatte, ich sei unfruchtbar und wir uns dachten, wenn schon so ein Schlag ins Gesicht, schmeißen wir die Verhütung weg (ich war schon sehr sehr traurig, geb ich zu. Als ich dann nach 2 mal Ausbleiben der Tage beim FA war, zeigte der mir ein schlagendes Herzchen... größter Schock und glücklichster Moment meines Lebens). Als wir es also wussten und uns überlegten, wie es weitergehen sollte (ich musste wegen dem Kind meine Selbstständigkeit aufgeben), bot meine Schwiegermutter uns an, zu ihr zu ziehen. Sie sei allein, wir könnten mietfrei wohnen, mein Mann war sofort Feuer und Flamme, ich nicht so und wir handelten aus, dass ich in einem KH bei ihr in der Nähe entbinden würde und sie sich in der Wochenbettzeit um uns kümmern würde. So wurde es dann auch gemacht. wir fuhren also in der 35. SSW zu ihr (ca 300 km weg) und wollten dort die Restschwangerschaft genießen. Sie wurde mir gegenüber aber unheimlich bevormundend, fand ich. Der Höhepunkt war, dass sie von mir gekaufte Babykleidung wegwarf, weil sie wollte, dass man das Geschlecht ihres Enkelkindes erkenne. Als die Wehen zwei Wochen später losgingen, war mein Mann nicht da und auch nicht erreichbar, also fuhr sie mich und wollte auch zur Geburt bleiben, was ich aber so gar nicht wollte, das nahm sie mir sehr übel. Hab ich da schon falsch gehandelt? Ich wollte es einfach nicht. Ich hatte Schmerzen, Angst, wollte, dass mein Partner meine Hand hält und eben nicht sie. Mein Mann kam dann zum Glück auch irgendwann. Wir handelten dann aus, sie dürfe kommen, sobald das Kind da war, was ich auch gehalten habe, eine halbe Stunde nachdem ich auf der Wöchnerinnenstation war, habe ich sie angerufen und gesagt, sie dürfe kommen. Sie saß dann auch fast den ganzen Tag im Zimmer rum und wollte mir bei allem zugucken, um mir "wertvolle Tipps einer guten Mutter" (OTon) zu geben. Ich wollte aber nicht vor ihr Stillen und ich hatte da auch keinen Bock auf Beckenbodenübungen. Bei ihr daheim wurde es noch schlimmer. Da mir wegen Neugeborenengelbsucht geraten worden war, ein bisschen zuzufüttern, wollte ich das auch tun - mit den Fläschchen und der Milch, die die im KH auch gehabt hatten. Sie hatte sich aber irgendwo informiert und schleppte mir was ganz anderes an. Mag sein, dass ich da auch einfach bockig war, aber ich hatte mich mit meinem Mann zusammen entschieden und jetzt kam sie ohne Rücksprache wieder mit was anderem an und mein Mann knickte ein. Nachdem ich dann noch rausgefunden hatte, dass sie meine gekaufte Babykleidung komplett weg und neu gekauft hatte, war ich endgültig sauer, packte alles zusammen, nahm das Kind und fuhr mit dem Zug heim (weil mein Mann uns nicht fahren wollte, er hatte mit Jugendfreunden ausgemacht). Das war nicht einfach, es war erst 5 Tage nach der Geburt, aber in dem Moment in meinen Augen die einzige Möglichkeit. Wir haben uns dann am Telefon sehr gestritten, aber ausgesprochen. Ich habe zugegeben, ein wenig zu zickig gewesen zu sein, sie, dass sie zu gluckig war. Wir trafen uns ab dann etwa einmal im Monat in der Mitte beider Wohnorte, "auf neutralem Boden", damit sie ihr Enkelkind sehen konnte. Auch da hatte sie immer eine Menge Ratschläge parat, von denen ich 95% nicht brauchen kann. Die restlichen 5% sind gut, aber alles überkommt mich immer wie eine Lawine. Sie hat mir Flyer zur Frühförderung mitgebracht und ein Buch, dass ich sofort im 5. Monat abstíllen soll, Bücher über Breifrei und Ratgeber, welchen Brei das Kind bekommen sollte, Osteopathie für daheim (da trau ich mich nicht ran), Die Hausfrau als Ärztin, usw Es ist mir einfach Zuviel und ich möchte es nicht, aber sie will mir da nicht zuhören und wirft mir vor, ihr ihr Enkelchen zu entziehen. Das will ich aber wirklich nicht. Jetzt reicht ihr das aber nicht mehr, sie möchte, dass wir im Oktober, wenn mein Mann Urlaub hat, für drei Wochen zu ihr fahren. Ich hab schon Alpträume deswegen und weiß gar nicht, was ich tun soll. Auf eine Woche mit evtl. Verlängerung will sie sich nicht einlassen und mein Mann möchte mit seinen Jugendfreunden ausmachen, da wäre ich zwei Tage allein mit ihr. Sie hat schon die drei Wochen fast durchgeplant, möchte mal zum Shoppen, dann mit dem Kind in ein Babyspielhaus, dann zu einem Osteopathen, der Lernbehinderungen behebt, dann wollte sie zu einem Kinderarzt, den sie kennt, weil sie meinem nicht vertraut mit den Diagnosen etc. Habt ihr einen Tipp, was ich machen könnte? Sie darf ja auch gerne was mit dem Kind machen, aber ich hätte gerne, dass sie es abspricht mit mir. Nur, weil ich Neumama bin, bin ich doch nicht unbedingt schlecht, oder? Sie meint es ja sicher nur gut, aber ich fühl mich so schlecht dabei und hab das Gefühl, ich mache alles falsch... Langer Text, deshalb Danke fürs Lesen :) Viele Grüße von Schnee Morgen


Möhrchen

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

Du machst gar nix falsch! Ich finde, du kommst ihr schon sehr entgegen und bist wesentlich kompromissbereiter als sie. Sie ist sehr übergriffig in meinen Augen - ich würde hier definitiv Distanz wahren...3 Wochen Urlaub dort würde ich auch nicht wollen...1 Woche mit Verlängerungsoption ist schon viel und würde das auch so durchsetzen - dein Mann kann ja länger bleiben wenn er was mit den alten Freunden unternehmen möchte. Was sagt denn dein Mann?...versteht er dich?


miez.0

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

Hallo Erst mal alles gute zur Geburt! Und dann gleich, Du machst gar nichts falsch Als ich gelesen hab dass deine Schwiegermutter die von dir gekauften Babykleidung entsorgt hat Ist mir innerlich schon die hutschnur gerissen So was ist massiv ubergriffig . Was sagt dein Mann eigentlich dazu und warum sind ihm seine Freunde wichtiger als dass du gut wieder nach Hause kommst ? Ich wäre schon viel eher abgefahren. Gut dass ihr eure eigene Wohnung noch habt . Rede mal mit deinem Mann Der soll sich mal von mamas Rock zipfel ablösen Alles gute


Sunny76

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

Ich finde, dass deine Schwiegermutter sämtliche Grenzen überschreitet und völlig distanzlos ist. Stillen und Beckenbodenübungen beobachten? Babysachen wegwerfen? Geht gar nicht. Das Kind ist noch sehr klein. Ich denke du musst dich jetzt durchsetzen und deine Grenzen ziehen. Sonst wird das eine unendliche Geschichte. Vielleicht ist sie auch einsam und verhält sich deshalb so. Aber selbst dann ist es nicht deine Pflicht das alles mitzumachen.


isa2491

Antwort auf Beitrag von Sunny76

Ich kann mich meinen vorrednerinnem nur anschließen. . Spätestens beim wegwerfen der kleidung wäre mein Ofen ausgewesen .. das geht definitiv zu weit u auch in allem anderen entscheidet nur ihr als Eltern.meine schwiemu hatte auch immer massig tipps wovon ich so gut wie keinen befolge .. hab ihr das paar mal gesagt dass ich andere Ansichten hab u jetzt ist ruhe.. sei froh dass sie soweit wegwohnt ich finde du bist da viel zu nett zu ihr .. ich wäre schon mega explodiert


ConnyJ

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

Hi, ich würde wohl einen Punkteplan machen: 1. mit dem Mann reden: Schildere ihm in Ruhe und ohne Vorwürfe, wie du dich fühlst. Lass dich nicht kleinreden, wenn er das versucht, schieb es nicht auf die Hormone, sondern bleib klar und sachlich und beschreibe, was für dich in Ordnung ist. 2. wenn er das versteht, hast du die halbe Miete. Mach ihm klar, dass du seinen Rückhalt - und zwar den ungeteilten Rückhalt - brauchst. 3. mit der Schwiegermutter GEMEINSAM reden, und wenn möglich, soll hauptsächlich dein Mann reden. Sonst kriegt sie das Gefühl, du willst ihn von ihr wegziehen. Macht zusammen klare Grenzen aus, an die sich alle halten müssen. Sie kann sagen, was sie sich wünscht, und ihr sagt, was ihr euch wünscht und vorstellen könnt - und dann findet euch in der Mitte. Bei guten Ratschlägen, die sie macht, würde ich freundlich nicken und mein Ding machen. Bei mir dürfte NIEMAND außer mir und meinem Mann entscheiden, wo das Kind hingeht (weder zu einem anderen Arzt, noch ins Babyspielhaus, noch sonst wohin...) Ihr müsst euer Leben klarmachen. Wenn euch eine gute Beziehung wichtig ist (was ich von dir so verstehe), dann schau, welche Kompromisse für dich möglich sind. Aber das wichtigste ist, dass ihr beide im Team arbeitet, alleine hast du wahrscheinlich keine Chance. Soviel fällt mir spontan ein... Ich wünsch dir viel Feingefühl und Mut, aber auch Gelassenheit. Man kann es nie allen recht machen... Liebe Grüße, ConnyJ


stjerne

Antwort auf Beitrag von ConnyJ

Ich finde, sie hat da einen guten Plan entworfen. Die Familie meines Mannes wollte z.B. auch, dass ich früh abstille (allerdings haben die sich nicht so extrem eingemischt) und mein Mann hat mir da gut den Rücken frei gehalten. Was mich bei Deinem Posting extrem verwirrt: Warum soll Dein Baby zu einem Fachmann für Lernbehinderungen???


Seansmama

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

HeHe, dass ist ja der absolute Wahnsinn, würde ich so nicht mehr mit mir machen lassen. DU bist die Mutter und DU bestimmst über dein Kind und PUNKT!!! Und nein, ich würde ihr das Kind nicht geben, so lange es so läuft. Lass sie schimpfen und zetern und bleib stark, sonst leidest Du den Rest deiner Ehe, ich habe es 10 Jahre mitgemacht und dann explodiert. Das Ende vom Lied: Heute hab ich meine Ruhe


Herakles

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

Hammer. Also die Frau will mit eurem Kind zum Arzt und Co. und dein Mann sagt nichts? Soll sie doch für ne Woche zu euch kommen. Und wenn dein werter Gatte mit seinen Freunden los will kann er sie gleich wieder mitnehmen. Punkt. Und das ist meiner Meinung nach zu viel. Sie überschreitet sämtliche Grenzen. Du lässt es zu. Ziehe Grenzen und setz sie durch. LG Hera


Sternenschnuppe

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

Was heißt denn "mit Jugendfreunden ausgemacht" genau? Kenne den Ausdruck nicht. Ist er dann tagelang weg? Ansonsten. Totale Grenzüberschreitung. Wenn meine Schwiegermutter eigenmächtig Arzttermine für mein Kind ausmachen würde, dann würde ich ihr nahelegen selbst noch eins zu bekommen. Das ist Euer Kind. Dein Mann will nicht wirklich drei Wochen Urlaub bei seiner Mama verbringen, oder? Ne, sorry, das geht alles gar nicht. Da hilft nur Abstand und zwar viel.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

ich glaube, ich würde dieser Frau den Hals umdrehen. LG


kirshinka

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

Ohne jetzt alle antworten gelesen zu haben, aber da sind einige Dinge dabei die gehen einfach gar nicht. Und da würde ich die Grenzen ganz klar ziehen und ohne dass sie denen zustimmt auch nicht hin fahren. - Bücher darf sie Dir schenken, ob du sie liest, ist alleine deine Sache! - Kleidung darf sie schenken, ob du sie anziehst ist allein deine Sache! - die Kleidung die du gekauft hast weg werfen darf sie auf keinen Fall - das geht gar nicht! - sie bei der Geburt dabei zu haben geht auch nicht, wenn du das nicht willst. - ihre still- und ernährungstips darf sie gerne für sich behalten - du machst das so wie du willst!!!!! Hoffentlich hast du so lange gestillt wie du willst! - Kinderärztliche Untersuchungen oder ostheopatische Behandlungen darf sie nicht durchführen lassen, wenn du als Eltern das nicht willst. - ich würde auch keine drei Wochen hinfahren. Eine Woche reicht übrig! Lass dich doch nicht zu drei Wochen zwingen!!!! Fahr halt nach einer Woche wieder heim. Feddich! Setz dich durch - du bist nicht zickig!-und das würde ich mir auch nicht als Geständnis abluchsen lassen!


Schnee Morgen

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

Vielen Dank für Eure Beiträge :) Ihr habt mir total viel geholfen :))))


FrauStorch

Antwort auf Beitrag von Schnee Morgen

Vielleicht noch als Ergänzung: häufig hört man Begründung den Satz: er/sie/ich hat es doch nur gut gemeint. Etwas gut zu meinen rechtfertigt keine Grenzüberschreitungen. Nur weil ich es mit jemandem gut meine bedeutet nicht, Grenzen nicht wahren zu müssen. Manchmal hab ich das Gefühl dass einige Menschen denken vieles ertragen zu müssen weil der andere es doch "nur gut meint". Gut gemeint ist halt nicht immer gut grmacht. Egal wie ehrlich die gute Absicht war. Und seine eigenen Grenzen wahren zu können ist Eigenverantwortung.